Frage Alder Lake Mobo mit geringer idle power consumption?

Xyne

Neuling
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Hi,

@Igor Wallossek hatte im Video nebenläufig erwähnt, dass mit Alder Lake 6-7Watt Verbrauch im idle drin sind.

Meine Frage ist nun mit welchem Mainboard und was braucht man sonst noch dazu (oder worauf muss man verzichten)?

Eine PSU Empfehlung wird auch kritisch, mit Alder Lake plus neuster Grafikkarte wäre es wünschenswert die Effizienz bei 2% der angegebenen Maximalleistung zu wissen. Bei einer 1000W PSU und 20W Idle vom Rest des Systems würden bei 80% Effizienz ~25W an der Steckdose gezogen, aber bei 50% schon 40W.

Meine Rechner laufen normalerweise 24/7.
Ich finde in den reviews oft Werte von 60-80 Watt und frage mich wie solch unterschiedliche Aussagen zustande kommen und was denn nun näher an den Möglichkeiten von Alder Lake liegt. Mir gehts nicht ums letzte Watt aber um 20W würde ich schon gerne landen. Eigentlich sollten doch alle Grafikkarten im Desktop/Idle nur eine handvoll W verbrauchen oder? Mein uraltes Ivy Bridge 3570k System mit GTX1060 liegt bei 23W.

danke und frohe Tage zwischen den Jahren.
Xyne
 
Hallo Xyne

Mit den neuen Prozessoren kenne ich mich noch nicht aus, aber bei ein paar Komponenten weiss ich, was man beachten muss.

Alle Prozessor ab etwa 2013 verbrauchen im Idle unter einem halben Watt. deshalb wurden auch die Netzteile angepasst, dass diese nicht abschalten, weil sie meinen der Prozessor sei aus. Die CPU selbst ist somit kein bedeutender Verbraucher.

Bei den Mainboards gibt es soweit mir bekannt schon grössere Unterschiede. Die komplexeren Chipsätze wie AMD X 570 brauchen unter Last schon mal 5 bis 10 Watt. Wie viel die ganzen Boards im Leerlauf brauchen, findet man aber leider nicht in den Technischen Daten und auch nur selten in zuverlässigen Tests.

Der RAM taktet immer gleich schnell und verbraucht dadurch auch immer Strom. Wenn man den Ram noch etwas übertaktet, sind es auch schnell mal über 20 Watt. Hier wäre es wichtig, nur 2 Sticks (nicht 4) zu verwenden und beim Kauf auf den Stromverbrauch zu achten.

Grafikkarten takten im Leerlauf deutlich herunter und braucht dann noch etwa 6 Watt. Bei mehr als einem Bildschirm funktioniert das aber oft nicht richtig und der Takt bleibt recht hoch. Dann kann eine Grafikkarte dauernd 15 bis 25 Watt saufen. Am sparsamsten ist es natürlich, die integrierte Grafikeinheit des Prozessors zu verwenden.

Falls man noch Festplatten verbaut hat, sollten die nur bei Bedarf laufen.

Bei den Netzteilen wird die Effizienz meist erst ab 20 % Leistung gemessen. Bei tiefem Verbrauch (unter 10 %) macht die Norm keine vorgaben, wie effizient das Netzteil sein soll. Da kann es sich lohnen, nach Testgrafiken zu suchen, die bis ganz nach unten aufzeigen wie effizient das Netzteil ist. Es macht auch Sinn, das Netzteil nicht nicht unnötig stark zu dimensionieren. Ein kleines Netzteil hat auch einen kleineren Verbrauch bei tiefer Last, als ein technisch gleichwertiges grosses.

Bei den Lüftern lohnt es sich auch zu schauen, dass diese sparsam sind. Gute Lüfter brauchen unter 1 Watt während mittelmässige schon mal 5 Watt verbrauchen können. Dazu kann man alle Lüfter über das Mainboard nach Bedarf regeln.
 
Hallo Martin, danke für die ausführliche Beschreibung was alles so schieflaufen kann.

Hat denn jemand ein Alder Lake System oder einen Review gefunden in dem auf all diese Punkte geachtet wurde?

Also einfach ein 12X00k mit einer mittleren Titanium/Platin PSU, Midrange Graka, 2 Speichermodulen und einer SSD zusammenstöpseln und alles ohne Spannungen anzuheben und ohne OC-Profile an der Wand messen? Gegebenenfalls noch im UEFI unnötige Schnittstellen, legacy Krams ausschalten, leicht undervolten und mal testen ob man damit die von Igor ankündigten 6-7 Watt Idle erreicht?

Früher waren solche Tests bei den Mobos wenigstens Standard "Beiwerk", heute sind die Grundeinstellungen aber alle auf Performance und leichtes OC getrimmt und niemand scheint sich über hohe Idle Verbräuche zu beschweren.

Für mich sind beim Zusammenstellen von Systemen die letzten 20-30% Performance völlig wumpe und zwar bei jeder einzelnen Komponente. Es sollte möglichst aktuelle Technik (maximal 1 Generation zurück) sein. Ich suche mir jeweils einen sweet spot zwischen high und midrange aus, der Preis/Leistung mäßig stimmt, auch hier sind ~20-30% Preisaufschlag egal. Die Hauptkriterien welche Komponente den Zuschlag erhält liegen auf Energieverbrauch, Qualität, Nachhaltigkeit, Zukunftsicherheit und nice-to-have Features.
 
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