Taktraten und korrespondierende Gaming-Performance
Wir testen nun mit Witcher 3 in Ultra-HD den Worst-Case bei der Maximallast. Gehen wir einfach von der Standardeinstellung bei Auslieferung aus und setzen den “Balanced”-Modus des BIOS und die dort über den Benchmarkablauf durchschnittlich erreichten 36,6 FPS bei 1305 MHz als unsere 100%-Marke.
Wenn wir nun das BIOS 2 aktivieren und zusätzlich das Power Limit noch um 25% absenken, erreichen wir mit den dann noch möglichen 1101 MHz erstaunliche 32,7 FPS. Somit erreichen wir mit nur 85% des Taktes immerhin noch 89% der Gaming Performance!
Im Umkehrschluss bietet die bis an ihre Grenzen übertaktete Karte bei knapp 1500 MHz dann 39,6 FPS. Setzt man dies ins Verhältnis, dann bringen knapp 15% mehr Takt nur noch reichlich 8% mehr Gaming Performance.
Vom niedrigsten bis zum höchsten Durchschnittstakt liegen somit 36,4%, während die Gaming-Performance im direkten Vergleich dazu nur um 21.1% steigt. Das ist nicht sonderlich hübsch, aber auch noch nicht wirklich dramatisch. Wichtiger ist dann schon die dazu nötige Leistungsaufnahme und die hat es leider in sich.
Genau diese Betrachtung machen wir jetzt. Wenn wir wieder das BIOS 2 aktivieren und zusätzlich das Power Limit um 25% absenken, dann erreichen wir mit 159,4 Watt eine Gaming Performance von 32,7 FPS. Somit erreichen wir mit nur 71.6% der Leistungsaufnahme immerhin noch 89% der Gaming-Performance unseres fiktiven Ausgangspunktes von 100% bei der Standardeinstellung ab Werk!
Im Worst-Case bietet die bis an ihre Grenzen übertaktete Karte bei 310,6 Watt Leistungsaufnahme 39,6 FPS. Bei inakzeptablen 39.5% mehr Leistungsaufnahme erreicht man dann nur noch reichlich 8% mehr an Gaming-Performance. Die Effizienzkurve ist also extrem stark abfallend bei steigendem Takt und der dazu nötigen elektrischen Leistung.
Vom niedrigsten bis zum höchsten Wert für die Leistungsaufnahme liegen somit reichlich 94%, während die Gaming-Performance im direkten Vergleich dazu nur um 21.1% steigt. Das ist geradezu katastrophal, denn nahezu eine Verdopplung der Leistungsaufnahme bringt gerade mal ein Fünftel mehr Gaming-Performance.
Effizienz und Sweet-Spot
Bringt man jetzt alle Einzelwerte zusammen und setzt Anfangs- und Endwerte für die Kurven auf eine gemeinsame Basis, dann erhält man eine Art Effizienzbogen für die FPS/Watt, also das Verhältnis von Gaming-Performance und zugeführter elektrischer Leistung. Dort, wo der Abstand zwischen beiden Kurven am größten ist, liegt der sogenannte Sweet-Spot, als der Bereich, wo die Karte am effizientesten arbeitet, bevor sie wieder anfängt, unwirtschaftlicher zu werden. Wir sehen diesen Bereich zwischen ca. 188 und 190 Watt und es ist verwunderlich, dass AMD zwar drei Settings in der Nähe, aber nicht ein einziges genau in diesem Bereich platziert.
Temperaturen für GPU und Speicher
Die Temperaturen liegen bei den fest wählbaren sechs Profilen allesamt auf sehr ähnlichem Niveau, was einmal mehr dem angepassten Lüfter zuzuschreiben ist, der extrem hochdreht, wenn die Leistungsaufnahme steigt. Die Lüftersteuerung ist somit als recht aggressiv zu beschreiben. Das Ganze geht allerdings schief, wenn man die Übertaktung zusammen mit dem maximal möglichen Power Limit von +50% vornimmt. Dann muss sich der Lüfter etwas geschlagen geben und wir messen 10°C mehr, als für die fest definierten Modi.
Der HBM2 liegt im Schnitt um bis zu 6°C (Maximalllast) über der jeweiligen Temperatur. Bei unserer Übertaktung waren wir dann schon in der Lage, die 90°C-Marke zu knacken, was leichtes nervöses Bauchkribbeln hervorrief.
Einzelgrafiken zur Leitungsaufnahme für BIOS 1
Wir stellen nun für jedes BIOS die Bilder der Platine gegeneinander, die wir mit unserer Wärmebild-Kamera aufgenommen haben und zeigen, wie sich die Leistungsaufnahme in Verbindung mit der Kühlung (Lüfterdrehzahlen) auf die Wärmeentwicklung einzelner Bereiche auswirkt. Wir können vorab bereits spoilern, dass die Temperaturen bis auf den Übertaktungstestlauf sehr ähnlich ausfallen, weil die Lüfterreglung ohne Rücksicht auf unsere Ohren fast durchgängig in der Lage ist, eine Zieltemperatur für die GPU von 74 bis 75°C einzuhalten.
Einzelgrafiken zur Leitungsaufnahme für BIOS 2
Wir beginnen mit der geringsten Leistungsaunahme von 160 Watt, bei der ebenfalls gewisse Abweichungen vom überwiegend sichtbaren Durchschnitt der anderen sechs vordefinierten Profile auffallen. Allerdings ist dies nicht so ausgeprägt, wie gerade noch beim Übertakten. Die restlichen Werte steigen wieder zusammen mit der Leistungsaufnahme an, jedoch nur leicht. Den Rest erledigt wieder der laute Fön.
- 1 - Einführung und Übersicht
- 2 - Kühler und Package
- 3 - Platinendesign und Detailinformationen
- 4 - Mining, VR: Arizona Sunshine und Chronos
- 5 - VR: Dirt Rally, Robo Recall und Serious Sam
- 6 - Ashes of the Singularity: Escalation
- 7 - Battlefield 1
- 8 - Warhammer 40.000: Dawn of War
- 9 - Doom (2016)
- 10 - Tom Clancy's Ghost Recon Wildlands
- 11 - Hitman (2016)
- 12 - Metro Last Light (Redux)
- 13 - Tom Clancy's The Division
- 14 - The Witcher 3 Wild Hunt
- 15 - Leistungsaufnahme mit acht verschiedenen Settings
- 16 - Übertaktung, Untertaktung, Effizienz und Temperaturen
- 17 - Lüfterdrehzahlen und Lautstärke
- 18 - Zusammenfassung und Fazit
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