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Watercool Heatkiller IV Fullcover für die RTX 2080 Ti im Test – Custom Loop Wasserkühlung bei 380 Watt | igorsLAB

Mit dem Watercool Heatkiller IV for RTX 2080 Ti möchte ich nun den dritten Fullcover-Wasserblock im Detail vorstellen, der sich meinem Belastungstest ehrlich stellen muss. Dass das Testmuster erst jetzt kam, liegt vor allem an der hohen Nachfrage und daran, dass die Teile infolgedessen stets und ständig ausverkauft waren. Doch irgendwann landet fast jedes Teil hier im Labor, man muss nur genügend Geduld mitbringen.

In meinen beiden Artikeln „GeForce RTX 2080 Ti – Warum Wasserkühlung wichtiger ist als manuelle Übertaktung und diese herzlich wenig bringt “ und vor allem auch „Nvidia GeForce RTX 2080 Ti Founders Edition wassergekühlt? Vergesst es, hier ist die deutlich schnellere Alternative!“ bin ich schon sehr detailliert auf die Kühlungsproblematik und die Vorteile einer potenten Wasserkühlung eingegangen. Außerdem hatte ich ja, wie bereits erwähnt, mit dem EK Waterblocks EK RTX 2080 Ti RGB und dem Phanteks Glacier G2080Ti zwei weitere Kühler im Test.

Da aber der Otto Normalkunde maximal die GPU-Temperaturen mit Auslese-Tools überprüfen kann, biete ich in diesem Artikel einen gewohnt aufwändigen Infrarot-Test mit dem Video des Wärmeflusses und der Temperaturentwicklung an, denn spätestens beim Speicher und den Spannungswandlern gibt es zum Teil extreme Unterschiede, die man mit normalen Tests jedoch kaum ermitteln kann. Getestet wird immer mit einer maximalen Leistungsaufnahme von knapp 380 Watt für das Board der Grafikkarte und einer konstanten Wassertemperatur von 20°C, sowie einer Raumtemperatur von 22°C und dem gleichen Witcher 3 Gaming-Loop in Ultra-HD.

Bedauerlicherweise haben sich einige Testmuster erneut verzögert, so dass sich die Abfolge dieser Tests wider Erwartens noch etwas weiter ziehen wird. Aber keine Angst, denn wenn jemand noch etwas zu verschweigen hat, kaufe ich das Teil notfalls auch anonym ein. Leider hat sich Bitspower bisher einem Test verweigert und bietet das angefragte Modell mittlerweile auch nicht mehr an. Das wird schon sicher seine Gründe haben.

 

Unboxing, Lieferumfang und Montage

Geliefert werden der komplett zusammengebaute Wasserblock, Schrauben samt Acryl-Unterlegscheiben, diverse Wärmeleitpads, sowie zwei Stopfen. Die RGB-Lichterkette ist in der Acrylabdeckung integriert. Man setzt dabei auf einen der mittlerweile weiter verbreiteten 12V-Anschlüsse für die Farbsteuerung z.B. über das Mainboard, womit sich auch die Länge des Anschlusskabels erklärt.

Wer möchte, kann noch eine optionale Backplate erwerben, die ebenfalls komplett mit den benötigten Schrauben und Pads geliefert wird, was sie in den Kühlprozess mit einbindet. Aus technischen Gründen teste ich jedoch alle Kühler ohne Backplate um vergleichbarer zu bleiben und um gegebenenfalls auch Schwachstellen besser erkennen zu können.

Was im Zubehör fehlt, sind eine gute Wärmeleitpaste und ein H6-Innensechskant-Schlüssel für die Stopfen. Die mitgelieferten Schrauben bestehen zudem aus einem sehr weichen Metall und man muss beim Festziehen höllisch aufpassen, die Köpfe nicht zu beschädigen. Ich kann jedem nur raten, ordentliche Bits und einen guten (Drehmoment-)Schrauber anstelle des mitgelieferten Werkzeugs zu benutzen.

Der Block selbst besteht aus dem gängigen, vernickelten Elektrolyt-Kupfer. Mit seinen 262,5 mm Länge, 117,25 mm Höhe und 18,5 mm Tiefe als Brutto-Maß einschließlich Anschlussterminal ist der Kühler recht groß und wiegt mit 1250g auch nicht gerade wenig. Was positiv auffällt, sind die eingesetzten Abstandhalter aus Kunststoff, die deutlich fester halten als die eingeschraubten Gewindehalter bei anderen Kühlern.

Watercool nutzt beim Heatkiller IV die dickeren 1-mm-Pads für die Spannungswandler, Spulen und Kondensatoren aus dem Spannungswandlerbereich, während man die flachen Speichermodule sinnvollerweise mit den dünneren 0,5-mm-Pads kühlt. Je dünner ein Pad, umso geringer ist der Wärmeleitwiderstand und umso kühler bleibt infolgedessen auch der Speicher. Gut mitgedacht eben.

Die vorkonfektionierten und vorgeschnittenen Pads sind relativ weich und kleben auf der Seite mit dem Muster etwas besser als auf der glatten. Deshalb sollte man sie auch so drauflegen, wie man es auf dem obigen Bild sehen kann. Wobei ich beim Zusammenbau und dem Verschrauben auf keine Probleme gestoßen bin. Mit einigermaßen guten Skills hat man alles in weniger als 15 Minuten erledigt. Auch der Anschluss am Terminal und dem RGB-Ausgang des Mainboards sind kein Hexenwerk

Zum Abschluss gibt es jetzt noch einmal Vorder-. und Rückansicht des zusammengeschraubten Kühlers, sowie die Ansicht der Backplate als Bildergalerie:

 

Technische Daten und Handbuch

Bevor ich dann auf der nächsten Seite diesen Umbau in Betrieb nehme und messe, schnell noch einmal für alle Leser alles tabellarisch im Überblick:

 

Technische Daten:
Material: Elektrolyt-Kupfer vernickelt, Edelstahl, POM, PLEXIGLAS® GS
Maße: (LxBxH): 262,5 x 117,25 x 18,5 mm (inklusive Anschlussterminal)
Gewicht: 1250g
Anschluss: 4x G ¼ Zoll (DIN ISO 228-1)
Druckgetestet: 2 bar
Kompatibel zu: NVIDIA RTX 2080 Ti (Referenzdesign)

Lieferumfang:
1x HEATKILLER® IV for RTX 2080 Ti – ACRYL Ni
1x HEATKILLER® LED Strip – RGB
1x Montagematerial

 

MA_HK_IV_VGA_2080_A5

 

Testsystem und Messmethoden

Das Testsystem und die -methodik habe ich im Grundlagenartikel “So testen wir Grafikkarten, Stand Februar 2017” (Englisch: “How We Test Graphics Cards“) bereits sehr ausführlich beschrieben und verweise deshalb der Einfachheit halber jetzt nur noch auf diese detaillierte Schilderung. Wer also alles noch einmal ganz genau nachlesen möchte, ist dazu gern eingeladen.

Interessierten bietet die Zusammenfassung in Tabellenform schnell noch einen kurzen Überblick:

Testsysteme und Messräume
Hardware:
Intel Core i7-6900K @4,5 GHz
MSI X99S XPower Gaming Titanium
G.Skill TridentZ DDR4 3600
1x 1 TByte Toshiba OCZ RD400 (M.2, System SSD)
2x 960 GByte Toshiba OCZ TR150 (Storage, Images)
Be Quiet Dark Power Pro 11, 850-Watt-Netzteil
Kühlung:
Alphacool Eisblock XPX
5x Be Quiet! Silent Wings 3 PWM (Closed Case Simulation)
Thermal Grizzly Kryonaut (für Kühlerwechsel)
Gehäuse:
Lian Li PC-T70 mit Erweiterungskit und Modifikationen
Monitor: Eizo EV3237-BK
Leistungsaufnahme:
berührungslose Gleichstrommessung am PCIe-Slot (Riser-Card)
berührungslose Gleichstrommessung an der externen PCIe-Stromversorgung
direkte Spannungsmessung an den jeweiligen Zuführungen und am Netzteil
2x Rohde & Schwarz HMO 3054, 500 MHz Mehrkanal-Oszillograph mit Speicherfunktion
4x Rohde & Schwarz HZO50, Stromzangenadapter (1 mA bis 30 A, 100 KHz, DC)
4x Rohde & Schwarz HZ355, Tastteiler (10:1, 500 MHz)
1x Rohde & Schwarz HMC 8012, Digitalmultimeter mit Speicherfunktion
Thermografie:
Optris PI640, Infrarotkamera
PI Connect Auswertungssoftware mit Profilen
Akustik:
NTI Audio M2211 (mit Kalibrierungsdatei)
Steinberg UR12 (mit Phantomspeisung für die Mikrofone)
Creative X7, Smaart v.7
eigener reflexionsarmer Messraum, 3,5 x 1,8 x 2,2 m (LxTxH)
Axialmessungen, lotrecht zur Mitte der Schallquelle(n), Messabstand 50 cm
Geräuschentwicklung in dBA (Slow) als RTA-Messung
Frequenzspektrum als Grafik
Betriebssystem Windows 10 Pro (1809, alle Updates)

 

Watercool Heatkiller IV RTX 2080 Ti, Acryl Ni RGB (15621)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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