Grafikkarten Hardware Testberichte

Roter Teufel mit Übergewicht: Powercolor RX Vega64 Red Devil im Test

Würde man uns nach einer etwas auffälligen RX Vega64 fragen und wäre das Angebot an solchen Karten nicht so arg limitiert, dann würde uns spontan auch die Red Devil von Powercolor einfallen. Denn sie trägt nicht nur optisch recht stark auf, sondern ko...Platinen-Layout Zwar weicht auch Powercolor auf den ersten Blick von AMDs Referenz-Layout etwas ab, aber die wichtigsten Bereiche wurden beim Layout trotzdem fast 1:1 übernommen. Lediglich für den zweiten BIOS-Chip und den LED-Block samt DIP-Schalter...Wir nutzen mit Absicht für die Benchmarks das Standard-BIOS der Karte, denn wie wir später noch sehen werden, erkauft sich das OC-BIOS eine völlig unerhebliche Performance-Steigerung durch eine fast schon unsinnig gesteigerte Leistungsaufnahme. Genere...Es ändert sich am Gesamtbild eher wenig, auch wenn die Vega-Karten bei einigen wenigen Spielen etwas mehr einbrechen. Dann aber ist es fast schon egal, ob Referenz- oder Boardpartner-Karte. Geteiltes Leid ist halbes Leid, wobei es nie zur wirklichen D...Leistungsaufnahme bei verschiedenen Lasten Die Leistungsaufnahme im Gaming-Loop liegt mit den gemessenen ca. 283 Watt im Standard-Mode ungefähr 3 Watt über dem, was man bei der Referenz im Default-BIOS messen konnte. Das ist umso erstaunlicher, als d...Übertaktung und Undervolting Die herkömmliche Übertaktung mittels noch höherem Power Limit und mehr Takt konterkariert das aktuelle Kühlungskonzept, denn der recht leise Kühler kommt mit dem, was er ab Werk abführen muss, ganz gut klar. Mehr hingegen...Kühlsystem und Backplate Im direkten Zusammenhang zur aufgenommenen Leistung steht natürlich die erzeugte Abwärme, für deren optimale Abführung die Kühllösung verantwortlich ist. Nimmt man die obere Abdeckung des Kühlers ab, sehen wir sehr schon die ...Mit der Powercolor RX Vega64 schließt sich dann auch erst einmal der Kreis aller von uns bisher getesteten Grafikkarten mit AMDs Vega-Chip, denn mehr wirklich produzierte und gehandelte Custom-Designs gibt es nicht am Markt, sieht man von Sapphires Pu...

Kühlsystem und Backplate

Im direkten Zusammenhang zur aufgenommenen Leistung steht natürlich die erzeugte Abwärme, für deren optimale Abführung die Kühllösung verantwortlich ist. Nimmt man die obere Abdeckung des Kühlers ab, sehen wir sehr schon die Lösung aus zwei Schalen, bei denen die äußere aus Leichtmetall und die innere aus rotem ABS besteht. Die Lüftermodule wurden auf letzterer befestigt, jedoch nicht akustisch entkoppelt.

Powercolor hat die Backplate innen zwar schwarz beschichtet, so dass die abgestrahlte Wärme besser aufgenommen werden kann, allerdings gibt es auch kaum größere geschlossene Flächen, welche die Platine verdecken und die passive Belüftung behindern. Womit eine aktive Einbeziehung ins Kühlkonzept eh keinen Sinn ergäbe.

Mehr gibt es dazu nicht zu schreiben, den die Kühlung findet von vorn statt.

Kühlsystem im Überblick
Art des Kühlers: Luftkühlung
GPU-Kühlung Vernickelter Kupfer-Heatsink
Kühlfinnen: Aluminium, vertikale Ausrichtung
engstehend, nicht geneigt
Heatpipes 3x 6 mm, 2x 8mm vernickeltes Kupfer-Komposit
VRM-Kühlung: 4 Phasen über einen extra VRM-Heatsink im Kühler
3 Phasen über den zentralen GPU-Heatsink
RAM-Kühlung Speicherkühlung (HBM2-Module) über GPU-Heatsink
Lüfter: 3x 9 cm Lüftermodule (9,2 cm Öffnung), 9 Rotorblätter
semi-passive Regelung
Backplate Aluminium, geschwärzt
Ohne Kühlfunktion

Betrachten wir nun diesen Kühler einmal genauer. Neben dem VRM-Heatsink für einen Teil der Spannungswandler sind zwei 8-mm- und drei 6-mm-Heatpipes, die aus vernickeltem Kompositmaterial bestehen, für den Transport der Abwärme von der GPU zu den einzelnen Bereichen des großen Lamellenkühlers verantwortlich.


Der Heatsink für die GPU besitzt eine eher raue Oberfläche und erfüllt seine Aufgabe mindestens genauso gut wie Asus‘ polierte Platte.

Lüfterkurven und Geräuschemission („Lautstärke“)

Auf einen semi-passiven Modus hat man verzichtet, sondern setzt, wie AMD auch, auf einen durchgehend aktiven Lüfterbetrieb. Mit 33 bis 34% PWM bedeutet das ca. 1100 bis 1200 U/min für die Lüfter bei 25-38 Grad an der GPU im Idle. Wir konnten auf der Platine auch keinen extra Controller-Chip für den individuellen Fan-Stop finden.

Nach einer Phase sehr intensiver Kühlung während der Aufwärmphase gehen die Drehzahlen später wieder signifikant wieder zurück. Wir erkennen auch deutlich, wie empfindlich die Karte auf ein geschlossenes Gehäuse reagiert. Um die Temperaturen möglichst auf gleichem Niveau zu halten, müssen die Lüfter im geschlossenen Gehäuse auch beim Erreichen der Zieltemperatur stets etwas höher drehen.

Das Ganze sieht beim Stresstest nicht viel anders aus. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Karte mit den drei Lüftern sehr gut hinkommt, jedoch auch höhere Drehzahlen im geschlossenen Aufbau fordert. Ob das noch leise bleibt, sehen wir gleich.

Reserven, um die Lüfter niedriger drehen zu lassen, besitzt die Karte übrigens durchaus. Hier wurde auf die Lautstärke hin optimiert und man könnte die Zieltemperatur locker auf 70°C anheben, um noch etwas leiser agieren zu können

Messwerte für Lüfter und Geräuschemission
Lüfterdrehzahlen Open Benchtable Maximum
1861 U/min (Peak)
Lüfterdrehzahlen Open Benchtable Average
1496 U/min (aufgewärmt)
Lüfterdrehzahlen Closed Case Maximum 2561 U/min (Peak)
Lüfterdrehzahlen Closed Case Average 1617 U/min (aufgewärmt)
Geräuschemission (Luft) Range
32.2 (Minimum) bis 51.4 dBA (kurz beim Aufwärmen)
Geräuschemission (Luft) Average
34,2 dBA (aufgewärmt, Open Benchtable)
38,3 dBA (aufgewärmt, Drehzahlen Closed Case)
Geräuschemission (Luft) Idle 32.2 dB(A)
Klangcharakteristik /
Höreindruck
kaum Lagergeräusche
leichte Motorgeräusche < 1 Hz
moderate Luft-/Abrissgeräusche
leichte Spannungswandlergeräusche

Die gemessenen 34,2 dB(A) im offenen Aufbau sind dann das, was sicher viele Kollegen so lobenswert fanden. Stellt man jedoch die Lüfterdrehzahlen auf die im geschlossenen Aufbau gemessenen Drehzahlen ein, dann überspringt man die Grenze von 38 dB(A) ziemlich schnell. Wir haben diese Situation exakt nachgebildet und bieten das gehörte und Gemessene in einem hochaufgelösten Frequenzspektrum zum besseren Verständnis an:

Man wird sicher freiwillig auf einen guten Airflow im Gehäuse achten, da dieser mit leisen Gehäuse-Lüftern einfacher umzusetzen ist, als die drei Propeller der Grafikkarte auf eine andere Zieltemperatur hin auszurichten. Oder man macht einfach beides und gewinnt doppelt. Dann bleibt man sicher auch wieder unter 35 dB(A).

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

Folge Igor auf:
YouTube   Facebook    Instagram Twitter

Werbung

Werbung