Frage NAS oder Cloud

grimm

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Hallo.
ich bin auf der Suche nach einer Storage Lösung als Backup für private Dateien (Bilder, Doks, ...). Ich schwanke zwischen einer Cloud-Lösung oder eben einem NAS. Im Prinzip könnte ich auch einfach ne externe HDD nutzen, dann kann ich aber nicht mehr zugreifen, wenn ich unterwegs bin.
Könnt ihr eine Empfehlung aussprechen? Und warum? Welche Systeme nutzt ihr?
Danke und Grüße
Grimm
 
Also... das wichtigste zuerst - Storage =|= Backup!!!

Was Du möchtest ist eine Storage Lösung - auf die Du ggf. von unterwegs zugreifen kannst und eine passend dimensionierte Backuplösung.

Wir fahren eine weniger praktikable Lösung - wir haben prakisch all unseren aktuellen Kontent auf diversen Mobilgeräten verfügbar und nutzen den Rechner meiner Frau als Storage Lösung - da dort auch eine Bearbeitung der ganzen Kinderbilder und -Filme möglich ist. Für das Backup gibts passende externe Festplatten die hin und wieder gegen Ihre Zwillinge im feuerfesten Tresor getauscht werden.

Handlungempfehlung für Dich:
1. Besorg Dir ein entsprechend dimensioniertes NAS und stell deinen Datenbestand dort ein
2. überleg Dir genau was davon öffentlich verfügbar sein soll - rechne damit das alle Sperren umgangen werden können - und gib dann Teilbereiche im Netzwerk / für deine Mobilgeräte frei - Synology und Co. haben das inzwischen ganz gut im Griff.
3. Mach Dir Gedanken übers Backup - entweder eine bezahlte Cloud Lösung, wo Du die Daten ggf. verschlüsselt vergräbst oder entsprechende Festplatten die tatsächlich woanders lagern als das NAS und halt periodisch zur Sicherung dienen.

Egal wie man es dreht und wendet - Sicherung / Backup hilft nur wenn man es auch macht, das erfordert auf lange Sicht entsprechende Selbstkontrolle :D Daher danke für die Erinnerung, dass am WE wieder mal ein Plattentausch fällig ist.
 
Wenn du genügend Upload-Bandbreite hast, ist eine Cloud sicher eine gute Sache, auch als Backup, Verschlüsselung ist aber imho ein Muss.
 
Falls du wirklich vorhast ein ernsthaftes Backup zu betreiben dann ist die obige Überlegung schon hinfällig. Du brauchst mindestens das und noch etwas mehr.

Ein ernsthaftes Backup wird nach der 3-2-1 Regel betrieben:
  • Von jeder wichtigen Datei sollten mindestens drei Sicherungskopien erstellt werden.
  • Diese Kopien sollten auf zwei unterschiedlichen Speichermedien vorgehalten werden.
  • Mindestens eine Kopie sollte an einem externen Speicherort verwahrt werden.
Quelle bspw: https://www.global.de/blog/3-2-1-regel/

Das sollte so sein, denn es kann viel passieren:
  • Deine Hütte kann abbrennen; das Hochwasser kann kommen
  • Der Einbrecher kann dich besuchen
  • Der Virus/Der Verschlüsselungstrojaner kann zuschlagen
  • Die Daten können versehentlich gelöscht werden
  • Dein Sohn kann am NAS die Platten munter rausziehen und das Raid zerlegen
  • usw. usf.
Ich selbst betreibe konkret mehrere NAS an unterschiedlichen Standorten und habe eine dritte, etwas langsamer gespiegelte Kopie im Bankschliessfach. Alle Daten sind verschlüsselt gespeichert.
 
Wieso oder? Nimm das was für die jeweiligen Daten am besten ist.

Storage: -> NAS mit Raid - alles andere ist zu lahm.
Lohnt ab >= 2 Geräten mit echt wichtigen Daten bzw. vielen Daten.

Backup:
Zwei externe Festplatten, die Du im Wechsel an das NAS anschließt und eine an einen sicheren Ort verstaust.
Bei vielen Daten Backup auf zweites NAS.

Mobile Kopie: Meine Lösung gegen Funklöcher
Mein NAS synchronisiert meine Medien-Bibliothek (Musik) permanent auf eine SD-Karte.
Ab und zu tausche ich dann die SD-Karte im NAS mit der Karte im Smartphone aus.

Oder Du nimmst gleich eine Mini-LTE-WLAN-Router-NAS-Powerbank + 256GB micro-SDXC. für unterwegs mit.
Platz reicht nicht? 4TB mobile USB-Platte. + Tasche

Cloud für Daten die Du wirklich auf mehreren Geräten an mehreren Orten brauchst.
Kalender? Handy komplett? eventuell manche Dokumente?

Keine Sicherung

Die TV-Aufnahmen von letzter Woche, oder Steam-Spielebibliothek brauchst du nicht zu sichern.
Wenn Du die Daten fein säuberlich von den wichtigen Daten trennst, dann brauchst Du meist gar nicht so große Backups.
 
Zuletzt bearbeitet :
Hallo und Danke für die Antworten. Vielleicht nochmal etwas klarer - ein Backup haben wir auf einer externen HDD. Ich würde im Hinblick auf eine Cloud-Lösung auch immer eine Bezahl-Variante wählen. Der Datenspeicherbedarf ist nicht außergewöhnlich groß - es geht um ca. 2 TB. Die Synchronisierung per SD Karte mach ich eh (zumindest auf Mobile). Da sind die Google Drive und MS OneDrive Optionen eh blockiert (ob das hilft, kann ich nicht sagen). Mir geht es darum, mich unabhängig von physikalischem Speicher zu machen. Bei professionellen kostenpflichtigen Angeboten gehe ich einfach davon aus, dass es im Falle des Abrauchens ein Backup gibt. Zumindest ist das bei den Hostern so, die ich kenne (Akamai, ...). Nutzt ihr Cloud-Lösungen? Könnt ihr welche empfehlen? Privat sind wir bei der Telekom, die bieten sowas auch an.
 
Dann fällt ja ein NAS auch weg.
 
Nee sorry, keine Erfahrung mit so viel Platz in der Cloud.
Es kommt ganz auf die Art der Daten an, und was Du damit machst, und wie viel Zeit Du hast.

Vielleicht hilft dir folgendes Rechenbeispiel:

20GB Filmprojekt:
Cloud: Typische 100MBit-Leitung: Download 30 Min, Upload 80 Min
aktuelles NAS : 3 Min
aktueller HDD : 2 Min
SSD : 40sec
NVME SSD : 15 Sec
RAM Cache: 1 Sec

Ich persönlich hätte gerne in 30 Min das Voll-Backup meines Rechners durch.

Edit: Cloud ist natürlich viel unkomplizierter, wenn die Leitung schnell ist.
Auch das Argument, dass ein NAS nur einmal Kosten hat stimmt nicht ganz,
zumindest bei 24/7 Betrieb (Videoaufzeichnung), sind die Platten im Prinzip Verschleißteile.
 
Zuletzt bearbeitet :
Die Hauptproblematik bei Cloud wird halt die Cloud sein...einerseits durch die Geschwindigkeit, wie von KalleWirsch angedeutet; andererseits der Privacy-Aspekt.

Die Verschlüsselung muss zwangsläufig sein, sonst kannst du deine Daten gleich Welt-Lesbar irgendwo einstellen. Die Diensteanbieter scannen das Zeug zuweilen schon selbst auf irgendwelche strafbaren Sachen.

Cloud bedeutet dann, wenn es ein reiner Datendienst ist, dass du nur über definierte Interfaces an die Daten kommst. Das heisst, die Verschlüsselung muss Clientseitig ablaufen. Das führt wiederum zu Problemen bei mehrfach Zugriff. (oben klang ein "Wir" an...).

Bei einem eigenen Server bei einem Hoster (oder einem lokalen NAS) musst du dich zwar selbst um Betriebssystem und Datenorganisation kümmern, kannst aber die Verschlüsselung Serverseitig organisieren und die Zugriffsmethoden selbst implementieren. Ein NAS ist dabei natürlich nochmal sicherer...beim Hoster weiss man nicht, ob evtl. jemand auf die Konsole schaut oder bei geteilten Maschinen der RAM kompromittiert ist...
 
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