Bedienungskonzept und App
Das altbekannte Steuerkreuz samt der untergliederten Menüs ist besser und intuitiver zu bedienen als man vermuten könnte, da gibt es Schlimmeres. Trotzdem wurden einige der Funktionen auch an eine App weitergegeben, zu der ich auch gleich noch komme. Das schwarz-weiße OLED-Display ist gut ablesbar und in der hellsten Stufe auch noch lichtstark genug, um bei aufgesetzter Frontabdeckung durchzuscheinen und erkennbar zu bleiben. Die Zahlen sind gut ablesbar.
Zugelegt hat auch die Fernbedienung, die jetzt optisch und auch haptisch eher an eine metallische Konstruktion erinnert und nur noch wenig vom alten Plastik-Charme der Scheckkarten älterer Generationen versprüht. Das kann man gern so lassen, es muss ja nicht immer ein von nordischen Jungfrauen handgefeilter Leichtmetall-Mono-Block sein. Die Tasten besitzen einen guten Druckpunkt, auch wenn die IR-Schnittstelle etwas verzögert und eigentlich auch nicht mehr zeitgemäß ist. Die Trefferquote bei großen Räumen ist da eher bescheiden.
Da nimmt der Nerd von Welt dann doch lieber die App zu Hilfe, die nach dem Pairing im BT-Modus auch ganz gut funktioniert. Die wichtigsten Einstellungen des System-Menüs bekommt man damit auch, was löblich und recht bequem ist. Leider arbeitet diese App mit einer recht großen Latenz und Dinge wie die Lautstärkeregelung arbeiten zum Teil auch nicht synchron. Manchmal beschert einem die Abfolge Touch in der App -> Master – Slave mit sehr starken Verzögerungen in der Summe eine nette Günther-Nubert-Gedächtnis-Sekunde, bis die Eingabe endlich auch am Ohr angekommen ist. Ok, gönnen wir uns diese Auszeit oder greifen doch besser zur Remote und dem Steuerkreuz an der Master-Box. Einmal beim App-Laustärkerad zu weit gedreht, weil das Resultat so extrem hinterherhinkt, kann man mit etwas die Pech die gesamte Nachbarschaft aufwecken. Dann helfen eigentlich nur noch Mute und eine Entschuldigung am Morgen danach.
Es gibt mittlerweile drei verschiedene Soundprofile, die man per Remote und App konfigurieren und umschalten kann; das ist Spitzenklasse und ungemein praktisch obendrein. Neben der Nubertsche Klangwaage, die Höhen und Tiefen linear an- oder absenkt, kommt in der App zusätzlich noch der neu implementierte 5-Band- Equalizer zum Einsatz. Schön ist auch der Hochpass (App oder Systemmenü), der eine Einstellung in 1-Hz-Zwischenschritten erlaubt. Das ist der Erste-Hilfe-Baukasten bei fiesen Moden, wandnaher bzw. Regal-Aufstellung oder zum Anpassen an den zusätzlichen Subwoofer, wenn man die Box von tieffrequenter Arbeit entlasten möchte, was die Maximalpegel bei Vollausteuerung dann aber in nahezu brutale Bereiche treibt.
Die Obergrenze dessen, was dann an den Subwoofer geht, lässt sich im System parallel dazu auch fein einstellen. Ich arbeite aktuell mit 90 / 98 Hz, denn ganz so schmalbandig sind die Filter nicht und ich kann damit eine Unart meines Raumes elegant ausgleichen.
Die Raumkorrektur über die App funktioniert aktuell mit dem iPhone und Abdroid (siehe Foto unten). Allerdings ist der beste Aufsatz sicher Brain 2.0 mit zwei guten akustischen Sensoren an den Seiten. Wer seinen Raum ausmessen kann und / oder ein gutes Gehör besitzt, kommt mit den beiden Frequenzfiltern sowie dem 5-Band-EQ recht schnell recht weit. Auch ohne App und Apple. Und ja, ich habe mittlerweile den Drucker woanders aufgebaut, weil der Schrank darunter störte. Aber wer hat schon Massivholz im Büro?
Naja, wer seinem eigenen Gehör nicht traut, kann mittlerweile mit Hilfe der App und des verfügbaren Dongles für iOS oder Android die Raumkalibrierung sicher auch über die kostenlose App lösen. Meinen eher gruseligen, L-förmigen Büro-Raum zeige ich hier aus Höflichkeit gegenüber dem Architekten nicht als Diagramm, damit muss man (also ich) eben leben.
Zumindest den Sub hat die App gut geschafft, denn die Moden sind reichlich eklig. Der Rest ist mit Gehör und dem Balance-Regler dann noch in mühsamer Nacharbeit etwas besser gelungen. Hier mal die Kurve des Grauens, die ich mit Absicht etwas geglättet habe:
Das Burst-Diagramm zeigt dann auch sehr schön, wie der Raum „mitklingt“ und diverse Resonanzen einem auch im Nachganz noch in den Ohren kleben. Im Messraum sieht sowas immer ganz anders aus, aber hier ist es halt die Realität der räumlichen Gegebenheiten, die zum akustischen Erdungskabel wird. Aber für das, was dieser Raum (nicht) bietet, lassen die Einstellmöglichkeiten über App oder Gehör noch eine menge Linderung zu. Immerhin etwas.
Wer noch mehr Details wissen möchte, darf sich vorm Teardown auch gern noch den Schnellstart-Guide für beide Geschwister-Boxen einverleiben:
nupro-x-3000-4000-rc-inbetriebnahme-e12
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