Grafikkarten Hardware Testberichte

Zotac GeForce RTX 2080 Ti Amp! Extreme im Test – Viel (RGB-) Licht und ein paar Schatten

Leistungsaufnahme und Lasten

Die Leistungsaufnahme dieser Boardpartnerkarte liegt mit knapp 280 Watt im Gaming fast 20 Watt unter dem möglichen Power Target, das man nur beim Stresstest erreicht. Die Ursache dürfte im guten Chip zu suchen sein, der nicht die volle Power braucht, um beim anvisierten Takt stabil mitzuspielen und dann bei mehr Takt grandios ins Spannungs-Limit läuft. Da Nvidia hier jedoch einen Riegel vorschiebt und Boost sehr restriktiv reagiert, beweist es im Gegenzug aber auch sehr schön, dass man mit besseren Chips bei gleichem Takt zwar weniger Leistung benötigt, aber trotzdem nicht signifikant höher takten kann.

Die Spannungen liegen im zu erwartenden Bereich aber man merkt trotzdem sehr deutlich, dass Nvidia hier bewusst limitiert, bevor ein mögliches Maximum erreicht ist. Man sieht anhand des Abfalls der Kurven aber auch, dass hier bei dieser Karte der Temperaturfaktor beim Erwärmen noch eine große Rolle spielt.

Die Lastverteilung auf die Rails fällt durchgängig sehr gut aus, denn niemals werden die maximalen 5.5 Ampere des Mainboard-Slots auch nur ansatzweise erreicht oder gar überschritten.

 

Netzteilbemessung und Spitzenlasten/-ströme

Wie ich in meinem Grundlagenartikel „Der Kampf von Grafikkarte gegen Netzteil – Leistungsaufnahme und Lastspitzen entmystifiziert“ bereits ausführlich nachgewiesen habe, existieren durchaus auch kurzzeitig höhere Lasten im Millisekundenbereich, die bei ungünstig entworfenen oder nicht zweckmäßig bestückten Netzteilen bereits zu unerklärlichen Abschaltungen führen können. Da hilft dann allein die vom Grafikkartenhersteller oder den Reviewern gemessene TBP (Typical Board Power) für eine stabile Auslegung des Systems nicht wirklich weiter.

Spitzen mit Intervallen zwischen 1 bis 10 ms können bei sehr schnell reagierenden Schutzschaltungen (OPP, OCP) vor allem bei Multi-Rail-Netzteilen zu Abschaltungen führen, obwohl die durchschnittliche Leistungsaufnahme noch in der Norm liegt. Für diese Karte würde ich deshalb mit 325 bis 350 Watt kalkulieren, um genügend Reserven für den Fall der Fälle zu besitzen. Einen kurzen Auszug mit höher Auflösung zeigen uns nun die 20-ms-Intervalle, wie ich sie automatisiert zur Wertermittlung laufen lasse:

 

Detailaufnahme der Leistungsaufnahme und fließenden Ströme

Wie üblich stelle ich den Balken nun auch noch die Leistungsaufnahme und die fließenden Ströme als Detailgrafiken meiner Oszillographen-Messungen zur Seite. Ein Service, den sonst kaum jemand bietet und der zeigt, wie die Karten im Detail so „ticken“:

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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