Prozessor Testberichte

Workshop: Offset-OC mit einem Ryzen R5 2600 als günstige Alternative zum Ryzen 3 3100 und 3300X

Offset-Übertakten bedeutet im Allgemeinen, dass wir die Spannung der CPU nicht – wie beim Review zum Übertakten des Ryzen 7 2700X – fest vorgeben, sondern mittels „Offset“ +xxx Volt, die Spannung über die VID anheben. Mehr dazu auch in Igors Klassiker von 2007 Der Mythos VID (Voltage Identification Definition). Da es hier die unterschiedlichsten Mainboards auf dem Markt gibt, kann ich natürlich keine zu 100 % genaue Anleitung bieten, die auf allen Boards gleichermaßen funktioniert, aber das Prinzip ist zumindst immer das Gleiche.

Ebenso sind die im folgenden Review eingestellten Werte natürlich nicht auf alle Prozessoren eins zu eins übertragbar, da jeder Prozessor so seine Eigenheiten hat. Man kennt dieses Phänomen auch als die sogenannte „CPU-Silizium-Lotterie“.

Wie bereits beim letzten Review möchte ich zuerst das Testsystem kurz vorstellen und mir dann die Spannungswerte des Ryzen 5 2600 „out of the box“ unter Last anschauen, anschließend das Offset-Übertakten vornehmen sowie einen Stresstest durchführen, der uns Aufschluss über die Temperaturen gibt und die Stabilität der Übertaktung zeigen wird. Mein Ziel ist es nicht, den Ryzen 5 2600 mit aller Gewalt auf – die eventuell möglichen – 4,2 GHz zu knechten. Es geht mir erst einmal darum, eine recht einfache Anleitung, zum Thema Offset-Übertakten, anzubieten, so dass auch Kevin-Host seine CPU geschmackvoll übertakten kann.

An dieser Stelle möchte und muss ich natürlich darauf verweisen, dass niemand für die Übertaktung Eurer CPUs eine Garantie übernehmen kann! Jede Art von Übertaktung oder Über- bzw. Untervolten geschieht wie immer auf eigenes Risiko. Aber keine Angst, in der Regel passiert hier nichts, solange man sich an die Reegln und Hinweise hält.

Das Testsystem

Mainboard: Gigabyte B450 AORUS Elite
CPU: AMD Ryzen 5 2600
Kühler: Scythe Mugen 5 Rev.B Tower Kühler
Ram: 16 GB (2×8) GSkill Ripjaws 3200 Mhz CL16
System SSD: 250 GB Samsung 970 EVO
Weitere SSD: 1000 GB Crucial P1
Grafikkarte: ZOTAC GeForce GTX 1060 AMP! Edition 6 GB
Gehäuse: Sharkoon S25-V
Netzteil: Be Quiet! Pure Power 11 600 Watt non modular
Preis: aktuell ca. 637 € ohne Grafikkarte, da diese nicht mehr produziert wird

Somit hat man am Ende einen PC im Wert von ca. 770 €, wenn man noch eine Einsteiger-Grafikkarte draufpackt, mit dem man ganz gut arbeiten und in 1080p noch recht gut zocken kann. Ein günstigeres System, ohne gebrauchte Grafikkarte, für ca. 700 €? Weniger Geld, gleiche Leistung und hochwertige Komponenten? Gebau dafür habe ich noch eine getrennte Auflistung im Review. Später.

Der Ryzen 5 2600 Stock – Spannung unter Last

Natürlich kann man sich die VID-Spannung z.B. durch HWiNFO64 anschauen und direkt loslegen. Das kann der erfahrene „Overclocker“ auch gern so machen. Dann viel Spaß! Wir schauen uns zuerst an, wie sich die Grundeinstellung des Mainboards auf die CPU-Spannung auswirkt. Hierzu, und für alles weitere benötigen wir CPU-Z, Prime95, Cinebench R15 oder R20, FurMark sowie HWiNFO64. Alle Programme sind kostenlos im Internet verfügbar! Wir befinden uns im Windows und starten zunächst Cinebench (ich habe mich dieses Mal für den R20 entschieden) und öffnen parallel CPU-Z.

Bild 1 zeigt uns die Spannung mehr oder weniger im Idle, diese schwankt zwischen 0,5 Volt und 1,152 Volt, dabei variieren die Taktraten der einzelnen Kerne.

Bild 1

Beim Start von Cinebench R20 liegen die Taktraten der Kerne bei ca. 3,7 GHz und die Spannung bei 1,152 Volt.

Bild 2

Am Ende liegen die Taktraten immer noch bei 3,7 GHz auf allen Kernen und die Spannung bei 1,164 Volt (Während des Cinebench R20 schwankt die Spannung leicht zwischen 1,140 Volt bis 1,164 Volt). Delta 0,024 Volt!

Bild 3

Kurze Zwischenbilanz: Der Ryzen 5 2600 auf dem Gigabyte B450 AORUS Elite läuft, auf den Standardspezifikationen, unter Last auf allen Kernen bei ca. 3,7 GHz – mit einer maximalen Spannung von 1,164 Volt. Das angestrebte Ziel von 4 GHz, auf allen Kernen, werden wir mit der Standardspannung sehr wahrscheinlich nicht schaffen. Jetzt gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie man vorgehen kann, um die notwendige Spannung für 4 GHz zu ermitteln. Man kann mittels „try and error“ (Versuch und Irrtum) die Spannung via „Offset“ schrittweise anheben oder man schaut z.B. mal im Internet nach, was man bzgl. seinem Prozessor so in diversen Foren oder auf YouTube findet? Die Frage ist: Wie viel Spannung muss man auf die 1,16 Volt aufschlagen, um ein stabiles Ergebnis zu bekommen? Das sehen wir gleich.

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Fritz Hunter

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