Frage ASUS TUF B550M-E Wifi VRM ausreichend für 5800X3D?

DerInterNets

Mitglied
Mitglied seit
Nov 10, 2022
Beiträge
10
Bewertungspunkte
1
Punkte
1
Hallo zusammen,

ich habe ein Asus TUF B550M-E Wifi für meinen 5800x3d bestellt. Danach habe ich festgestellt, dass das Board eine andere Stromversorgung als das an allen Ecken getestete TUF B550M PLUS hat. Der 5800x3d ist ja ein non-OC-Chip, daher frage ich mich jetzt: Ist das Board ausreichend oder brauch ich ein dickeres?


Klick mich, ich bin der Geizhals Produktvergleich
 
Erstmal: Danke!

Kennst du irgendwelche Quellen die das Thema für Laien verständlich erklären? Virtuelle Phasen, Echte Phasen, Ampere-Ratings der Mosfets usw. das ist echt wirr, wenn du keine Ahnung hast, wo ansetzen.
 
Erklärt sich eigentlich von allein.
Die Realen Phasen sind erst mal wichtig.
Da haben beide 4+2 weil sie auch den gleichen PWM-Controller haben.
Die Virtuellen sind die "grauen Klötzchen/Spulen" für die MOSFETs unter den Kühlern wenn vorhanden.
Das günstige hat bei den SOC keinen Kühler,was aber nicht schlimm ist weil du ja keine APU verwendest.
Beim nicht Plus hast für die CPU 4x58A = 232A
Beim Plus hast für die CPU 8x50A = 400A
Z.B.
4 Phasen müssen 200A liefern,das sind 50A Pro "Klötzchen".
Bei 8 "Klötzchen" die auch 200A liefern müssen sind es aber dann pro "Klotz" 25A.
25A pro "Klotz/MOSFETs" werden z.b. nicht so warm.

Spannungswandler.JPG

Auf diesem hab ich z.b. den Ryzen 9 5950X auf 200Watt übertaktet und erst über 200Watt fingen die Spannungswandler an zu drosseln weil die Kühler nicht reichten für die Abwärme.
Für den 5800X3D reicht das günstige Mainboard locker aus.
 
Das von dir verlinkte Board hat 8x 58A SiRA14DP/SiRA12DP, das TUF 4x 58A SiRA14DP/8x SiRA12DP, also doppelt so viel Strom, der über die Mosfets laufen kann, richtig?

Der 5800X3D zieht bei Voll-Last in Y-Cruncher 110W (https://www.tomshardware.com/reviews/amd-ryzen-7-5800x3d-review/4)
Sollte also dann knapp reichen, abhängig wie weit über den 200W der 5950X war, oder?
 
Das Spiel doch keine Rolle,selbst mit 4x58A ist ja noch viel Luft und der 5800X3D verbraucht ja deutlich weniger.
Wenn du da einen 5950X mit OC drauf packen würdes dann würd ich zum Plus greifen,aber so unnötig.;)
 
Die frage ist willst du den Ganzen Tag Y-cruncher spielen? Warscheinlich nicht.
Bei normalen gamen ist der 3D sehr zahm was den verbrauch an geht.
 
Bei einem Schaltregler arbeiten das FET im Impulsbetrieb, schalten also ständig ein und aus, um die gewünschte Spannung zu halten. Im Phasenbetrieb schalten mehrere FETs zeitlich versetzt(phasenverschoben) ständig ein und aus, so das jedes einzelne FET mehr Zeit hat wieder ab zu kühlen. Werden zwei FETs gleichzeitig pro Phase eingeschaltet(Parallelbetrieb), halbiert sich die Strombelastung für jedes der beiden beteiligen FETs.

Ein FET definiert sich durch seine Dauerbelastbarkeit(ständig eingeschaltet), und seiner Impulsbelastbarkeit(kurze Stromimpulse), und wie schnell es im Impulsbetrieb arbeitet; weil dabei ein Großteil der Wärmeverluste entstehen. Ein schnelles 58A dauerbelastbares FET, kann im Impulsbetrieb je nach Impulslänge(Anzahl der Phasen) zB. auch mit 200-400A belastet werden.

Da ein Spannungsregler im Impulsbetrieb arbeitet, ist die 58A Dauerbelastbarkeit des FETs völlig belanglos. Viel wichtiger ist die Schaltgeschwindigkeit des FETs(Impulsbelastbarkeit), um die Wärmeverluste im Impulsbetrieb zu minimieren.

Genauso ist es Quatsch, die Belastbarkeiten der Phase miteinander zu addieren, da die Phasen ja eh zeitversetzt arbeiten.

Wieviel Strom der Spannungsregler maximal liefern kann, hängt in erster Linie von der Impulsbelastbarkeit der FETs in jeder einzelnen Phase ab. Viele Phasen reduzieren die Wärmeverluste aber auch nur, wenn die FETs entsprechend schnell schalten können. Außerdem sorgen viele Phasen nur für eine stabilere Spannung am Reglerausgang, wenn eine entsprechend hochwertige Ansteuerung für die ausreichend schnellen FETs vorhanden ist. Die Qualität der restlichen Komponenten um die FETs herum(Spule, Kondensatoren), gleichen dann nur die Unzulänglichkeiten der Ansteuerung und der FETs aus.
 
Ich hab’s tatsächlich verstanden, denke ich. Was ich für mich da heraus ziehe ist: vieles von den Phasen Angaben ist Marketing. Viele Phasen und große Belastbarkeiten können eine gute Stromversorgung bedeuten, müssen es aber nicht zwingend.
 
Viele Phasen sind vom Prinzip her schon nicht schlecht, weil die FETs dann mit kürzeren Impulsen arbeiten können, und somit der Spannungsregler theoretisch höher belastbar ist(mehr Strom liefert). Aber das funktioniert nur mit schnellen FETs, ohne das die Verlustwärme stark ansteigt. Die schnelleren FETs haben idR. aber ne geringere Dauerbelastbarkeit, und damit lässt sich dann schlecht Werbung machen. Dann schreibt mancher Boardhersteller lieber die maximale Impulsbelastbarkeit von seinen verwendeten FETs in die Werbung rein(zB.400A). Was letztendlich aber auch praxisfern ist, weil die FETs im praktischen Betrieb mit deutlich längeren Impulsen arbeiten, damit sie nicht zu warm werden(sweet spot).

Dann werden auch gerne die parallel geschalteten FETs an jeder Phase zur Gesamtanzahl der Phasen dazu gerechnet, um mit mehr "virtuellen" Phasen Werbung machen zu können.

Werbetechnisch besonders kreativ finde ich dann immer Motherboards mit vielen Phasen und FETs mit sehr hoher Dauerbelastbarkeit. Die suggerieren von der Zahlen her dann besonders leistungsfähig zu sein, werden aber im praktischen Betrieb schön warm.

Ne ausgewogene Mischung aus Phasenanzahl, passend zu den verwendeten FETs, macht am Ende einen effizient arbeitenden Spannungsregler aus. Und das kann man leider nur selten aus der Werbung heraus lesen.
 
Grob kann man auch sagen, dass man mit mehr Phasen eine stabilere Stromversorgung erreichen kann als mit weniger. Darum findet man auf Boards die zum Übertakten stromhungriger Prozessoren gedacht sind, aufwändigere Spannungswandler.

Eine so aufwändige Stromversorgung hat aber den Nachteil eines höheren Grundverbrauchs. Wenn man wie du einen nicht so stromhungrigen Prozessor hat, reicht jedes normale Board gut. Mit einer sehr aufwändig gebauten Spannungsversorgung hat man da keinen Vorteil, sondern nur einen dauerhaft leicht höheren Stromverbrauch.
 
Oben Unten