Grundlagenartikel Durflußsensoren, Versuche und Mods

S.nase

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Ich hab mir mal zwei gebrauchte HighFlow LT Sensoren gekauft, um damit etwas herum zu spielen.

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Die gefallen mir bei den mechanischen FlowSensoren von Hause aus noch am besten(weil Radial Flügelrad), wenn es bezahlbar bleiben soll. Und sind auch relativ verbreitet, weil der eigentliche Sensor wohl auch im HighFlowNext und HighFlow2 verwendet wird.

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Das Flügelrad steckt auf einer Edelstahlachse, und hat am oberen Ende zwei kleine Magneten. Dessen wechselndes Magnetfeld wird von zwei Hallsensoren auf der kleinen Leiterplatte detektiert. Letztlich genauso wie das Tachosignal bei einem Lüfter. Außerdem hängen noch zwei Edelstahlschrauben im Wasserstrom, über die man an den beiden Muttern den elektischen Widerstand des Kühlmittels messen kann.

Zum Auslesen der Flügelraddrehzahl hab ich mir noch einen alten Aquaero4 mit Display gekauft, weil der auch gleich die Drehzahl in einen FlowWert ohne PC umrechnen kann. Man kann aber genauso das Sensorsignal einfach nur vom Lüfteranschluss eines Mainboards aufzeichnen und von einer Software umrechen lassen. Die Steckerbelegung ist fürs Mainboard die gleiche. Und die Hallsensoren auf der Sensorleiterplatte kommen auch mit den 12V vom Mainboard zurecht.

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Bei sehr hohen Durchflußraten kann die Geräuschentwicklung des Sensors auffällig werden. Das lieg mMn an den Schrauben bzw. den Muttern der beiden Messkontakten für KühlmittelLeitwert. Die Schrauben sind zwar aus Edelstahl, aber die Muttern sind aus Stahl, und beeinflussen(bremsen) das rotierende Magnetfeld des Flügelrads, durch den geringen Abstand zu den Magneten, gerade bei hohen Drehzahlen trotzdem etwas.

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Also hab ich als erstes die Edelstahlschrauben gegen M4 Messinschrauben getauscht, und gleich noch etwas versenkt. Statt der Gummiringdichtung, habe ich die MessingSenkschrauben mit etwas 1mm Moos abgedichtet.

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Statt den Stahlmuttern hab ich welche aus Kunststoff und Messing verwendet, und auch noch Kunststoff U-Scheiben unter die Leiterplatte gelegt, damit sich die Leiterplatte beim Festschrauben der Muttern nicht mehr durchbiegt.

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Um den ohne hin relativ geringen Durchflußwiderstand weiter zu reduzieren, hab ich den Düsendurchesser von origalen 6.5mm auf 8mm mit einer Reibahle vergrößert. 10mm sind leider nicht möglich, weil sonst das Gehäuse zu dünnwandig wird. Außerdem verschlechtert sich die Messgenauigkeit bei geringen Durchflußmengen, wenn der Düsendurchmesser zu gering ist. Mit den jetzt 8mm Düsendurchesser lassen sich 50Liter/Stunde minimale Druchflusraten noch zuverlässig messen.

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Mit dem größerem Düsendurchmesser verringern sich natürlich auch die Kalibrierwerte(Impulse/Liter). Aber die lassen sich ja relativ einfach neu ermitteln, in dem man die Zeit stopt, die es dauert einen 1L...2L Messbecher zu füllen. Ich denke das sollte man eh auch bei jedem anderen Durchflußsensor machen, um bei erster Inbetriebnahme die Funktionsfähigkeit zu prüfen.

Ne größere Messreihe muß ich demnächst Mal noch machen, um die Linearität über den gesamten Durchflußmengenbereich zu ermitteln. Reiche ich bei Gelegenheit nach...
 
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