Herzenssache: Mein Patenkind und warum man mit ganz wenig Geld ganz viel erreichen kann

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Weil heute der zweite Weihnachtsfeiertag ist, nehme ich Euch einfach mal mit nach Kabale in Uganda, besser gesagt in den Kabale District, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Ruanda entfernt. Und ja, es gibt Menschen, denen ist Hardware komplett egal, weil die täglichen Probleme ganz andere sind und die teilweise noch nicht einmal verstehen, […] (read full article...)
 
Ein sehr schöner Beitrag! Macht nachdenklich und relativiert viele verbissen geführte Diskussion, die sich nur um Lüfter-/Luxusprobleme drehen...
 
Erste-Welt-Probleme sind fast nie wiklich substantiell. Und da der Bub morgen Geburtstag hat, gabs diesmal eine Ziege von mir, quasi Trinken auf Beinen. Der Gegenwert nur vier solcher Lüfter sichert dem Jungen ein Jahr Schulbildung und eine tägliche warme Mahlzeit. Da gibt es dann gern noch ein paar Extras obendrauf. Nur um mal ein Menschenleben in Relation zu unnützer Technik zu setzen.

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Wenn so eine Unterstützung direkt ankommt, braucht es auch keine Z-Promis, um später irgendwelche Verwaltungsstrukturen zu pampern. Ich bin hier quasi Barzahler und es geht kein Cent verloren. Vielleicht denkt ja mal der eine oder andere darüber nach, denn staatliche Hilfen, auch aus DE, kommen dort nie an.

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Danke Igor für die Inspiration, bisher hatte ich seit 2018 doch einiges Geld, nun fast vierstellig, per ShareTheMeal geteilt, aber wie du richtig sagst, geht dort ein gewisser Anteil für Verwaltung und Co. drauf. Wenn ich den Knopf für einen direkten Kontakt gefunden habe (noch nie gemacht) , melde ich mich gleich, ist ein tolles Projekt und gern Spende ich nun auch jährlich Geld.

Die Ziege fetzt auf jeden Fall. Wer kann schon sagen, ich habe ne Ziege zum Geburtstag bekommen.
 
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Ja nach so etwas suche ich schon länger.
Wie Igor schon geschrieben hat, versickert das Geld oft in der Verwaltung.
 
Das ist kein staatliches Projekt, sondern eines der Gemeinde. Genau das macht den Unterschied. Und man hat sogar direkten Kontakt. Bin heute noch froh, dass ich von einem hiesigen Gemeindemitglied und Patentante meines Jüngsten darauf aufmerksam gemacht wurde.
 
Bei der Geschichte muss ich an meinen Opa denken. Geboren im Jahre 1921 in eine arme Familie, die nicht genug Geld hatte für Schuhe. Da war es üblich das die Kinder auf der Weide sich um die Kühe gekümmert haben. Wenn es Herbst/Winter wurde hat man sich die Füße in den warmen Kuhfladen aufgewärmt. Etwas mehr Demut in der heutigen Zeit tätem manchen gut.

Meine Kinder versuche ich auch dahin etwas mit zu geben. Es ist nicht immer alles selbstverständlich.
 
Habe selbst an Organisationen gespendet, die zB Ziegen oder auch Bienenstöcke an Leute in derartigen Situationen verteilen als Hilfe zur Selbsthilfe. Allerdings finde ich es bei Deiner Situation besonders gut, daß Du hier einen sehr direkten Kontakt auch zum Empfänger hast. Prima!

Für mich ist das Wissen, jemanden, der es wirklich gebraucht hat, geholfen zu haben, auch irgendwie ein Geschenk, das ich mir selbst gegeben habe.

Danke für den Artikel, hat mich sehr gefreut, daß Du auch so etwas machst!
 
Bei der Geschichte muss ich an meinen Opa denken. Geboren im Jahre 1921 in eine arme Familie, die nicht genug Geld hatte für Schuhe. Da war es üblich das die Kinder auf der Weide sich um die Kühe gekümmert haben. Wenn es Herbst/Winter wurde hat man sich die Füße in den warmen Kuhfladen aufgewärmt. Etwas mehr Demut in der heutigen Zeit tätem manchen gut.

Meine Kinder versuche ich auch dahin etwas mit zu geben. Es ist nicht immer alles selbstverständlich.
Und daß, wenn es einem eigentlich gut geht, es durchaus richtig ist, wenn man hier und da denjenigen hilft, denen es nicht so gut geht. Wie der alte Reim so schön sagt: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
 
Wenn würde ich auch nur direkt spenden.
Ich halte garnichts von solchen Organisationen. Da hab ich einfach schon zu viel negatives gelesen. Nach Berichten wo es heißt "50 Cent pro Euro erreichen die Kinder", da Frage ich mich immer wo den die andere hälfte verschwindet bzw. wer hierbei für seinen "Aufwand" entschädigt werden muss...
 
Wenn würde ich auch nur direkt spenden.
Ich halte garnichts von solchen Organisationen. Da hab ich einfach schon zu viel negatives gelesen. Nach Berichten wo es heißt "50 Cent pro Euro erreichen die Kinder", da Frage ich mich immer wo den die andere hälfte verschwindet bzw. wer hierbei für seinen "Aufwand" entschädigt werden muss...
Es ist sicher nicht einfach und erfordert etwas Aufwand und recherche, aber es gibt durchaus auch Organisationen die ihren Eigenaufwand selber finanzieren und bei denen somit keine Verwaltungskosten entstehen und das Geld zu 100% dort auch nachvollziehbar ankommt und über dessen Verwendung protokollierte nachvollziehbare Rechenschaft abgelegt wird über jede einzelne Ausgabe. So z.B.: auch für den Gaza mit Sicherstellung und Rechenschaftslegung für jede einzelne Ausgabe, damit eine etwaige Zweck- Entfremdung ausgeschlossen werden kann. Da Spende ich dann auch lieber und mit besserem Gewissen, wie wenn mich jemand auf der Straße anspricht.
 
Ich hab auch einen Kontakt in Afrika, der in Not war und um Geld gebeten hat.
Das Ende vom Lied war, dass es nicht bei einer einmaligen Kiste blieb sondern für jeden Mist immer erstmal bei mir angefragt wurde, bis ich Ihm irgendwann gesagt habe, dass Schluss ist.

Die Summen mögen für unsere Verhältnisse nicht übermäßig groß gewesen sein (100 - 400 €) aber in meinen Augen löst man deren Probleme nicht durch regelmäßiges mit Geld vollstopfen.

Insofern, denke ich, dass es besser ist, dass man einer Organisation spendet, welche das Geld verwaltet und verteilt anstatt Individuen direkt die Knete rüberzuschieben. Auch wenn die Organisation dann natürlich Overhead aus den Spendengeldern finanzieren muss.
 
Ich hab auch einen Kontakt in Afrika, der in Not war und um Geld gebeten hat.
Das Ende vom Lied war, dass es nicht bei einer einmaligen Kiste blieb sondern für jeden Mist immer erstmal bei mir angefragt wurde, bis ich Ihm irgendwann gesagt habe, dass Schluss ist.

Die Summen mögen für unsere Verhältnisse nicht übermäßig groß gewesen sein (100 - 400 €) aber in meinen Augen löst man deren Probleme nicht durch regelmäßiges mit Geld vollstopfen.

Insofern, denke ich, dass es besser ist, dass man einer Organisation spendet, welche das Geld verwaltet und verteilt anstatt Individuen direkt die Knete rüberzuschieben. Auch wenn die Organisation dann natürlich Overhead aus den Spendengeldern finanzieren muss.
Ich spende auch nur nach meinen Möglichkeiten, aber auch an Organisationen wo das Geld zu 100% dort ankommt, wo es benötigt wird und nicht in der Verwaltung versandet. Zahle da einen monatlichen Mitgliedsbeitrag und je nach Kräften unterstütze ich dann verschiedene Projekte mit Einzelspenden.
 
Ich werde auch ständig angebettelt, nur muss man wirklich selektiv vorgehen, um nicht ein paar Abzocker noch reicher zu machen.. Dieses Projekt wurde mir hingegen von einer guten Bekannten empfohlen und zeichnet sich dadurch aus, dass es viele gibt, die statt Geld auch Manpower reinstecken. Und dass man keine "Verträge" unterschreiben muss, sondern auch Kontakt zu denen hat, die immer mal dort sind. Manchmal muss man sogar fragen, was noch gebraucht wird, weil es keine aktive Geldbeschaffung ist. Hier hilft sich eine Kommune de facto selbst und man spendet nicht an irgendwelche anonyme Kontakte. Die habe ich oft genug in den Messengern und ich lehne das konsequent ab.

Ich sags mal so, die 100 Euro pro Kind und Jahr sind keine große Hürde. Was darüber hinaus geht, sieht man auch und es wird sogar auf Wunsch mit Belegen dokumentiert. Und wenn es mal eine Ziege, Schüssel oder Matratze ist.
 
@Deridex klingt ein bisschen nach: wir sollten uns erstmal um die leute hier kümmern.
falls das nicht so gemeint war, einfach sagen :)
 
Hätten wir einen funktionierenden Staat, gäbe es dieses Problem nicht. Das können wir nur an der Urne lösen. In der Zwischenzeit spenden wir hier z.B. an diverse Läden, damit sie die Waren zum Sonderrabatt überlassen - kurz vorm MHD, Verschenkt werden darf leider offiziell nichts, die Gesetze sind aus der Steinzeit, da muss man flexibel reagieren. Unser Bäcker sollte sogar mal die USt. abführen, weil es nicht weggeworfen wurde. Eine Brötchentüte für 1 Euro ist legal, geschenkt wirds eng. Umweg übers Semmelmehl geht bedingt auch.

Man kann sich nicht um alles kümmern, aber auch mal sein Gehirn benutzen. Jeder, der in Afrika in ein besseres Leben kommt, sitzt später nicht im Boot in Richtung Europa.

Meine Eltern sind beide Pflegestufe IV, das meiste wird privat gestemmt, Heim kommt nicht in Frage. Das ist auch eine Frage der Ehre und Achtung, aber für meine Frau zusammen mit unseren zwei Schulkindern ein Vollzeitjob. Ergo bin ich seit Jahren Alleinverdiener. Hilfe vom Staat? Steht nicht im Ampelprogramm, da wird nur die potentielle Wählerschaft gepampert. Krankentransporte gehen nicht mit dem Lastenfahrrad, fällt das Dienstwagenprivileg, kommt auch der Pfleger nicht mehr. Medikamente besorge ich mittlerweile quer aus Sachsen, auch meine eigenen. Als Diabetiker ist man da komplett am Arsch. Gesundheitsminister? Selten so viel geballte Inkompetenz erlebt. Hauptsache Hasch freigeben. Klientelpolitik eben.
 
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