Frage DiagonalstromLüfter, Vor-und Nachteile?

S.nase

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Bisher kannte ich nur normale AxialstromLüfter und Querstromlüfter (ZentriefugalLüfter). Ein DiagonalstromLüfter scheint nun eine Mischung aus beidem zu sein. Letztendlich sieht er aus wie ein ganz normaler AxialLüfter, nur bläst er die Luft nicht parallel zur Lüfterradachse von sich weck, sondern im 45° Winkel ringsum die Lüfterradachse nach aussen.

Welche Vor- und Nachteile haben solche DiagonalstromLüfter, zB. auch im Push- oder Pull- Betrieb an Radiatoren oder Kühlkörpern?
 
Zuletzt bearbeitet :
Ich bin mir sehr sicher, das Du auch Axiallüfter kennst. Das ist nämlich das, was man so zu 99% verbaut.

Radialstromlüfter, Querstromlüfter, Zentrifugallüfter: 3 Begriffe für das selbe Prinzip.

Diagonallüfter können (gleicher Lüfterdurchmesser und Drehzahl mal vorausgesetzt) im Vergleich zu einem Axiallüfter bei recht ähnlichem Volumenstrom höhere Drücke erzeugen.

Wenn man nicht zielgerichtet mit einem direkten Luftstrom irgendwas anblasen möchte, wäre das diagonale ausblasen in einem PC-Gehäuse kein Problem. Für den vielzitierten Kamineffekt ist ein Gehäuse eh viel zu klein und die Menge an warmer Luft zu gering. Konvektion (frei und erzwungen) triffts da schon eher.

Aber: Zum einen scheints die Dinger in den üblichen PC-Grössen mit 12V-Anschluss nicht zu geben und zum anderen bin ich der recht festen Überzeugung, das die Dinger ein fester Bestandteil des Mainstream-PC-Lüftermarkts wären, wenn das ganze handfeste Vorteile gegenüber den Axiallüftern hätte.

Wenn ich mir die Dinger so angucke, haben alle eines gemeinsam: Zum einen eine ziemlich grosse Nabe / Motor (heisst: hohe Drehzahl), zum anderen eine relativ grosse Bauhöhe im Vergleich zu den gängigen 25-30mm im PC-Bereich. Die Bauhöhe wiederum scheint der Geometrie der Rotorblätter geschuldet. In Rechenzentren und Servern sind die Dinger aber häufig zu finden. Dort herrschen aber andere Drehzahlen und Lautstärken.
 
ANoir
und zum anderen bin ich der recht festen Überzeugung, das die Dinger ein fester Bestandteil des Mainstream-PC-Lüftermarkts wären, wenn das ganze handfeste Vorteile gegenüber den Axiallüftern hätte.
Danke für die Super Erklärung.

Die Antwort gibst Du ja selber: höhere Drücke und Lautstärke und die Dinger sind kompakter. All das ist in einem großen Desktopgehäuse nicht vermarktbar. Je leiser und größer der Lüfter desto teurer kannst Du ihn verkaufen. In Mini-PC und Laptop findet man auch oft Radiallüfter.
 
Die Begrifflichkeiten hab ich wohl etwas durcheinander gebracht, und jetzt nach der Erklärung von .noir nachträglich in meinem ersten Beitrag korrigiert. Ich hoffe das ist OK.

Scheinbar werden die DiagonalstromLüfter auch oft auf Grafikkarten eingesetzt, wo feine Kühlkörperstrukturen höheren Luftdruck nötig macht, und Lautstärke pro Luftmenge nicht so entscheident ist.
 
Bei Grafikkarten habe ich da bis jetzt nie so drauf geachtet. Früher gabs noch recht oft welche mit Radiallüfter. Seitdem Grafikkarten gerne mal 300W+ aus dem Netzteil nuckeln und 2,5 Slots dick sind ist glaub ich eine wirklich feine Kühlkörperstruktur auch Geschichte. Da gehts dann nur noch um Fläche. Wenn da die Lamellenabstände zu klein werden packt der Lüfter das nicht mehr (zumindest nicht leise) oder wir haben wieder Staubsaugerlautstärken.

Obwohl, das würde ja passen. Grafikkartenverbrauch nähert sich ja den Staubsaugern an. Dann kann man die Lautstärke auch angleichen :D Obs für Grafikkarten auch bald ne Verbrauchsobergrenze wie für Sauger gibt?
 
Die Zentrifugalkraft (=hoher Luftdruck) fängt erst aber relativ hohen Umlaufgeschwindigkeiten an wirklich zu wirken. Das bedingt bei Querstromlüftern und eben auch DiagonalstromLüftern ne hohe Drehzahl, wenn sie nicht entsprechend großen Durchmesser haben.
 
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