Umrüstung von AM4 auf AM5_

garfield36

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Umrüstung AM4 auf AM5

AM4 ist obsolet, es lebe AM5. Nach diesem Motto habe ich meinen Rechner umgerüstet. Ich habe im Laufe der Jahre schon einige Male meinen Computer umgerüstet. So schwierig wie diesmal war es aber noch nie, zumindest wenn mich mein Erinnerungsvermögen nicht trügt.

Zuerst habe ich ein UEFI/BIOS-Update durchgeführt, und im UEFI das Profil EXPO II aktiviert. Windows 11 habe ich neu installiert und wurde im Geräte Manager gleich mit fehlenden Treibern konfrontiert. Der für den Intel I225-V war weder über das Windows-Update noch manuell zu installieren. Jeglicher Installationsversuch wurde sofort abgebrochen. Obwohl ich das nicht gerne tue hab ich ein Treiber Update Programm benutzt. Dieses kannte den Treiber tatsächlich installieren.

Das gleiche Problem hatte ich mit dem Netzwerkadapter. Als ich den AMD Chipsatztreiber vom 10. April installiert hatte, war dann alles in Ordnung. Der letzte Treiber vor dem 10. April hatte bei mir das Problem noch nicht gelöst.

Etwas Kopfzerbrochen bereitete mir, dass meine USB 2.0 Geräte nicht an Anschlüssen für USB 3.0/3.1 funktionierten. Wie das mit der angeblichen Abwärtskompatibilität zusammen paßt, lasse ich mal dahingestellt. Zum Glück habe ich vier USB 2.0 Anschlüsse am Mainboard. Bei einem musste ich allerdings wegen Platzproblemen ein kurzes Verlängerungskabel benutzen.

Danach konnte ich daran gehen die Einstellungen des Mainboards für den Prozessor zu optimieren. Details siehe Prozessorbeschreibung.
 
Mainboard AM5

Die Wahl eines neuen Boards war für mich ein schwieriger Entscheidungsprozess. Ich habe zunächst meine Anforderungen genau definiert. Diese lauten

⦁ Platz für eine 4Slot-Grafikkarte muss gegeben sein

⦁ da ich am Gehäuse 4 USB-Ports 3.0 Typ A habe, sollte das Board
die Möglichkeit bieten, alle anzuschließen und auch gleichzeitig zu
nutzen. Dazu wären 2 interne USB 3.0 19-Pin Header vorteilhaft.

⦁ ein externer Clear-CMOS-Button ist ein Muss

⦁ der Audioanschluss muss mindestens vom Typ ALC1220 sein. ALC 897 kommt keineswegs infrage.

⦁ ein Thunderbolt 5-Pin Header soll auch vorhanden sein

⦁ der erste Grafikkarten-Slot sowie ein SSD-Steckplatz sollen zwecks späterer Aufrüstbarkeit für PCIe 5.0 geeignet sein

⦁ es soll zumindest ein PCIe-Steckplatz zur Verfügung stehen, der keine Lanes mit dem GraKa-Slot teilt

Ich habe nur ein Mainboard gefunden, dass alle meine Anforderungen erfüllt. Es ist das Gigabyte X670E Aorus Extreme. Ein Board im Format E-ATX ist zwar nicht mein Wunschtraum, aber das hätte ich noch in Kauf genommen. Nicht in Kauf nehmen wollte ich jedoch den Preis, der ist mir einfach viel zu hoch. Also musste ich weitersuchen.

Dann bin ich auf das Gigabyte B650E Aorus Master gestossen. Das ist immerhin etwa € 330.- billiger. Es hat für mich allerdings einen Nachteil, es hat nur einen internen USB 3.0 19-Pin Header. Es gibt zwar Steckkarten mit denen man das Problem umgehen kann, aber dann geht ein PCIe-Slot verloren.

Leider sind bei den Gigabyte-Boards jeweils drei M.2-Steckplätze ungünstig platziert. Sie sind wie Zinssoldaten unterhalb des GraKa-Slots aufgereiht. Sie werden von einer einzigen Platte abgedeckt. Und genau darüber sitzt dann die Grafikkarte. Die Erwärmung der SSDs ist damit vorprogrammiert.

Dann fiel mir das ASUS ROG Strix B650E-E Gaming WIFI auf. Hier kann ich zwar einen PCIe-Slot weniger als beim Aorus Master nutzen, dafür habe ich drei M.2-Steckplätze die nicht direkt unterhalb der Grafikkarte sitzen. Da ich zwei SSDs verwende habe ich da keine Probleme mit einer zusätzlichen Erwärmung durch die Grafikkarte.
Ich bin zwar kein Fan des Realtek ALC4080. Da gibt es Berichte über Probleme wegen Rauschens und Brummens am analogen Ausgang. Ich habe aber meine Boxen (Audioengine A2+) ohnedies vie USB angeschlossen.
Ob die Mosfets nun 70, 90 oder 105A vertragen ist mir "wurscht", wie wir in Österreich sagen. Ich übertakte ohnedies nicht.
Vorteilhaft ist für mich dagegen, dass das Asus-Board um ca. € 100.- billiger ist als das Aourus Master. Dazu kommt noch, dass ich vorhabe gegen Ende des Jahres eine externe Thunderbolt-SSD zu kaufen. Ich habe mir mal vor ein paar Jahren eine Schnittstellenkarte mit 13-Pin-Anschluss gekauft, die ich dann aber nie verwendet habe. Damit komme ich wesentlich günstiger weg als mit dem Aorus Extreme. Beim Gigabyte-Board müsste ich hingegen eine neue Steckkarte kaufen, da hier ein 5-Pin-Header verbaut ist.

Leider hat auch das Asus-Board nur einen internen USB 3.0 19-Pin Header.
Da bin ich glücklicherweise im Internet auf ein interessantes Produkt gestoßen. Es handelt sich um einen USB 3.2 Gen 1 Motherboard Header 19 Pin auf 2x 19-Pin. Damit kann ich alle vier USB 3.0 Anschlüsse meines Gehäuses zugleich nutzen.
 

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Prozessor

Als CPU wollte ich ursprünglich zum Ryzen 9 7950X3D greifen. Der Händler gab an ihn in 4 Tagen zustellen zu lassen. Das war leider nur heiße Luft. Im Endeffekt habe ich einen Ryzen 9 7950X ohne 3D gekauft, allerdings dann bei einem anderen Händler.

Grundsätzlich bevorzuge ich einen leistungsstarken und dennoch leisen Rechner. Das ist mit einem 7950X gar nicht so einfach zu erreichen. Mit den Werkseinstellungen kam ich bei Prime 95 (Small FFT) auf bis zu 96°C (CCD1). Etwas schlimmer wurde es bei Cinebench R23. Da erreichte ich sogar 99,3°C.
Im Multi Core kam ich auf 35307 Punkte und beim Single Core auf 803.

Ich habe etliche Versuche mit PBO und Curve Optimizer gebraucht, um einen für mich akzeptablen Kompromiß zwischen Leistung und Kühlung zu erzielen.
Schlußendlich habe ich beim Curve Optimizer einen Negativwert von -20 für alle Kerne eingestellt. Das PPT-Limit habe ich mit 160W begrenzt. Dabei erreichte ich beim CB R23 Multi Core 36361 Punkte, beim Single Core waren es 2062. Das waren also bessere Werte als mit der Werkseinstellung. Vermutlich hatte sich da die CPU bei der hohen Temperatur schon runter getaktet.
Mit den optimierten Einstellungen lag die höchste Temperatur bei 81°C (CCD1).

Ich habe es auch mit einer PPT von 180W versucht. Da erreichte ich im Multi Core 37111 und im Single Core 2057 Punkte. Auf dem CCD1 wurden 91,6°C erzielt. Das lohnte die ^Leistungssteigerung von knapp 2% einfach nicht.

Es war für mich ein wenig überraschend, dass sich Cinebench R23 besser eignet um die Temperaturbelastung zu ermitteln. Prime 95 stresst die CPU nicht im gleichen Ausmaß.

Tests




 

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Arbeitsspeicher

Beim RAM habe ich mich diesmal für Corsair entschieden. Dafür sprechen zum einen sehr gute Kühlkörper, zum anderen die hochwertigen Sk hynix Chips. Ausgewählt habe ich die Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6000 CL30.

Zu beachten ist, dass die Module 55mm hoch sind. Bei so manchem Kühler kann es da zu Platzproblemen kommen. Ich verwende jedoch eine AiO und da passt das schon.

Test

 

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Zusatzplatine

Mein Gehäuse besitzt vier Anschlusse für USB 3.0 Typ A. Diese werden auf zwei 19-Pin Stecker verteilt. Mein neues Board hat aber nur einen 19-Pin Header. Es gibt zwar Y-Adapter, damit kann man aber nicht alle vier Anschlüsse gleichzeitig benutzen. Da reicht die Energieversorgung durch das Board nicht aus.

Nach intensiver Internetrecherge bin ich auf ein interessantes Produkt gestoßen. Es handelt sich um eine Platine mit der man die zwei 19-Pin USB-Stecker des Cases auf einen Header zusammenführen kann, der dann auf den einzelnen Header des Mainboards angeschlossen wird. Die Platine wird vom Netzteil mit Strom versorgt. Nun sind alle USB 3.0 Anschlüsse am Frontcover gleichzeitig nutzbar.
Vorteilhaft ist auch, dass kein eigener Steckplatz auf dem Mainboard benötigt wird.

Die Platine kann man z.B. hier erwerben: https://www.moddiy.com/products/USB...eader-19-Pin-Internal-USB-Hub-Controller.html

Ich habe sie allerdings von einem Händler bei ebay für € 14,40 gekauft. Mittlerweile sind ein paar Cent mehr zu berappen. Das ist aber immer noch wesentlich billiger als das Angebot bei Moddiy. Und es handelt sich um Neuware, ist also nicht gebraucht.
 

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Schönes System. Habe auch vor zwei Wochen mit einem 7950X auf Asus X670E-A herumprobiert. Nach vielen Einstellversuchen mit PBO und diversen PL in CB23 waren sc ca. 2000 zu erreichen, mc immerhin etwas über 38000. Ist jetzt aber im Betrieb gelandet das System, bleibe privat doch lieber beim Intel.
 
Wie gesagt, habe versucht die CPU möglichst "kühl" zu halten, ohne gravierend an Leistung einzubüßen. Die Intel verbrauchen mir zuviel Energie. Aber das entscheidet jeder persönlich nach seinen Vorlieben.
 
Ja, das entscheidet jeder für sich. Der Energieverbrauch ist bei entsprechenden Einstellungen nicht höher. Mit z.B. 170-180W PL ist der 13900KF immer noch schneller unterwegs und hat bessere Temperaturen. Im Idle war der 7950X kaum mal unter 40°C zu bekommen mit dem stärksten Luftkühler, weil er immer wieder im Idle hochtaktet, bei geringster Hintergrundlast. Ist halt so bei AMD, wollte mal checken ob sich da etwas geändert hat.
 
Ich habe mir mal vor ein paar Jahren eine Schnittstellenkarte mit 13-Pin-Anschluss gekauft...
Ist die auch von Asus? Sonst kann das Probleme geben. Das AM5 MB mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis ist imho das hier: https://geizhals.de/asus-proart-x670e-creator-wifi-90mb1b90-m0eay0-a2800652.html USB4 (TB4) und 10Gb NIC direkt eingebaut.
Mir ist das aber alles zu teuer, daher bleibe ich beim 5950X, der hat bisher genug Power für alles, was ich mache.
 
Die Karte ist von Asus. Kenne auch keine andere Marke mit Thunderbolt 13-Pin Header. Und ich wollte unbedingt ein Mainboard mit externem Clear-CMOS-Button. Daher wäre das von dir zitierte Board nichts für mich.
 
Habe noch eine kleine Verbesserung erreicht. Curve Optimizer habe ich mit All Core -20 gleich gelassen, aber das PPT auf 165W eingestellt. Damit erreichte ich mit 37000 Punkten beim CB R23 etwa den gleichen Wert wie mit 180W. Die höchste Temperatur auf dem CCD1 war aber um 1,5°C niedriger, betrug also 79,5°C.

Von der Temperatur her wurde der Chipsatz sehr heiß. HWinfo zeigte mir einen Maximalwert von 81°C an. Schlussendlich habe ich einen 50mm-Lüfter auf der Abdeckung des PCHs angebracht. Maximal werden jetzt 61,9°C erreicht.
 
-20 ist schon echt viel, wenn das stabil läuft, da hast du eine gute CPU bekommen.
 
Wie sind denn die anderen Temperaturen neben Chipsatz und CPU? Bei AIO kann ja flott Ram, Spannungswandler etc etwas heiß werden. Daher bevorzuge ich immer noch Luft, jedoch wie schon geschrieben macht das gerade oft Platzprobleme (hatte ich erst wieder). Da wäre mal ne Übersicht wie gut das mit AIO geht interessant.
 
Habe nochmals verschiedene Einstellungen ausprobiert. Im Endeffekt bin ich bei 165W PPT und -20 All Cores beim Curve Optimizer geblieben. Diesmal hatte ich jedoch auf dem CCD1 eine Höchsttemperatur von 82,9°C, und es wurden im MC nur 36876 Punkte erreicht. Der Chipsatz wurde auch etwas wärmer, nämlich 64,6°C. Eine gewisse Schwankungsbreite ist also gegeben.

Von den beiden Speicherriegeln wurde einer bis zu 45°C, und der andere bis zu 43,5°C warm.
 
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