Interaktive Charts
Mittlerweile nimmt im Hintergrund auch die Datenbank Gestalt an und ich befülle sie fleißig mit neu getestete Pasten, Pads und Putty. Das ermöglicht es mir endlich, ab sofort auch interaktive Chartsgrafiken als Kurven- oder Balkendiagramm einzufügen. Interaktiv heißt, dass ich bestimmte, für den Artikel relevante Produkte in diesen Charts als gesetzt definieren kann und den Rest dann zum jeweils aktuellen Stand mit den besten Produkten auffüllen kann. Diese Charts updaten sich also auch rückwirkend, weil sie bei jedem Seitenaufruf neu generiert werden. Das heißt auch, dass ab sofort alle folgenden Artikel ebenfalls ständig automatisiert auf dem allerneusten Stand sind.
Die Produkte in den Kurvendiagrammen lassen sich über den Klick in die Legende jeweils ein- und ausblenden, das Bewegen des Mauszeigers über die Knotenpunkte einer Kurve zeigt die dort hinterlegten, echten Messwerte an. Es wird generell nichts interpoliert. Einige Balkendiagramme lassen sich zudem für vordefinierte Schichtstärken umschalten, so dass man z.B. die Wärmeleitfähigkeit der betreffenden Produkte mit den jeweils besten abgespeicherten Datenbankeinträgen übersichtlich angezeigt bekommt. Ich weiße an dieser Stelle aber vorsorglich darauf hin, dass alle Ergebnisse dem Urheberrecht unterliegen und das Nutzen für eigene Belange von mir generell zu autorisieren ist.
Kontrollkurven in der TIMA Analyse
Im Dateninterface kann man die ermittelten Werte vorab kontrollieren, auf Plausibilität testen und für die Ermittlung die abweichende Werte abwählen. Man erkennt so auch die vielleicht bestehenden leichten Anomalien bei bestimmten Schichtstärken, wo der Wärmewiderstand nicht mehr sonderlich linear mit der Schichtdicke korreliert. Genau das muss man aber hinterfragen, weil es dafür Gründe geben muss. Für das CX-H1300 messe ich eine Bulk-Wärmeleitfähigkeit von 6.835 W/(m·K) für alle einigermaßen auf der Linie liegenden Messpunkte (zu starke Abweichungen habe ich deaktiviert). Das ist ein hervorragender Wert!
Das Value32 ist mit 4.717 zwar deutlich schlechter, liegt aber deutlich über dem selbst angegebenen Wert von nur 3.2 W/(m·K). Das ist ebenfalls noch richtig gut und brauchbar. Doch die Bulk-Wärmeleitfähigkeit ist nicht alles, wichtiger sind effektiver Wärmewiderstand und effektive Wärmeleitfähigkeit für die verschiedenen Schichtstärken (BLT).
Die Wärmewiderstände Rth
Beginnen wir mit dem wichtigsten Aspekt, dem Wärmewiderstand Rth. Die wichtigste Eigenschaft von Rth ist, dass dieser schön linear mit der Schichtdicke korreliert, während die Wärmeleitfähigkeit eine ganz andere Kurve beschreibt und alles andere als linear bleibt. Aber der geübte Leser weiß das natürlich alles bereits. Uns interessieren auf den Speichermodulen und Spannungswandlern die Schichtstärken von 200 µm bis rund 3000 µm. Alles andere ist eigentlich für die Galerie. Manche Hersteller geben auch hier den reinen, idealisierten Bulk-Wert an, aber das ist komplett weltfremd.
Ich habe nun noch einmal die relevanten Schichtstärken von 250 bis 3000 µm als Balkendiagramm für Rth im Vergleich zwischen den Putties und den Bestenlisten der Datenbank:
Minimal mögliche Schichtdicke
Aber zumindest wollte ich wissen, wie weit man mit etwas Druck gehen kann und wie sehr sich die Putties noch zusammenpressen lassen. Ich nutze hier die üblichen 60 Psi (41 N) auf der Messfläche von 1 cm², was völlig ausreicht und mehr ist als das, was z.B. ein GPU-Kühler erreicht.
Interface Resistance
Was auch noch interessant scheint, ist der Kontaktwiderstand, also in unserem Fall der Interface-Widerstand. Hier sieht man nämlich, wie gut sich die Oberfläche des Materials an die Kontaktflächen (IHS, Heatsink) “anschmiegt”. Auch diese Werte sind gut vergleichbar und aussagefähig, da es immer dieselben, kalibrierten Referenzblöcke sind. Gröbere Mahlgrade bzw. eine ungünstigere Mikrostruktur können genauso ein negativer Faktor sein, der dann den effektiven Wärmewiderstand und damit auch die Leitfähigkeit beeinflusst, wie zu niedrige Temperaturen und eine zu hohe Viskosität. Aber Putties habe ihre eigenen Regeln, denn die Werte sind höher als bei flüssigeren Pasten.
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