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Wundertreiber? Wie NVIDIA die Crashs der GeForce RTX 3080 und RTX 3090 beseitigt und dabei gleich noch die Netzteile (ver)schont | Analyse

Manche Seiten und Foreneinträge berichten, einige Spiele würden trotz energetischer Bremse mit dem neuen Treibern teilweise schneller laufen, andere hingegen leicht an Performance einbüßen. Um die bei neuen Treibern oft mit einfließenden Verbesserungen auszuschließen, habe ich wie üblich auf Witcher 3 zurückgegriffen, weil hier die Regelwut am höchsten ist und wohl nie wieder etwas treiberseitig optimiert werden dürfte. Betrachten wir zunächst die FPS-Zahlen, dann liegt alles im sehr überschaubaren Bereich und zudem fast schon an der Toleranzgrenze. Jeweils 10 Durchläufe, alle jedoch mit der identischen Reihenfolge. Die nachfolgenden Chartsgrafiken stammen aus dem 7. Run, der dem Mittelwert aus allen Durchläufen am nächsten kommt. Allerdings waren auch beim schlechtesten Durchlauf keine 2 FPS Unterschied zu verzeichnen. Es versteht sich, dass die Karte zunächst 20 Minuten aufgewärmt wurde.

Achtung, der Koordinatenurprung sitzt hier ausnahmsweise bei 92%, würde man es bei 0 betrachten, wäre es faktisch nicht sichtbar.

Im direkten Vergleich der Frame Times sieht man allerdings, dass die „langsamer“ gerenderten Einzelbilder bei der benötigten etwas zugelegt haben, nicht jedoch so deutlich in der Häufigkeit des Auftretens.

Um wirklich Unterschiede sehen zu können, muss ich dann schon die Varianzen bemühen, wobei alles über 95% faktisch in der optischen Wahrnehmung nicht mehr relevant und subjektiv wahrnehmbar ist. Man kann es somit messen, aber nicht sehen.

Im Übrigen wird die Karte durch den neuen Treiber sogar leicht kühler, auch wenn man schon ganz genau messen muss:

Im Schnitt ist es allerdings eher nur ein Grad Unterschied, aber immerhin:

Fazit und Zusammenfassung

Sehen wir es einmal so: Die etwas zu optimistischen Vorgaben der Leistungsentfaltung mittels Boost haben die nicht ganz so optimalen Platinenlayouts bzw. die preisgünstigere Komponentenauswahl schonungslos, wenn auch sicher nicht beabsichtigt, offengelegt. Dazu kam die unerwartete und sehr ärgerliche Abschaltung von eigentlich ausreichend bemessenen Netzteilen, deren einziger Fehler darin besteht, sich selbst und die angeschlossene Hardware viel zu schnell schützen zu wollen.

Dass man die Telemetrie nunmehr fast verlustfrei mittels eines simplen Treiber so beeinflusst, dass eigentlich alle Folgen der hastigen Lastwechsel und der damit entstehenden Spitzen gleich in einem Aufwasch beseitigt bzw. zumindest sehr stark abgemildert werden können, ist erfreulich, wirft aber gleichzeitig auch neue Fragen auf, warum man dies alles nicht eher getestet hat. Und was die Frage nach MLCC vs. Polymer-Caps betrifft: es ist der zweckmäßige Mix aus beidem, die eine solche Grafikkarte zumindest für Grenzbereiche sicherer macht. Der Rest sollte jetzt laufen.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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