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ZOTAC GeForce RTX 5060 Ti – Alte Stecker, neue Karten und der Verzicht auf heiße Experimente

ZOTAC bleibt beim Stromversorgungsdesign der RTX 5060 Ti-Serie auf dem Teppich und zeigt sich in unerwarteter Weise konservativ. Wer dachte, dass nach dem 12VHPWR-Debakel alle Boardpartner in Richtung neuer Power-Spezifikationen marschieren würden, sieht sich hier eines Besseren belehrt. Denn: Sämtliche geleakten Modelle der ZOTAC RTX 5060 Ti – egal ob AMP, Twin Edge oder OC – kommen mit einem schlichten, altbekannten 8-Pin-PCIe-Anschluss daher. Ganz ohne Adapterzirkus und Schmelzpotenzial.

 

Rückkehr zur Vernunft – kein 12VHPWR in Sicht

Was zunächst wie eine Randnotiz wirkt, dürfte für viele aufmerksame Beobachter der RTX-5000-Serie ein kleines Ausrufezeichen setzen. Während RTX 5080 und 5090 weiter an thermischen Designexperimenten mit dem neuen 12VHPWR-Stecker laborieren – inklusive regelmäßig dokumentierter Anschlussprobleme, Verschmorungen und klarer Anwendungsfehler durch Nutzer und Hersteller gleichermaßen – scheint ZOTAC bewusst einen Schritt zurückzugehen. Oder besser: einen Schritt nicht mitzugehen. Laut geleakter Bilder und Spezifikationen setzen selbst die werksübertakteten Modelle wie die Twin Edge OC mit ihren 2602 MHz Boost auf die bewährte 8-Pin-Variante. Damit bleibt nicht nur der Steckverbinder angenehm robust, sondern auch das thermische Risiko überschaubar. Wer schon mal einen 8-Pin-Stecker falsch gesteckt hat, muss sich Mühe geben – im Gegensatz zum 12VHPWR, wo schon ein minimal schräger Sitz das Ende bedeuten kann.

Technisch betrachtet: 180 Watt, kein Anlass zur Panik

Die RTX 5060 Ti ist mit einer TDP von 180 Watt angegeben. Zieht man die 75 Watt vom PCIe-Slot hinzu und kalkuliert die üblichen 150 Watt aus einem 8-Pin korrekt mit ein, bleibt ein theoretisches Leistungsbudget von 225 Watt. Das reicht, um auch leicht übertaktete Karten stabil zu betreiben, ohne auf zusätzliche Anschlüsse zurückgreifen zu müssen. Spielraum für OC bleibt vorhanden, solange man es nicht auf Extremwerte anlegt – was in dieser Klasse ohnehin kaum jemand tut. Im direkten Vergleich zur RTX 4060 Ti (ebenfalls 8-Pin, ähnliche TDP) ist die neue 5060 Ti eher eine evolutionäre als eine revolutionäre Fortsetzung. Dass ZOTAC hier nicht auf das „neue heiße Ding“ aus dem NVIDIA-Ökosystem setzt, ist vermutlich auch eine Kosten- und Risikofrage. Die Rückmeldungen zur letzten 12VHPWR-Generation dürften jedenfalls nicht unerheblich gewesen sein. Wer Kundenbilder von verschmorten Steckern in Foren gesehen hat, weiß, was gemeint ist.

Source: VideoCardz

Designentscheidungen mit Signalwirkung

Die geleakten Varianten zeigen insgesamt sechs Modelle: Drei mit 8 GB und drei mit 16 GB VRAM. Auch hier bleibt ZOTAC der Linie treu – kein dualer Stromanschluss, kein modulares Netzteiltheater, kein Adapter-Overkill. Man kann das als faul oder als effizient bezeichnen. Oder einfach als zweckmäßig. Die AMP-Version, sonst gern mal mit auffälligen Kühllösungen und leicht angehobenen Power-Limits gesegnet, bleibt ebenfalls beim Single-8-Pin. Das könnte ein Fingerzeig darauf sein, dass ZOTAC die Karte eher als Midrange-Segment platziert sehen möchte – ohne die Ambitionen, sie künstlich in höhere Klassen zu hieven. Was die anderen Hersteller machen werden, bleibt abzuwarten. MSI, ASUS, Gigabyte und Co. könnten sich in Einzelfällen für zusätzliche 8-Pin-Anschlüsse entscheiden, sofern die VRM-Ausstattung oder OC-Zielgruppe das hergibt. Aber 12VHPWR auf einer 5060 Ti? Hoffentlich bleibt das ein theoretisches Gedankenspiel ohne Praxisrelevanz.

Fazit: ZOTAC bleibt pragmatisch – und das ist gut so

Während andere mit heißer Nadel an neuen Designkonzepten stricken, bleibt ZOTAC auf dem Boden der Tatsachen. Ein einziger 8-Pin-Anschluss für alle Modelle, inklusive OC-Varianten – das ist kein technologisches Armutszeugnis, sondern ein Zeichen von Lernfähigkeit. Und auch ein stiller Kommentar zum Zustand der NVIDIA-Referenzdesigns der letzten Jahre. Wer also nach einer RTX 5060 Ti sucht, die ohne thermisches Glücksspiel auskommt, könnte bei ZOTAC fündig werden. Zumindest, solange man sich nicht von RGB-Blendern und Power-Overkill aus dem Konzept bringen lässt.

Quelle: Videocardz

Kommentar

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RaptorTP

Veteran

445 Kommentare 208 Likes

Der Stecker ist bei einer 180W Karte einfach sinnvoller und auch günstiger.

Die Hersteller stehen auf "günstiger"
Wir als Endkunde sind da ziemlich egal.

Kann ja nur hoffen, dass der 12HPWR Stecker bald durch was sinnvolles ersetzt wird.

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ipat66

Urgestein

1,615 Kommentare 1,747 Likes

Haha, ...
Der wird doch höchstens durch zwei davon "ersetzt" werden :D

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R
Rai

Mitglied

95 Kommentare 34 Likes

Das finde ich persönlich gut, teilweise hat AMD ja auch schon den 12VHPWR eingesetzt. Also hier ohne 12VHPWR, dafür Unsinn an anderer Stelle, was sollen die 8GiByte? Zum Glück gibt es auch eine Version mit 12 GiByte. Aus Spielersicht ist diese die bessere Wahl. 8 GiByte VRAM hatte ich bei einer GTX 1070, aber es werden sich wohl noch Einige finden, die die Karte, des Preises wegen, auch mit 8 GiByte kaufen werden.
Wobei die ganze Last über ein oder zwei Pins eines der Stecker läuft.

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Igor Wallossek

1

11,998 Kommentare 23,637 Likes

Ich teste demnächst einen Loadbalancer im Kabel - dann ist der Schmorkohl Geschichte :D

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S
ScoobyD

Mitglied

20 Kommentare 6 Likes

Würde so etwas auch bei einer 4080S Sinn machen?
Da sind die Pins ja genauso gebrückt wie bei der 5xxx Generation.

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Samir Bashir

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