Gute Frage, kurze Antwort: Jain. Die neueste Version von Claymore’s Dual Ethereum AMD/Nvidia GPU Miner (v9.8) beinhaltet die Unterstützung für Radeon RX Vega, so dass wir ihn für unsere Mining-Benchmark verwendet haben. Alle AMD-Karten laufen im sogenannten ASM-Modus, was eine finale Feinabstimmung mit der Befehlszeilenoption -dcri erfordert.
Die getestete Radeon R9 Fury X erreichte ihre beste Hash-Rate mit der Voreinstellung -dcri 85, während die Radeon R9 390X optimal bei -dcri 20 schüfte. Nach dem Experimentieren mit der Feinabstimmung für die Sapphire Nitro+ RX 580 8GB, erreichten wir am Ende sogar noch etwas höhere Hash-Raten mittels des -asm 2 Schalters für den alternativen ASM-Kernel-Modus.
Bei der Radeon RX Vega64 konnte man hingegen am Ende nicht viel falsch oder besser machen. Abweichende Anpassungen von der Voreinstellung -dcri 30 brachten rein gar nichts, um die Leistung noch einmal positiv zu beeinflussen.
Die auffälligste Ausnahme in unserem Diagramm ist die GeForce GTX 1080, die sogar noch weit hinter eine GTX 1070 zurückfällt. Dies ist ein bekanntes Latenz-Problem, denn auch der Programmcode unseres Benchmarks ist eher auf GDDR5 optimiert und eben nicht auf GDDRX5.
Sowohl die 1080 Ti, als auch Titan Xp, umgehen diesen Flaschenhals elegant durch ihr deutlich breiteres 384-Bit-Speicher-Interface. Würde man sich seine Karte aus Nvidias-Ersatzteilregal selbst bauen können, wäre es am Ende wohl ein GP102-Prozessor mit einem 384-Bit-Bus samt 9Gb/s GDDR5, den man selbst einfach auf 10 Gb/s. Schön wär’s schon, geht aber so leider nicht.
Die gute Nachricht für alle Gamer: AMDs Radeon RX Vega64 ist anscheinend (noch) nicht das Mining-Monster, auf das viele vielleicht gehofft hatten. Nun ja, zumindest nicht im aktuellen Zustand und mit nicht weiter auf Vega optimierter Software. Falls da aber noch gravierende Optimierungen möglich sein sollten, relativiert sich diese erste Aussage natürlich sofort wieder.
Wir wissen, dass für professionelles Mining mittlerweile sogar an der Firmware herumgeschraubt wird, dass Taktraten und Latenzen verändert werden und somit am Ende auch viel höhere Hash-Raten möglich sind, als einfach nur so Out-of-the-Box. Aber weder AMD noch Nvidia wollten sich selbst dazu äußern, wie hoch sie die Hash-Performance selbst sehen. Und man darf natürlich nicht vergessen, dass unsere Werte mit Referenzkarten im Werkszustand zustande kamen.
Angesichts des aktuellen Preises von Vega64 vermuten wir aber, dass Miner wohl dann doch eher zu einer Radeon R9 390 oder der RX 400/500-Serie tendieren werden und weiter in der Bucht nach Karten fischen dürften. Auch wenn dies mittlerweile eher schon zum Tiefseefischen mutiert. Die 500 Euro für eine schwarze Vega64 muten da im Vergleich eher als Nicht-Schnäppchen an. Aber wer weiß das schon? Gier kennt keine Grenzen.
- 1 - Einführung und Übersicht
- 2 - Details zu Architektur und HBM2-Speicher
- 3 - Demontage, Kühler und Interposer-Details
- 4 - Platinendesign und Detailinformationen
- 5 - Ashes of the Singularity: Escalation
- 6 - Battlefield 1
- 7 - Warhammer 40,000: Dawn of War III
- 8 - Doom (2016)
- 9 - Tom Clancy's Ghost Recon Wildlands
- 10 - Hitman (2016)
- 11 - Metro Last Light (Redux)
- 12 - Rise of the Tomb Raider
- 13 - Tom Clancy's The Division
- 14 - The Witcher 3
- 15 - Und kann sie Mining?
- 16 - Leistungsaufnahme im Detail
- 17 - Takt, Temperaturen und Geräuschemission
- 18 - Zusammenfassung und Fazit
Kommentieren