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USB-DAC im Test: S.M.S.L Sanskrit 10 MKII AK4493 HiFi oder was noch alles so schiefgehen kann

Ich schreibe die Produktbezeichnung einmal (fast) voll aus: S.M.S.L Sanskrit 10 MKII AK4493 HiFi 768KHz 32Bit XMOS USB Native DSD256 Decoder, dann nenne ich das Teil der Einfachheit halber nur noch Sanskrit 10th MKII. Den Namen mit dem 10-Jährigen hat sich der Hersteller zu exakt diesem Jubiläum gegönnt. Angefixt war ich vom AK4493 und dem XMOS, dem Preis von 100 Euro und dem Versprechen, das alles auch ohne externe Spannungsversorgung direkt am PC betreiben zu können.

So schön mein Beyerdynamic A20 auch sein mag, er kann nur analog und das, was dann analog vom ALC1220 des PCs kommt, ist nicht wirklich eine Offenbarung. Man hört nämlich, was man sieht und das ist erst einmal nicht so schön. Also muss es ein externer DAC richten. Die beiden Notebooks sind da sogar noch einen Zahn schärfer (also schlechter). Es verursacht zwar keinen Brechreiz, aber die Limitierungen sind einfach zu stark.

Lieferumfang und Unboxing

Gesagt, getan, gesucht und gekauft, denn immerhin stand da auch „Amazon’s Choice“. Die 88 % Zustimmung mit 4 Sternen oder besser kann man glauben, muss es aber nicht. Dass jedoch beides so irreführend sein kann, hätte ich am Ende auch nicht gedacht, aber man ist hinterher zumindest schlauer. Mal wieder. Aber packen wir die schwarze Variante erst einmal aus und schauen, was da so alles dabei ist. Die knapp 106 Euro sind nicht teuer, aber eben auch nicht billig, es liegt also irgendwie so mittendrin. Man erhält den DAC als massiven, kleinen Kasten aus pulverbeschichtetem Stahlblech, ein USB-Daten-/Ladekabel, das eher nichtssagende Handbuch und eine Fernbedienung (ohne Batterien).

Genau diese Fernbedienung braucht man allerdings, um das Teil überhaupt erst einmal final konfigurieren zu können (Ausgangspegel, Filter), den Rest kann man auch per Multifunktionstaster erledigen. Wenn die Fernbedienung denn überhaupt funktioniert. Genau das tat sie aber leider nicht, trotz verschiedener eingesetzter (nagelneuer) Batterien. Allerdings hatte ich hier bereits die erste Hürde zu überwinden, denn es ist ein Drittanbieter, der zwar das Produkt über Prime verkaufen lässt, sich aber selbst dem Support durch sehr nachdrückliches Schweigen beim Direktkontakt verweigert.

Eine Shenzhen Longruixiang Trade Co. Ltd war dies in meinem Fall und es war und ist definitiv unmöglich, unkompliziert Ersatz für die Remote zu bekommen, ohne dass gleich alles als Rücksendung auf dem Müll landet. Nachhaltigkeit geht leider anders, denn diese Fernbedienungen sind standardisierte Massenware bei fast allen SMSL-Produkten, egal wie teuer sie auch sein mögen. Es ist also kein Herstellerverkauf und man übersieht bei prime viel zu schnell, dass es auch gar kein Amazon-Direktverkauf ist. Ein Zwischenhändler also.

Optik und Funktionalität

Das mit so einer defekten Fernbedienung kann schon mal passieren und es wäre allein auch kein Grund gewesen, gleich einen Verriss zu schreiben. Da bin ich schon fair. Deshalb habe ich mir das Teil noch genauer angeschaut und auch getestet, soweit es mit den Werkseinstellungen ging. Die Handhabung ist recht einfach, denn der DAC kennt insgesamt drei Eingänge. Coax und TOSLINK, sowie den USB (kompatibel mit PCM-Signalen bis 384 kHz und DSD256), der mein Anschluss der Wahl war und immer noch ist. Man sieht sehr schön, dass es sogar zwei der USB-B Buchen (Micro USB) gibt.

Die obere dient zum Anschluss eines Netzteils oder einer Power-Bank, wenn man das Teil am ungespeisten Coax- oder TOSLINK-Eingang betreibt, die untere Buchse hat noch die Datenleitungen belegt und kann zum Betrieb und der Speisung über den PC oder das Notebook dienen. Schließt man oben ein Netzteil oder die Powerbank an, ist unten nur noch der Datenverkehr am Werkeln.

Die Front besteht aus einer gestanzten Blende aus Stahl und einem eingesetzten Kunststoff-Fenster, hinter dem sich ein LED-Display, die IR-Empfangsdiode für die Fernbedienung und der erwähnte Taster befinden. Mehr gibt es nicht zu bestaunen. Man kann das Teil übrigens auch um 90 Grad gedreht und hochkant betreiben, dann dreht sich auch der Display-Inhalt mit (Dual-Display). Netter Move, denn man wird nicht immer alles in der Breite betreiben wollen. Je nachdem, wie man es gern hätte, klebt man sich die kleinen Gummifüße eben passend an die Unterseite seiner Wahl. Pluspunkt.

Da ich den DAC aus mehreren Gründen jedoch wieder zurückschicken werde, verzichte ich diesmal auf den Teardown und nutze ein Bild sowie auch die Details des Herstellers zur Beschreibung der Schaltung und des Aufbaus, das mich letztendlich ja auch zum Kauf bewogen hat.

Bevor ich zum Probeeinsatz und der Beurteilung auf der nächsten Seite komme, noch einmal die technischen Daten:

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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