Grafikkarten Testberichte VGA

Passiv-Vergleichstest: Palit GTX 1050 Ti KalmX 4GB vs. XFX RX460 4GB Passive HE

Wir erinnern uns an das kleine Experiment Pascal wird passiv: Wir bauen eine lüfterlose GeForce GTX 1050 Ti (Eglisch: Modifying a GeForce GTX 1050 Ti for Passive Cooling), bei dem ich – wie schon einige Male zuvor – knapp an einer komplett passiven Kühlung gescheitert bin. Ganz ohne erzeugten Luftzug ging es am Ende nie. Mit der XFX RX460 4GB Passive Heatsink Edition und der Palit GTX 1050 Ti KalmX 4GB sind nunmehr zwei Werkslösungen auf dem Markt erhältlich, die dies besser machen wollen.

Doch kann so etwas wirklich aufgehen? Ein speziell designter Kühlkörper kann natürlich mit optimierten Lamellenabständen durchaus punkten, aber ich bin berufsmäßig skeptisch und werde alles testen: Den komplett lüfterlosen Betrieb in frischer Luft (Open Benchtable) und im geschlossenen Gehäuse sowie mit einem Gehäuselüfter (Front, Überdruck) bzw. zwei Lüftern (Front und Rückseite, Unterdruck).

Wir sehen zudem, dass XFX und Palit beim Kühlerdesign komplett unterschiedliche Wege gehen, was die Ausnutzung des Airflows durch den gezielten Einsatz der gewählten Lamellenausrichtung betrifft. Rein oberflächlich betrachtet könnte die Karte von Palit sogar nur mit reiner Eigenkonvektion funktionieren, während die XFX-Karte wohl einen gewissen Luftstrom voraussetzen dürfte.

Doch am Ende des Tages ist man immer schlauer – auch ich. Von der Performance auf dem Papier her ist die Palit GTX 1050 Ti KalmX natürlich deutlich überlegen, aber eigentlich geht es darum ja gar nicht. Bevor wir uns Gedanken ums Gaming machen, müssen die Teile nämlich erst einmal so funktionieren, wie es uns das Marketing glauben machen möchte.

Doch bevor wir jetzt anfangen und beide Karten erst einmal wie gewohnt zerlegen, kommen hier schnell noch die technischen Daten als geistige Wegzehrung:

 

Inbetriebnahme und technische Daten

Testsystem und -methotik haben wir im Grundlagenartikel So testen wir Grafikkarten, Stand Februar 2017 (Englisch: How We Test Graphics Cards) bereits sehr ausführlich beschrieben und verweisen deshalb der Einfachheit halber jetzt nur noch auf diese detaillierte Schilderung. Wer also alles noch einmal ganz genau nachlesen möchte, ist dazu gern eingeladen.

Interessierten bietet die Zusammenfassung in Tabellenform schnell noch einen kurzen Überblick:

Testsysteme und Messräume
Hardware:
Intel Core i7-5930K @4,2 GHz
MSI X99S Xpower Gaming Titanium
Corsair Vengeance DDR4-3200 @2400 MHz
1x 1 TByte Toshiba OCZ RD400 (M.2, System SSD)
2x 960 GByte Toshiba OCZ TR150 (Storage, Images)
Be Quiet Dark Power Pro 11, 850-Watt-Netzteil
Windows 10 Pro (alle Updates)
Kühlung:
Alphacool Eispumpe VPP755
Alphacool Nexxxos UT60 Full Copper, 360 mm
Alphacool Cape Corp Coolplex Pro 10 LT
5x Be Quiet Silent Wings 3 PWM
Thermal Grizzly Kryonaut (für Kühlerwechsel)
Gehäuse:
Lian Li PC-T70 mit Erweiterungskit und Modifikationen
Modi: Open Benchtable, Closed Case
Leistungsaufnahme:
berührungslose Gleichstrommessung am PCIe-Slot (Riser-Card)
berührungslose Gleichstrommessung an der externen PCIe-Stromversorgung
direkte Spannungsmessung an den jeweiligen Zuführungen und am Netzteil
2x Rohde & Schwarz HMO 3054, 500 MHz Mehrkanal-Oszillograph mit Speicherfunktion
4x Rohde & Schwarz HZO50, Stromzangenadapter (1 mA bis 30 A, 100 KHz, DC)
4x Rohde & Schwarz HZ355, Tastteiler (10:1, 500 MHz)
1x Rohde & Schwarz HMC 8012, Digitalmultimeter mit Speicherfunktion
Thermografie:
Optris PI640, Infrarotkamera
PI Connect Auswertungssoftware mit Profilen
Akustik:
NTI Audio M2211 (mit Kalibrierungsdatei)
Steinberg UR12 (mit Phantomspeisung für die Mikrofone)
Creative X7, Smaart v.7
eigener reflexionsarmer Messraum, 3,5 x 1,8 x 2,2 m (LxTxH)
Axialmessungen, lotrecht zur Mitte der Schallquelle(n), Messabstand 50 cm
Geräuschentwicklung in dBA (Slow) als RTA-Messung
Frequenzspektrum als Grafik

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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