Kühlsystem und Backplate
Im direkten Zusammenhang zur aufgenommenen Leistung steht natürlich die erzeugte Abwärme, für deren optimale Abführung die Kühllösung verantwortlich ist. Nimmt man die obere Abdeckung des Kühlers ab, sehen wir sehr schon die Lösung aus zwei Schalen, bei denen die äußere aus Leichtmetall und die innere aus rotem ABS besteht. Die Lüftermodule wurden auf letzterer befestigt, jedoch nicht akustisch entkoppelt.
Powercolor hat die Backplate innen zwar schwarz beschichtet, so dass die abgestrahlte Wärme besser aufgenommen werden kann, allerdings gibt es auch kaum größere geschlossene Flächen, welche die Platine verdecken und die passive Belüftung behindern. Womit eine aktive Einbeziehung ins Kühlkonzept eh keinen Sinn ergäbe.
Mehr gibt es dazu nicht zu schreiben, den die Kühlung findet von vorn statt.
Kühlsystem im Überblick | |
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Art des Kühlers: | Luftkühlung |
GPU-Kühlung | Vernickelter Kupfer-Heatsink |
Kühlfinnen: | Aluminium, vertikale Ausrichtung engstehend, nicht geneigt |
Heatpipes | 3x 6 mm, 2x 8mm vernickeltes Kupfer-Komposit |
VRM-Kühlung: | 4 Phasen über einen extra VRM-Heatsink im Kühler 3 Phasen über den zentralen GPU-Heatsink |
RAM-Kühlung | Speicherkühlung (HBM2-Module) über GPU-Heatsink |
Lüfter: | 3x 9 cm Lüftermodule (9,2 cm Öffnung), 9 Rotorblätter semi-passive Regelung |
Backplate | Aluminium, geschwärzt Ohne Kühlfunktion |
Betrachten wir nun diesen Kühler einmal genauer. Neben dem VRM-Heatsink für einen Teil der Spannungswandler sind zwei 8-mm- und drei 6-mm-Heatpipes, die aus vernickeltem Kompositmaterial bestehen, für den Transport der Abwärme von der GPU zu den einzelnen Bereichen des großen Lamellenkühlers verantwortlich.
Der Heatsink für die GPU besitzt eine eher raue Oberfläche und erfüllt seine Aufgabe mindestens genauso gut wie Asus’ polierte Platte.
Lüfterkurven und Geräuschemission (“Lautstärke”)
Auf einen semi-passiven Modus hat man verzichtet, sondern setzt, wie AMD auch, auf einen durchgehend aktiven Lüfterbetrieb. Mit 33 bis 34% PWM bedeutet das ca. 1100 bis 1200 U/min für die Lüfter bei 25-38 Grad an der GPU im Idle. Wir konnten auf der Platine auch keinen extra Controller-Chip für den individuellen Fan-Stop finden.
Nach einer Phase sehr intensiver Kühlung während der Aufwärmphase gehen die Drehzahlen später wieder signifikant wieder zurück. Wir erkennen auch deutlich, wie empfindlich die Karte auf ein geschlossenes Gehäuse reagiert. Um die Temperaturen möglichst auf gleichem Niveau zu halten, müssen die Lüfter im geschlossenen Gehäuse auch beim Erreichen der Zieltemperatur stets etwas höher drehen.
Das Ganze sieht beim Stresstest nicht viel anders aus. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Karte mit den drei Lüftern sehr gut hinkommt, jedoch auch höhere Drehzahlen im geschlossenen Aufbau fordert. Ob das noch leise bleibt, sehen wir gleich.
Reserven, um die Lüfter niedriger drehen zu lassen, besitzt die Karte übrigens durchaus. Hier wurde auf die Lautstärke hin optimiert und man könnte die Zieltemperatur locker auf 70°C anheben, um noch etwas leiser agieren zu können
Messwerte für Lüfter und Geräuschemission |
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Lüfterdrehzahlen Open Benchtable Maximum |
1861 U/min (Peak) |
Lüfterdrehzahlen Open Benchtable Average |
1496 U/min (aufgewärmt) |
Lüfterdrehzahlen Closed Case Maximum | 2561 U/min (Peak) |
Lüfterdrehzahlen Closed Case Average | 1617 U/min (aufgewärmt) |
Geräuschemission (Luft) Range |
32.2 (Minimum) bis 51.4 dBA (kurz beim Aufwärmen) |
Geräuschemission (Luft) Average |
34,2 dBA (aufgewärmt, Open Benchtable) 38,3 dBA (aufgewärmt, Drehzahlen Closed Case) |
Geräuschemission (Luft) Idle | 32.2 dB(A) |
Klangcharakteristik / Höreindruck |
kaum Lagergeräusche leichte Motorgeräusche < 1 Hz moderate Luft-/Abrissgeräusche leichte Spannungswandlergeräusche |
Die gemessenen 34,2 dB(A) im offenen Aufbau sind dann das, was sicher viele Kollegen so lobenswert fanden. Stellt man jedoch die Lüfterdrehzahlen auf die im geschlossenen Aufbau gemessenen Drehzahlen ein, dann überspringt man die Grenze von 38 dB(A) ziemlich schnell. Wir haben diese Situation exakt nachgebildet und bieten das gehörte und Gemessene in einem hochaufgelösten Frequenzspektrum zum besseren Verständnis an:
Man wird sicher freiwillig auf einen guten Airflow im Gehäuse achten, da dieser mit leisen Gehäuse-Lüftern einfacher umzusetzen ist, als die drei Propeller der Grafikkarte auf eine andere Zieltemperatur hin auszurichten. Oder man macht einfach beides und gewinnt doppelt. Dann bleibt man sicher auch wieder unter 35 dB(A).
- 1 - Einführung, Unboxing und technischen Daten
- 2 - Spannungsversorgung und detaillierte Platinenanalyse
- 3 - Gaming-Performance in WQHD (2560 x 1400 Pixel)
- 4 - Gaming-Performance in UHD (3840 x 2160 Pixel)
- 5 - Leistungsaufnahme im Detail
- 6 - Temperaturen, Taktraten, OC und Wärmebildanalyse
- 7 - Kühlerdetails und Geräuschentwicklung
- 8 - Zusammenfassung und Fazit
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