Grafikkarten Testberichte VGA

Passiv-Vergleichstest: Palit GTX 1050 Ti KalmX 4GB vs. XFX RX460 4GB Passive HE

Licht und Schatten liegen wie immer ganz nah zusammen und am Ende haben beide Hersteller ihre diversen Leichen im Keller. Deshalb fasse ich das eben Durchlebte für beide Karten noch einmal kurz einzeln zusammen.

XFX RX460 Passive Heatsink Edition

Diese Karte ist eigentlich gut angedacht, leidet aber unter dem etwas unterdimensionierten Kühlkörper, dessen horizontal ausgerichtete Lamellen eine Eigenkonvektion sowieso von vorherein fast nahezu ausschließen.

Man wäre wirklich gut beraten gewesen, den Kühler insgesamt etwas zu vergrößern und die volle Bautiefe auch auszunutzen, die ja sowieso von der breiten Slot-Blende blockiert ist.

Eine Taktverringerung auf 1000 MHz sieht zwar erst einmal nicht schön für das Marketing aus, hätte aber geholfen, die Spannungen etwas weiter abzusenken, um unter die 50-Watt-Marke bei der Leistungsaufnahme zu rutschen.

Zumindest ist die Karte nicht wesentlich teurer als aktiv gekühlte Produkte und man kann mit etwas Geschick sogar einen ultraleisen 9,2- oder 12-cm-Lüfter befestigen. Dann passt es wieder; immerhin.

Palit GTX 1050 Ti KalmX 4GB

Die Umsetzung von Palit ist deutlich schneller, krankt aber generell an den zu hohen Speichertemperaturen.

Aktiv gekühlte Karten, die man wirklich kaum hört, bekommt man für 30 Euro weniger, womit sich der Sinn dieser Karte ein wenig in Luft auflöst.

Sie wird erst dann interessant, wenn mindestens ein Gehäuselüfter helfend eingreift.

Wäre da nicht wieder der Speicher, der sogar davon nicht oder nur wenig profitieren kann. Wer gern bastelt, wir sicher auch passende Pads zur verfügung haben. Einen Versuch ist dies immer wert.

Fazit

Die GeForce-Karte kommt dem Traumziel einer komplett passiven Umsetzung auf Grund der etwas filigraneren Arbeitsweise von Boost und des besseren Kühlers etwas näher, aber veragt haben trotzdem beide Karten – wenn auch nur mehr oder weniger knapp. Allerdings erschließt sich uns der Sinn solcher Karten nicht im Geringsten, solange die Ziellinie nicht wirklich sicher erreicht werden kann.

Wir möchten den Herstellern mit auf den Weg geben, die eigenen Karten auch unter realen Bedingungen zu testen und ggf. weiter zu optimieren. Dann würden auch Aspekte wie unzureichende Kühlerfläche oder zu heiße Speichermodule erst gar nicht auftreten. Deshalb sind wir fair und vergeben keiner der beiden Karte eine Kaufempfehlung oder wenigstens den Geprüft-Award. Jeder ordentliche, aktiv und leise gekühlte Karte wird diesen beiden passiven Karten nämlich locker den Schneid abkaufen können – und da spielt der Chip-Hersteller dann wirklich keine Rolle mehr.

Die 130 Euro für die AMD-Karte und die 175 Euro für die Geforce sind in Anbetracht der erzielten Resultate kaum bzw. nicht gerechtfertigt, weil der tatsächliche Mehrwert schlichtweg gegen Null tendiert. Netter Passiv-Versuch allenthalben, aber beim nächsten Mal bitte mit besseren Kühlern und niedrigerer Leistungsaufnahme.

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

Folge Igor auf:
YouTube   Facebook    Instagram Twitter

Werbung

Werbung