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Wenn der Redakteur zum Entwickler wird – ein Hotspot muss kein Kühlproblem sein | igorsLAB

Es gibt immer wieder Dinge, die fallen einem geradezu vom Himmel in den Schoß und zeitgleich dem Absender auch ein wenig auf die Füße. Grundregel Nummer Eins ist dabei aber immer, dass man als aufmerksamer Beobachter und Tester stets kooperativ bleibt und nicht gleichgültig einfach sein Pensum abarbeitet. Besser machen statt meckern ist hier der beste Weg und genau den habe ich heute auch gewählt...

Doppeltes Lottchen: Lüftersteuerung für ein geteiltes Leid

Neu bei Nvidias Referenzvorgaben und dem Thermal Guide ist eine getrennte Lüftersteuerung mit (bei Bedarf) zwei unterschiedlichen Lüfterkurven. Das bedeutet bei einer Karte mit zwei Lüftern, dass man als Hersteller jeden der beiden Lüfter individuell mit einer optimalen Kurve laufen lassen könnte (aber nicht muss). Das Temperatur-Target ist bei beiden BIOS-Versionen gleich. Das originale BIOS lässt beide Lüfter übrigens gleichschnell laufen, was ein wenig suboptimal ist, wenn man sich den Kühler, die Wärmemengenverteilung und die darunter liegenden Flächen der Kühlframes anschaut.

Ohne die RAM-Kühlung negativ in die Schlagzeilen zu treiben, kann man deshalb den Lüfter #1 über dem GPU-Heatsink und dem Kühlframe für den Speicher im aktuellen Fall sogar noch etwas langsamer drehen lassen. Die Drehzahlen fallen von durchschnittlich ca. 1610 U/min auf ca. 1460 U/min, also um insgesamt ca. 150 U/min. Trotzdem sinkt die CPU-Temperatur im Gegenzug um 2 Grad von 67°C auf 65 °C, wenn wir den anderen Lüfter auch optimieren.

Der zweite Lüfter sitzt am Ende der Karte und bedeckt mit seinem Luftstrom den größeren Block des zweigeteilten Kühlers. Man verschiebt also einfach die Balance etwas nach rechts. Die Drehzahlen des rechten Lüfters steigen von durchschnittlich ca. 1610 U/min auf ca.1840 U/min, also um ca. 230 U/min. Das verschafft den Spannungswandlern nach dem verbesserten Balancing eine weitere Entlastung um noch einmal 4 Grad! Der Schalldruckpegel steigt zwar als direkte Folge leicht an, ist aber mit 37 dB(A) statt vorher 36,4 dB(A) unter Furmark im geschlossenen Gehäuse bei fast 200 Watt Abwärme immer noch auf einem sehr guten Niveau.

Doch wie wirkt sich dies nun auf die Temperaturen und Bereiche aus, die uns die üblichen Verdächtigen unter den Monitorprogrammen wie z.B. GPU-Z nicht anzeigen? Hier muss ich wieder meine hochauflösende IR-Kamera bemühen, um das Ganze wirklich transparent sichtbar zu machen. Da hier normalerweise ja eine Backplate ohne Kühlfunktion die Sicht versperrt, habe ich diese entfernt und die Verschraubung der obenliegenden Kühlframes stattdessen mit geeigneten Muttern realisiert, die 1:1 denen der Backplate entsprechen.

Starten wir zunächst mit dem Originalzustand, wo ich den Hotspot bereits als Ausschnitt für die Intro genutzt hatte:

Durch die neuen Lüfterprofile sind erstaunlicherweise ALLE Bereiche nun zum Teil signifikant kühler. Den größten Unterschied weisen aber die Spannungswandler der untersten Phase auf. Das Balancing ist ausgeglichener und die Kühlung ist ebenfalls besser. Zumal der Hersteller nun auf andere Wärmeleitpads setzt, aber dazu komme ich gleich noch. Das Ergebnis kann ich in dieser Form jedenfalls schon einmal sehen lassen.

Doch wer mein Steckenpferd mit den Pads kennt, wird es schon ahnen: da geht doch noch was! Noch einmal umblättern, dann habt Ihr es geschafft!

 

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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