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Wer es gern bunt treibt: der ultimative RGB-Guide für alle, die nach einer Erleuchtung suchen

Die verschiedenen LED-Anschlüsse

Es ist stellenweise ein Graus! Je nachdem welche Hardware von welchem Hersteller man in die Finger bekommt, kann man zwar von einer elektrischen Kompatibilität ausgehen, die Pin-Outs und mechanischen Komponenten sind aber meist völlig andere. Wir sehen uns hier ein paar Anschlüsse an, denen wir unter Umständen oft begegnen:

Bild

Name

Rastermaß

Vorkommen

 

PreciDip LED-Verbinder
(Präzisionsstiftleisten)

2,54mm

Sehr häufig bei verschiedener Hardware, quasi-standard

JST LED-Verbinder

2,54mm

Bei LED-Stripes, die direkt als Reel (Rad) geliefert werden, Ebay und Amazon

JST Steckverbinder

1,27mm

Meistens bei RGB-Hardware, die auf einen eigenen Controller setzt und den Stecker gleichzeitig mit RGB + Lüftern versieht.

Molex Micro Blade

1,27mm

Ebenfalls bei RGB-Hardware mit kombinierter Belegung (siehe JST)

DuPont

2,54mm

Oft bei RGB-Lösungen großer, markenbekannter Hersteller

Wie bereits erwähnt, heißen gleiche Kabelfarben noch lange keine gleiche elektrische Kompatibilität. Manchmal werden aus Kostengründen sogar Kabel gezogen, die tot sind und keine elektrische Aufgabe haben. Nehmen wir als Beispiel die WS2812B-LEDs her. Zur einwandfreien Funktion bräuchte man nur Drei Kabel, nämlich: 5V+, Data-In und GND. Im Einkauf aber sind Stecker und Flachbandkabel mit gerader Anzahl, z.B. Vier kostengünstiger. Das gekaufte Kabel mit Vier Phasen ist dann entweder nur elektrisch mit Drei belegt, oder das Datensignal wird unsinnigerweise wieder zum Controller geleitet (Data-Out).

Ich empfehle hier aufzupassen wie ein Schießhund. Im Zweifelsfall sollte man die RGB-Komponente sogar zerlegen und sich physikalisch und mit Messmitteln davon überzeugen, wohin diverse Kabel führen. Dadurch kann man dann auch zweifelsfrei das Pin-Out ermitteln.

Fazit und Zusammenfassung

Aufgrund des rasch wachsenden Marktes gibt es mittlerweile eine Vielzahl an mehr oder weniger kompatiblen Ökosystemen für RGB-Beleuchtung. Immer unter dem Aspekt der Synchronisierungs-fähigkeit, hat trotzdem so ziemlich jeder Hersteller sein eigenes Süppchen gekocht und diese Suppen haben mehrere negative Zutaten. Elektrische, mechanische und bauteilabhängige Inkompatibilitäten sind heute leider stark präsent und kaum aufzubrechen. Die goldene Regel besagt also bis heute: When in doubt, buy same brand!

Wenn ich mir unter dieser Maxime aber die Preise ansehe, die manche Firmen für simple RGB-LED-Stripes oder beleuchtete Lüfter verlangen, dann bekommt man schnell den Eindruck, dass es hier nicht um Produktqualität, sondern viel mehr um Kundenbindung geht. Der so Gebundene bleibt allerdings meist mit einem leeren Geldbeutel und unterschiedlichster Beleuchtungssoftware auf seinem Rechner zurück. Da der Wunsch nach individueller Beleuchtung aber oft meist stärker als der Verstand ist, wird das Ganze schlussendlich dann doch zähneknirschend in Kauf genommen. Sehr zur Freude der RGB-Illuminaten.

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About the author

Bernhard Baumgartner

Bernhard ist langjähriger Hardwareentwickler in der Optoelektronik, der gern mal aus dem Nähkästchen spricht und mit seinem Start-Up CrankzWare einen plattform- und herstellerunabhängigen RGB-, Fan- und Pumpencontroller namens RainPOW entwickelt hat und vertreibt.

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