Audio Sound System Testberichte

Wavemaster Fusion Subwoofer im Test – Viel Ballett für untenrum auf kleinstem Raum

Messungen

Das Ausmessen von Subwoofern ist etwas schwierig, denn es sagt noch lange nichts darüber aus, wie so ein Teil dann am individuellen Aufstellort performt. Aber gewisse Anhaltspunkte findet man dann schon vorab. Die Herstellerangabe von 30 Hz als untere Grenze ist wirklich ehrlich, denn nimmt man die 100-Hz-Marke als Bezugs- und Nullpunkt, dann sind es bei 30 Hz nur ca.  2.4 dB Abfall im Pegel. bei ca. 28 Hz sind es dann ca. -5 dB, was man schon sehr deutlich wahrnehmen kann.

Darunter geht dann fast gar nichts mehr, logischerweise. Für so einen kleinen Würfel mit seinen sehr zurückhaltenden 26 cm Kantenlänge ist dieses Ergebnis aber noch gar nicht einmal schlecht. Im Gegenteil. Auch die Anhebung durch die beiden Passiv-Radiatoren ist eher breitbandig und man hat als Vorteil dieser Bauweise zusätzlich noch die wegfallenden Luftgeräusche vom Bassreflexrohr.

 

 

Einzig das gewisse Nachschwingen ist ein Punkt, der Audiophile stören könnte. Nur ist dies ein genereller Nachteil von Bassreflex-Systemen aller Art und nicht auf Passiv-Membranen beschränkt. Aber man kann ja auch gern noch etwas dämpfen. Könnte, aber dann geht leider auch etwas der Punch verloren.

Betrachten wir noch eine Nahfeldmessung der Passivmembran und stellen beruhigt fest, dass das System fast frei von irgendwelchen Resonanzen ist. Sicher, der Schwerpunkt liegt bei der Gesamtlösung (siehe oben) zwischen ca. 35 und 55 Hz, wobei diese Fokussierung ziemlich clever gewählt wurde. Die Große Basstrommel bekommt unter ihren Kick noch ein fettes Bassgerüst nach unten und jede tiefer abgestimmte Bassgitarre läuft nie Gefahr, im gezupften Nichts zu versanden.

 

 

Die Passiv-Unterstützung ist also seitlich eher eine recht breitbandige Geschichte, drückt aber im obengenannten Bereich schon zusätzlich mit auf die Tube, so dass genau die Kurve entsteht, die man eingangs auch sehen kann. Im 100-Watt-Bereich von pegelfest zu schreiben, klappt natürlich nur bei Räumen bis ca. 20m² ohne Nachgeschmack. Dann aber reicht die Leistung voll aus. Fürs ganz große Kino reicht es nicht, aber das will man ja auch gar nicht.

 

Sound-Check

Je besser die Stereo-Lautsprecher, umso schöner und entspannter kann man so einen Subwoofer integrieren und abstimmen. Also nicht als wattstarken Nachbrenner für das akustische Pappgeschirr, sondern nur als wohlriechende Body-Lotion für untenrum. Der Wavemaster Fusion schafft neue Horizonte für normale Kompaktlautsprecher und schafft auch einen Ausblick über den Tellerrand Tellerboden hinaus. Richtig abgestimmt und phasenmäßig „eingenordet“, kann der Subwoofer ein sehr neutrales und fast schon knackiges Spektrum nach unten hin schaffen.

Egal ob Klassik oder normale Schrammeldisko, R’n’B oder Jazz – man hört alles eine Nuance satter und voller, ohne gleich den finalen Schlag in die Magengrube zu kassieren. Damit bleibt natürlich der fette Punch aus, aber den will man ja gar nicht, wenn man an einen Bass-Ergänzer (nicht -Ersetzer) für die Ü15-Party nachdenkt. Klaus-Kevin möge mir verzeihen, aber er ist diesmal eben NICHT die Zielgruppe. Den Rest habe ich bereits bei den Messungen geschrieben.

Man muss sich aber, darum wird man nicht herumkommen, Zeit und Mühe geben, um den Subwoofer wirklich sauber einzustellen. Dann, aber auch nur dann, klingt alles wie aus einem Guss. Die Kontraoktave ist dabei blitzsauber mit im Geschäft, nur die Subkontraoktave schwächelt dann bereits ein wenig um unteren Bereich.

 

 

Fazit und Zusammenfassung

Lassen wir mal den Straßenpreis von ca. 250 Euro außen vor (wobei die UVP weiter über 300 Euro liegt), dann ist der Wavemaster Fusion ein kleines, leckeres und leicht-luftiges Sahnetörtchen, jedoch keine schwergewichtige Bass-Buttercreme-Torte. Das Teil ist knuffig, platzsparend und reichlich ehrlich, auch wenn für den ganz großen Fundamentalauftritt Volumen und elektrischer Schmackes fehlen. Es ist fast schon ein Raumwunder, das zudem auch beim Aufstellungsort kaum Rätsel aufgibt.

Deshalb gibt es auch einen Kauftipp, denn ich habe akustisch im direkten Vergleich auch schon jede Menge Luschigkeit gehört und auch optisch gesehen. Unter 200 Euro bekommt man natürlich auch schon Subwoofer, mit denen man leben kann, aber irgendeinen Kompromiss muss man dann immer eingehen. Entweder stimmt der Klang, aber Folierung und Finish sind Schonkost, oder ein schickes Teil kommt als akustischer Blender daher. Oder gleich beides. Elend gibt es in allen Schattierungen, hier nicht.

So gesehen passt dann auch der Straßenpreis wieder, denn vor allem auch das Zusammenspiel mit den Wavemaster Two Pro oder Neo macht schon richtig Laune. So einen günstigen Magnat-Würfel aus dem Media-Markt muss man sich somit wirklich nicht antun, noch nicht mal seinen ungeliebten Nachbarn.Aber es ginge auch noch deutlich teurer und besser. Auch dass sollte man mit berücksichtigen

 

Wavemaster Fusion grau

Hardware ChadIm Zulauf272,95 €*Stand: 29.03.24 12:19
reichelt.deab Lager279,00 €*Stand: 29.03.24 11:52
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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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