Frage OKI Drucker Farbkalibrierung: Warum ist Orange kein Orange beim Ausdruck?

[Carcasse]

Hallo zusammen, heute gab es daheim eine Frage...

Es sollte für eine Schularbeit eine Collage erstellt werden. Fach Kunst, Thema: Orange. Da es einen großen Bastelschrank gibt, wurden alle Papiere mit geeigneten Farben beschlagnahmt. Nun, nach einer Stunde fing der heimische Oki MC342 an zu "glühen". 10 Seiten A4 fast Vollfarbe mit verschiedenen orangeartigen Bildern wurde gedruckt. Ok dachte ich mir, zum Glück ist KMP nicht so preisintensiv wie OKi Toner. Doch nach zig weiteren Seiten fragte ich dann doch mal nach.

Nun, das gedruckte Orange leuchtet nicht so wie am Bildschirm war die Antwort. Es kommt eher Rot raus....

Mein Tipp war, vom PCL Treiber auf PS bzw. XPS zu wechseln und die Farbverwaltung anzupassen. Ich habe mir das dann angeschaut. OKi PS Druckertreiber, maximale Auflösung, bei der Farbverwaltung bin ich dann aber an meine Grenzen gestoßen. Mit Farbprofilen etc. kenne ich mich nicht aus.

Es wurden Onlinebilder in ein Worddokument eingefügt und alles ausgedruckt. Kommt halt nicht so schön leuchtorange aus dem Drucker...
Hat jemand einen Tipp woran ich "schrauben" muss? Einen Link zum Nachlesen?

Danke und Gruß...

 

[Martin Gut]

Hallo Carcasse

Mit den Farbprofilen kenne ich mich auch zu wenig aus. Die wären ja eigentlich da, dass eine definierte Farbe auf jedem Ausgabegerät gleich aussieht.

Ein Problem ist aber auch, dass ein Bildschirm die Farben anders entstehen lässt (mehr oder weniger Licht in den rgb-Farben (Rot, Grün Blau). Darum wirkt etwas auf einem Bildschirm immer leuchtend, ob es nun hell oder weniger hell ist. Beim Druck dagegen wird auf ein weisses Papier Farbpigment aufgebracht. Ein Pigmentkorn reflektiert Licht einer bestimmten Farbe und alles andere nicht (Rot, Gelb, Blau und Schwarz). An der Stelle, an der beispielsweise Rot ist, wird aber kein Gelb mehr reflektiert und auch das weiss scheint nicht mehr durch. Je mehr Farbe man aufträgt, um so weniger wird also reflektiert.

Ich merke das auch, wenn ich am Bildschirm Fotos bearbeite und diese dann entwickeln lasse. Ich lasse die Bilder meist 2/3 Belichtungsstufen heller entwickeln, als ich sie am Bildschirm anzeige. Dann wirkt es wieder etwa gleich hell. Leuchten wie ein Bildschirm kann ein gedrucktes Bild aber nie, denn es reflektiert nur einen Teil des Lichts, das darauf leuchtet.

Ich würde versuchen, das Bild etwas heller zu machen. Möglicherweise braucht es auch etwas mehr Gelb und weniger Rot und Blau, weil Rot und Blau zu stark wirken. Ein Farbprofil kann das natürlich auch etwas korrigieren. Es kann aber nicht mehr darstellen, als mit einer Drucktechnik möglich ist. Ein Sonnenuntergang wird in der Natur und am Bildschirm oder Diaprojektor (wer kennt das noch) immer schöner strahlen, als auf einem Ausdruck.

Wichtig ist auch, möglichst wenig von der Originalqualität des Fotos zu verlieren. Beim Abspeichern der Datei aus dem Internet und dem Abspeichern mit Word oder anderen Programmen sollte man darauf achten, dass man die Datei nie komprimiert. Beim komprimieren von Jpg's wird nicht nur die Auflösung von Details sondern auch die Farbqualität reduziert. Dadurch wirken Ausdrucke von jpg manchmal komisch Farbstichig (grün-violett).

Ich hoffe, dass bei den Erklärungen etwas dabei ist, was dir ein wenig weiter hilft. Farbdarstellung ist doch recht kompliziert.

 

[funkdas]

Auf die Schnelle wird sich da nur wenig tun lassen.
Nicht umsonst gibt es extra Monitore und Drucker dafür, samt Werkzeug, damit Monitor und Drucker so kalibriert werden, dass Monitor und Ausdruck übereinstimmen.
Das liegt vor allem an Unterschiedlichen Farbräumen (RGB am Monitor zu CMYK am Drucker) und der Unterschiedlichkeit, wie die Farben zusammengemischt werden (Subtraktiv beim Drucker, Additiv beim Monitor).
Das ganze wird schnell kompliziert. Kalibrierte Monitore wirken übringes gegenüber nicht kalibrierten oft fahl, da Drucker einfach nicht die Leuchtkraft haben, wir Monitore und das ganze ja angeglichen wird.

Also hilft nur ausprobieren... Drucken, gucken, einstellen und von vorn - teurer Spass.

Versuchen kann man: Helligkeit erhöhen, Kontrast erhöhen, Farbspektrum im Bild etwas mehr zu gelb hinverschieben, Tonwertkorrektur ausprobieren. Die meisten Drucker bieten auch unterschiedliche Einstellungen der Druckqualität an (Photo, Text, stark, normal, Entwurf).
Du kannst auch mal Hochglanz-Photopapier in den Drucker legen - das verändert den Farbeindruck auch.

Das eigentliche Profilerstellen ist aufwändig.
CT hat das mal zusammengefasst:
https://www.heise.de/select/ct/2016/14/1467623421369812

 

[Carcasse]

Danke für Eure Hinweise. Eine Helligkeitseinstellung habe ich auch gefunden.
Wir haben uns daheim auf eine Information an den Lehrer geeinigt. Und zwar gestattet der Lehrer, dem Schüler einen extra Hinweis zu seiner Arbeit. Mein Kind hat also auf einer extra Seite ein paar Worte bezüglich der Farbwiedergabe niedergeschrieben... Abitur ist echt anstrengend.