Grafikkarten Testberichte VGA

Verhinderter Kannibale: MSI RTX 2060 Super Gaming X im Test – leise und kühl

Ich war gespannt auf die jeweilige Interpretation der Boardpartnerkarten für die GeForce RTX 2060 Super und beginne heute einfach einmal mit einer MSI RTX 2060 Gaming X, weil sie als erste Karte im Labor eintraf. Exakt und gründlich mit Tear Down wie immer...

Leistungsaufnahme und Lasten

Die 19 Watt im Idle sind recht hoch und so nicht wirklich schön. Die rund 180 Watt im Stresstest und im Gaming-Loop liegen leicht über dem im BIOS festgelegten Power-Target von 175 Watt ab Werk. Ob das am Platinenlayout liegt, wo Verbraucher außerhalb des Monitorings direkt versorgt werden, lässt sich schlecht sagen, es liegt aber sehr nahe. Denn auch der Maximalwert beim Übertakten liegt erneut 5 Watt über dem, was das BIOS als Maximales Power Limit vorgibt.

Hier auch noch einmal ein kurzer Auszug aus dem, was Nvidia dieser Karte in der Firmware an Limits mit auf den Weg gegeben hat, denn zumindest beim Default Power Limit liegt die GeForce RTX 2060 Super nur 15 Watt über dem einer „normalen“ RTX 2060.

Die Spannungen liegen sogar deutlich niedriger als bei der Referenzkarte, wobei am Ende beim OC die zulässige Board-Power der limitierende Faktor war, nicht immer die Spannung (aber ab und an auch). Man merkt somit sehr deutlich, dass Nvidia hier bewusst limitiert und dass der thermische Einfluss der Kühlung deutlich sichtbar wird.

Die Lastverteilung auf die Rails fällt kritikfrei aus, denn die maximal zulässigen 5.5 Ampere des Mainboard-Slots werden nicht überschritten. Das Balancing ist hier sehr gut gelungen.

Netzteilbemessung und Spitzenlasten/-ströme

Wie ich in meinem Grundlagenartikel „Der Kampf von Grafikkarte gegen Netzteil – Leistungsaufnahme und Lastspitzen entmystifiziert“ bereits ausführlich nachgewiesen habe, existieren durchaus auch kurzzeitig höhere Lasten im Millisekundenbereich, die bei ungünstig entworfenen oder nicht zweckmäßig bestückten Netzteilen bereits zu unerklärlichen Abschaltungen führen können. Da hilft dann allein die vom Grafikkartenhersteller oder den Reviewern gemessene TBP (Typical Board Power) für eine stabile Auslegung des Systems nicht wirklich weiter.

Spitzen mit Intervallen zwischen 1 bis 10 ms können bei sehr schnell reagierenden Schutzschaltungen (OPP, OCP) vor allem bei Multi-Rail-Netzteilen zu Abschaltungen führen, obwohl die durchschnittliche Leistungsaufnahme noch in der Norm liegt. Für die MSI RTX 2060 Super Gaming X würde ich deshalb mit reichlich 230 Watt kalkulieren, um genügend Reserven für den Fall der Fälle zu besitzen. Einen kurzen Auszug mit höherer Auflösung zeigen uns nun die 20-ms-Intervalle, wie ich sie automatisiert zur Wertermittlung laufen lasse:

 

Detailaufnahme der durchschnittlichen Leistungsaufnahme und fließenden Ströme

Wie üblich stelle ich den Balken nun auch noch die Leistungsaufnahme und die fließenden Ströme als Detailgrafiken meiner Oszillographen-Messungen zur Seite. Ein Service, den sonst kaum jemand bietet und der zeigt, wie die Karten im Detail so „ticken“:

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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