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Zurück auf Start: Alphacool Aurora GPX-A RX 5700 im Test | Neuer Wasserkühler für AMDs Radeon RX 5700XT

Testdurchlauf und Temperaturen

Ich schließe die Grafikkarte wie immer direkt an den Chiller an, um absolut gleiche Testbedingungen bei 20 °C Wassertemperatur zu bieten. Den ersten Durchlauf mache ich mit Werkseinstellungen, den zweiten mit 50% Power Limit und maximalem Takt.  Dann starte zunächst ich Witcher 3 auf maximalen Details bei 3840 x 2160 Pixeln (Ultra-HD) und später dann auch Furmark.

Wie bereits geschrieben, die Wassertemperatur betrug wie immer konstante 20 °C und die Raumtemperatur lag bei 22 °C. Damit haben wir nun die besten Voraussetzungen für spätere Vergleiche mit einem anderen Produkt, das ich ebenfalls bereits vorab im Test hatte. Do wie gut schlägt sich jetzt der neue Aurora GPX-A im Härtetest?

Bei einer GPU-Temperatur von durchschnittlich 35 bis 36 °C beim Gaming (analog zum EKWB Vector RX 5700), sind es unterm BGA ganze 40 °C, was ein guter Wert ist. Der Speicher ist ebenfalls gut gekühlt und liegt mit reichlich 42 °C an der heißesten Stelle zwischen VRM-Block und GPU recht gut im Rennen. Die Spannungswandler sind gleichfalls reichlich kühl, was endlich mal begeistern kann, denn sie waren bei den älteren GPX-Modellen ja immer der absolute Schwachpunkt. Hier greift das neue Design endlich mal besser und es gibt auch nichts zu meckern mehr.

Furmark lässt die  GPU-Temperatur nunmehr stark ansteigen. Mit ca. 56 °C in der intern ausgelesenen  GPU-Diode liegt der GPX-A ca. 1 bis 2 Grad hinter dem Vector zurück, was man eigentlich verschmerzen kann, denn fast alle anderen Temperaturen sind zum Teil deutlich niedriger.

 

Vergleich mit erhöhter Last im Stresstest

Da es sich bei beiden Modelle noch nicht um Retail-Ware handelt, bitte ich den nachfolgenden Vergleich also eher als Anhaltspunkt bzw. rein exemplarisch zu betrachten, denn ich vergleiche zwei Produkte aus der Kleinst- bzw. Vorserie.

Allerdings zeigen die Ergebnisse und Hotspots bereits sehr schön, was man vom finalen Produkt erwarten kann.  Der EKWB Vector RX 5700 ist hier zudem sogar etwas im Vorteil, weil die Oberfläche noch das reine Kupfer zeigt, während beim Alphacool Aurora GPX-A RX 5700 bereits die komplette Vernickelung zum Tragen kommt.

Das schafft nämlich zwei weitere Wärmeübergangsschichten (Unter- und Oberseite), die man durchaus mit bis zu 2 Grad Differenz definieren könnte. Im Leerlauf (Idle) liegt das Delta zwischen dem konstant gehaltenen Kühlwasser und der GPU-Diode beim EKWB-Kühler dann nämlich um genau diesen Wert niedriger. Ich nutze Wattman, um sowohl den Regler für das Power-Limit als auch den Takt auf das jeweilge Maximum zu stellen (keine SPPT!).

Mit 63  (EKWB Vector) und 65 Grad (Alphacool GPX-A) liegen beide Kühler in Bezug auf die GPU-Diode fast gleichauf, was sich auch im Bereich unter dem BGA ausdrückt. Der Messpunkt für Memory #3 ist beim EKWB-Kühler ca. 4 Kelvin kühler, weil der Wasserfluss etwas direkter agiert und wohl auch der Boden an dieser Stelle etwas dünner ist. Dieser und auch die anderen Werte sind natürlich auch wieder im Zusammenhang von Kupfer vs. Nickel zu betrachten. Beim GPX-A sind dafür die Werte bei Memory #2 unterhalb des Terminals besser, während die für Memory #1 im Rahmen der Messungenauigkeiten bei beiden wieder gleichauf liegen.

Was Alphacool jedoch wirklich geschafft hat, ist das bessere Kühlen der Spannungswandler, wobei auch die umliegenden Spulen und SMD-Kondensatoren mit gekühlt werden. Hier liegt Alphacool sogar mit fast 5 Kelvin vorn. Trotz Nickel.

 

Zusammenfassung und Fazit

Was man aus diesem Test mitnehmen kann ist die Tatsache, dass Alphacool es durchaus geschafft hat, endlich einmal zu den Mitbewerbern aufzuschließen. Da meine ich nicht nur die Kühlleistung, die aus dem komplett neuen Design resultiert, sondern das neue Vernickelungsverfahren, die deutlich solideren Gewindeeinsätze, die Edelstahlschrauben und die Verarbeitungsqualität im Allgemeinen. Dazu kommt noch die umgestaltete Plexi-Abdeckung mit eingelassenen Edelstahlschrauben und dem ebenfalls im Plexi versenkten RGB-Stripe.

Setzt man die gebotenen Features ins Verhältnis zum Preis von aktuell knapp 110 Euro, dann passt das schon ganz gut. Dass ich wieder etwas gefunden habe, was zwingend nachzubessern ist, zeigt allerdings auch einmal mehr, dass blinde Hast bei neuen Produkten nicht immer zum Erfolg führt und man sich im Finish dann schnell ein ansonsten gutes Produkt auch wieder kaputt machen kann. Also hoffen wir mal auf bessere Schrauben und dass die Retail-Produkte vielleicht sogar noch einmal qualitativ zulegen können.

Der Neustart der Kühlerserie scheint schon einmal geglückt zu sein, jetzt muss Alphacool aber auch liefern. Und wenn es eine Backplate ist. Schaun wir also mal. Dem Markt werden solche Qualitätssprünge sicher gut tun und ich möchte nicht wissen, in wie viele Schichten Alphacool den Supplier zusammenfalten musste, damit dieser auch endlich mal gescheit abliefert.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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