Grafikkarten Testberichte VGA

Wuchtig, kühl und laut: Zotac GeForce GTX 1070 Ti Amp! Extreme im Test

Kühlsystem und Backplate

Die insgesamt 24 MOSFETS der acht Phasen der GPU-Versorgung liegen unter einem Passivkühler, der durch den Luftstrom von oben gekühlt werden soll. Was bei der GTX 1080 noch schief ging, funktioniert hier erstaunlicherweise.

Warum das so ist, werden wir gleich noch sehen bzw. hören. Dieser doch sehr spartanische Kühler braucht nämlich vor allem eines: einen ordentlichen Luftstrom.

Kühlsystem im Überblick
Art des Kühlers: Luftkühlung
Heatsink: Kupfer-Heatsink für die GPU
Speicherkühlung (Module, Spannungswandler) über Montageframe am Heatsink
Kühlfinnen: Aluminium, horizontale Ausrichtung
engstehend
Heatpipes 4x 8 mm, 2x 6 mm, Kupfer-Komposit
VRM-Kühlung: GPU-VRM über kleinen, passiven Rippenkühlkörper
Speicher-VRM indirekt über Kühlframe
RAM-Kühlung über Montageframe und indirekt über den Heatsink
Lüfter: 3x 9,2 cm Lüftermodule (8,7 cm Rotordurchmesser)
je 9 Rotorblätter
feste Minimaldrehzahl (39%)
keine semi-passive Regelung
Backplate Aluminium
keine Kühlfunktion, innen foliert
RGB-Effekte

Zotac setzt bei der Kühllösung auf einen massiven Kupfer-Heatsink, vier 8-mm- und zwei 6-mm-Heatpipes aus Kupfer-Kompositmaterial sowie auf eine große Basisplatte aus Aluminium, die gleichzeitig die Speichermodule und die beiden Spannungswandler-Phasen für den Speicher kühlt.

Lüfterkurven und Geräuschemission („Lautstärke“)

Die Lüfterkurven zeigen schonungslos, dass sich Zotac hier komplett vertan hat. Anstelle einer semi-passiven Regelung, die allerdings seinerzeit auf der Zotac GTX 1080 Amp! Extreme auch nicht so recht funktionierte, setzt man diesmal auf eine viel zu hoch angesetzte Minimaldrehzahl von 39%, was deutlich über 1250 U/min liegt und somit sogar höher ausfällt, als bei der GTX 1080 unter längerer Volllast im geschlossenen Gehäuse!

Auf Nachfragen bei Zotac bekamen wir unter anderem folgende Erklärung:

The 39% fan percentage minimum was a requirement from NVIDIA… The card doesn’t support semi-passive mode because we did not have enough time to implement the new version of Fan stop. So rather then using the original version of fan stop which did not work as well, we decided to remove it.

Nun ja, hoffen wir mal auf ein verbessertes BIOS, dass dann auch Nvidias Green Light Programm für eine Freigabe besteht.

Das Ganze sieht beim Stresstest nicht viel anders aus. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Karte trotz dreier Lüfter akustisch schon ein Draufgänger ist, bei dem auch unter Last keine weiteren Drehzahländerungen stattfinden. Das ist in dieser Ausprägung wirklich reichlich sinnfrei, leider.

Da hätte man noch Reserven genug, um die Lüfter wenigstens im Idle etwas langsamer drehen zu lassen, um die Karte auch leiser zu bekommen.

Messwerte für Lüfter und Geräuschemission
Lüfterdrehzahlen Open Benchtable Maximum
1282 U/min
Lüfterdrehzahlen Open Benchtable Average
1274 U/min
Lüfterdrehzahlen Closed Case Maximum 1296 U/min
Lüfterdrehzahlen Closed Case Average 1282 U/min
Geräuschemission (Luft) Maximum
40,1 dB(A)
Geräuschemission (Luft) Average
39.7 dB(A)
Geräuschemission (Luft) Idle 39,2 dB(A)
Klangcharakteristik /
Höreindruck
kaum tieferfrequente Lagergeräusche
leicht hörbare Motorgeräusche < 1 Hz
Luft-/Abrissgeräusche
leichte Spannungswandlergeräusche

Um unseren subjektiven Höreindruck noch einmal zu veranschaulichen, haben wir nun noch eine hochauflösende Grafik mit dem kompletten Frequenzspektrum unserer Labormessung:

Die fast 40 dB(A) sind auch im Idle keine Glanzleistung und stellen somit die komplette Karte in Frage. Ob Zotac einfach nur keine Lust hatte, diese (anscheinend ungeliebte) GTX 1070 Ti zu vollenden? Wir werden es wohl nie erfahren.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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