Für die XFX Mercury RX 7900 XTX Magnetic Air 24 GB öffnet der Hersteller den ganz großen Besteckkasten und spielt quasi Lego-Technik. Im Vergleich zur MBA-Karte (made by AMD) funktioniert die Vapor-Chamber übrigens bestens und macht genau das, was man von ihr erwartet. Auch in den absonderlichsten Lebens- und Einbaulagen. Zusammen mit einem höheren Power Limit geht auch beim Takt zusätzlich die Post ab. Unter voller Last an der 2.7-GHz-Marke (oder noch weiter darüber) zu knabbern hat Charme. Gut, ich will mal noch nicht allzu viel spoilern, aber diese Interpretation einer dicken Karte mit wechselbaren Lüftern lässt einem dann sogar ab und an die Effizienz vergessen. Denn etwas Brechstange ist wie immer inkludiert, aber was soll’s…
Die Karte heißt vollständig übrigens XFX Mercury AMD Radeon RX 7900 XTX Magnetic Air Gaming Graphics Card with 24GB GDDR6 RNDA3, aber das ist einfach zu lang. Einigen wir uns besser auf XFX Mercury Radeon RX 7900 XTX Magnetic Air, sonst explodieren wieder die Chartsgrafiken. Und apropos Grafik – ich wurde kurz vorm Publishen noch informiert, dass die Karte nun aus lizenzrechtlichen Gründen Magnetic Air statt MagAir heißen muss. Den Text konnte ich noch schnell ändern, das PDF auch. Aber für den kompletten Export aller Chartsgrafiken war keine Zeit mehr. Deshalb bitte ich um Verständnis, falls dem einen oder anderen Leser dies auffallen sollte. Es ist kein Schreibfehler.
Und natürlich gibt es, wie gewohnt und üblich, den umfassenden Teardown, eine aufwändige Platinen- und Kühler-Analyse mit einigem Reverse-Engineering, sowie die Analyse der Leistungsaufnahme und der Lastspitzen samt passender Netzteilempfehlung. Für die weiterführenden Details empfehle ich meinen Launchartikel zur Radeon RX 7900 XTX und RX 7900XT.
Die eigentliche Besonderheit dieser “Limited Edition” ist das Klick-System für die drei Lüfter. Man wirbt mit: “Keine Werkzeuge, keine Schrauben, kein Aufwand. XFX Magnetic Air ermöglicht einen extrem schnellen Austausch von Lüftern in einer Grafikkarte. Macht die Wartung leicht und einfach”. Ok, das klappt übrigens richtig gut und ich werde beim Teardown des Kühlers noch genauer darauf eingehen. Immerhin ist es ja DAS Schlüssel-Feature dieser Karte.
XFX Mercury Radeon RX 7900 XTX Magnetic Air 24 GB
AMDs Navi 31-GPU besitzt 58 Milliarden Transistoren und bietet ohne OC bis zu 61 TFLOPs an Single-Precision-Rechenleistung. Diese GPU verfügt zudem über einen Chiplet Interconnect mit 5,3 TB/s. Mit dem 5-nm-Node von TSMC besitzt Navi 31 GPU eine auf 165% gestiegene Transistordichte im Vergleich zu Navi 2X. Die Radeon RX 7900 XTX bietet 96 CUs mit 2,27 GHz Takt (Boost bis 2,5 GHz) und besitzt bei XFX eine Board-Power von knapp 380 Watt (Torture bis etwas über 400 Watt). Was den Speicher betrifft, so verfügt auch dieses XTX-Modell über 24 GB GDDR6-Speicher, der mit 20 Gbit/s getaktet ist. Diese SKU hat einen 384-Bit-Speicherbus und bietet eine Speicherbandbreite von 959,2 GB/s.
Die neue Optik der Mercury ist gut gelungen und XFX setzt nun auf einen wirklich dicken Kühleraufbau samt Vapor-Chamber. Dazu gleich mehr im Teardown, denn es ist schon interessant. Man verzichtet auf die sonst üblichen Einbaurahmen für die RAM- und VRM-Kühlung (Sandwich) und bringt alles wie aus einem Guss. Die dunkle Kunststoffabdeckung wirkt schlicht und zeitlos und sie fühlt sich durchaus wertig an. Die Karte ist 34.6 cm lang und 13.2 cm hoch. Die Dicke ist mit 6.8 cm ebenfalls nicht von schlechten Eltern und es ist am Ende dann ein fast 1.9 Kilo schweres 3,5-Slot-Design.
Auf der Oberseite sehen wir primär die drei 8-Pin Buchsen für die externe Stromversorgung. Über die Biegeradien bei den Stromversorgungsanschlüssen müssen wir AMD natürlich nicht diskutieren, das ist alles noch so richtig schön oldschool, auch wenn drei massive Kabel schon ordentlich fett auftragen. Der XFX-Schriftzug steckt in einer LED-Leuchtfläche, das übliche ARGB-Feuerwerk oben und unten gibt es allerdings nicht. Danke dafür!
Dreht man die 1940 Gramm schwere Karte jetzt ebenfalls mal nach hinten, dann sieht man eine massive Backplate ohne den obligatorischen Leuchtschnickschnack. Außerdem integriert XFX wieder Software-BIOS-Umschaltfunktion (rechts oben), aber ich bin mal ehrlich: die Standardeinstellung ist die beste und vernünftigste. XFX gibt diesem zweiten BIOS keine eigene Bezeichnung, aber eigentlich braucht man es auch gar nicht. Mit den beiden bekannten DisplayPort 2.1 Anschlüssen, sowie zwei HDMI 2.1 Buchsen beenden wir die Nabelschau. Der USB Typ C Anschluss entfällt allerdings und auch auf der Platine fehlt die passende Spannungsversorgung.
Übersicht der RDNA3-Karten – Technische Daten
Die RDNA3-Karten unterscheiden sich durchaus und das nicht nur äußerlich. Die Karte von XFX übertrumpft jedoch die Referenz auch bei Takt und Power und ist von daher eine richtige Spaßkarte. Aufgeblasene OC-Kandidaten sind in der Summe natürlich stets etwas schneller, aber eben auch deutlich durstiger. Wir werden später noch sehen, dass dies auch hier (etwas) der Fall sein wird, denn die gute alte Physik kann auch XFX nicht neu erfinden. Aber damit muss man eben leben. Ich komme später natürlich noch darauf zurück.
Noch einmal der tabellarische Vergleich:
RX 7900 XTX | RX 7900 XT | |
Compute units | 96 | 84 |
AI accelerators | 192 | 168 |
Ray tracing accelerators | 96 | 84 |
Memory | 24 GB GDDR6 | 20 GB GDDR6 |
Memory speed | 20 Gbps | 20 Gbps |
Memory bus size | 384-bit | 320-bit |
Game clock speed | 2.3 GHz | 2 GHz |
Output | DisplayPort 2.1 | DisplayPort 2.1 |
TBP | 355 W | 315 W |
MSRP | 1000 USD | 900 USD |
Ich möchte Euch natürlich auch nicht die anderen Varianten mit diesem Lüftersystem vorenthalten, denn die RX 7800 XT mit dem Lüfter-Klick-System kommt demnächst auch noch im Review. Heute habe ich einfach mal die PDF eingebettet, die alle neuen Karten als Übersicht enthält. Einfach durchblättern bitte:
MagAir
- 1 - Einführung, technische Daten und Technologie
- 2 - Test Setup
- 3 - Teardown: PCB, Topologie und Komponenten
- 4 - Teardown: Lüftersystem und Kühler
- 5 - Teardown: Material-Analyse
- 6 - Gaming Performance WQHD (2560 x 1440)
- 7 - Gaming Performance Ultra-HD (3840 x 2160)
- 8 - Gaming Performance FSR vs. DLSS
- 9 - Details: Leistungsaufnahme und Lastverteilung
- 10 - Lastspitzen, Kappung und Netzteilempfehlung
- 11 - Temperaturen, Taktraten und Infrarot-Analyse
- 12 - Lüfterkurven und Lautstärke
- 13 - Zusammenfassung und Fazit
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