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Update zum Thermal-Putty auf Gigabyte-Grafikkarten nach weiterer Lagerung: Ölabscheidung in bedenklichem Ausmaß und Schweigen als Strategie

Die folgende Aufnahme dokumentiert den Zustand des bereits bekannten Gigabyte-Dispenser-Putties nach nunmehr insgesamt sechs Wochen Lagerung auf einfachem Kopierpapier, flach ausgelegt und in vollständig horizontaler Position. Bereits in meinem ersten Test zeigte sich deutlich, dass das als „Server-Grade Thermal Conductive Gel“ vermarktete Material unter statischer Belastung bei Raumtemperatur zur Migration von Bindemittelanteilen neigt – ein Effekt, der in der Fachliteratur als Bleeding bezeichnet wird und auf eine unzureichende Retention niedermolekularer Silikonöle in der Polymermatrix hinweist.

Was nun sichtbar wird, ist eine signifikante Verstärkung dieses Phänomens: Rund um die amorph verformte Masse des Putties hat sich ein großflächiger, dunkler Rand gebildet, der die Absorption flüchtiger Bestandteile durch das Papier dokumentiert. Diese ölartige Zone ist deutlich ausgeprägter als im ersten Versuch. Die Ausbreitung erfolgt radial in gleichmäßiger Weise und belegt, dass weiterhin ein kontinuierlicher Austritt ungebundener Komponenten erfolgt – und das unter völlig unbewegten Laborbedingungen, ohne thermische oder mechanische Fremdeinwirkung.

Die rechteckige Probe darunter – ein vorgeformtes Semi-Putty-Pad mit hoher innerer Kohärenz – zeigt hingegen keinerlei Abscheidung, keine Materialwanderung und keine erkennbaren Spuren von Ölfilm. Dieser Vergleich bestätigt nochmals eindrucksvoll, dass es sich beim Gigabyte-Material um eine rein auf Dispensierbarkeit und nicht auf Langzeitstabilität ausgelegte Formulierung handelt. denn der Durchmesser des Ölflecks hat sich extrem vergrößert. Das kann man so einfach nicht bringen, sorry.

Rückblick auf die ursprünglichen Erkenntnisse

Bereits in der ersten Analyse hatte ich auf folgende kritische Punkte hingewiesen:

  1. Überoptimierte Viskosität: Das Putty wurde offensichtlich so formuliert, dass es möglichst leicht durch Dispenser-Düsen extrudierbar bleibt. Dazu werden üblicherweise leichtflüchtige Silikonöle zugesetzt, die das Scherverhalten verbessern – jedoch zulasten der strukturellen Integrität.

  2. Schwache Adhäsion und geringe Matrixkohäsion: Die mikroskopische Analyse zeigte eine mangelnde Benetzung metallischer Oberflächen sowie eine unzureichende Bindung zwischen Trägermatrix und Füllstoff.

  3. Porosität und eingeschlossene Lufteinschlüsse: Diese begünstigen Sedimentation, Delamination und verstärken die Ölabscheidung unter statischer oder thermischer Belastung.

  4. Ungeeignet für vertikale Einbaulage: Bereits bei moderater Neigung kann es zu Kriechvorgängen kommen, bei denen das Material durch Eigengewicht langsam aus der Kontaktzone verdrängt wird.

Diese theoretischen Schwächen manifestieren sich nun erneut in Form eines praktisch nicht mehr zu übersehenden Bleeding-Effekts (siehe Foto).

Folgen und Bewertung

Die beobachtete Entmischung ist mehr als nur ein kosmetisches Problem. In realen Applikationen, wie etwa auf GPU-VRM-Zonen oder zwischen Speicherbausteinen, bedeutet dies:

  • Reduktion der thermischen Kopplung, da das Öl die effektive Kontaktfläche mindert.

  • Unkontrollierbare lokale Wärmeverteilung, was Hotspots begünstigt.

  • Langfristige Materialwanderung, die zur partiellen Delamination oder gar zu Kurzschlüssen führen kann, wenn das Öl auf Leiterbahnen migriert.

  • Wartungsproblem: Die Wiederaufbereitung solcher Systeme ist aufwendig, da sich das Material nicht rückstandslos entfernen lässt und Bindemittel in Poren und auf Oberflächen verbleibt.

Für einen Hersteller, der diesen Werkstoff flächendeckend in der Serienfertigung einsetzt, ist dies schlicht ein thermisches Risiko mit Ankündigung. Dass Gigabyte dennoch auf eine solche Lösung gesetzt hat, erscheint rückblickend nicht nur als fahrlässig, sondern als strategischer Fehler. Der kurzfristige Vorteil im Fertigungsprozess wird mit einem strukturellen Problem erkauft, das sich langfristig auf die Produktzuverlässigkeit auswirkt und letztlich auch auf das Vertrauen in die Marke.

Perspektive und weiterer Verlauf

Ich werde diesen Vorgang weiterhin beobachten und dokumentieren, da sich anhand der sichtbaren Ölabscheidung ein realistisches Bild über die zeitliche Entwicklung der Degradation abzeichnen lässt. Es bleibt zu klären, wie stark dieser Effekt bei thermischer Zyklierung oder unter mechanischer Belastung im eingebauten Zustand eskaliert, etwa in kompakten ITX-Gehäusen oder vertikal montierten Systemen, wie sie im Endkundenbereich zunehmend üblich sind. Gigabyte hat sich mit diesem Materialeinsatz keinen Gefallen getan, weder technisch noch in der öffentlichen Wahrnehmung. Wer mit dem Begriff „Server-Grade“ operiert, sollte auch servergerechte Langzeitstabilität liefern. Aktuell liefert das Putty jedoch primär eines: ein Lehrbeispiel für Materialversagen durch falsch verstandene Prioritäten in der Fertigung.

Neben den technischen Aspekten des untersuchten Thermal Putties drängt sich zunehmend auch eine strukturelle Frage auf: Warum hat Gigabyte bis heute keinerlei Kontakt zu mir aufgenommen, obwohl ich meine Einwände und erste Befunde frühzeitig kommuniziert habe, und zwar sachlich, belegbar und ohne polemische Zuspitzung? Es wäre ein Leichtes gewesen, auf meine Hinweise einzugehen, Rückfragen zu stellen oder zumindest den Austausch zu suchen. Stattdessen herrscht konsequentes Schweigen, eine Praxis, die sich leider nicht zum ersten Mal zeigt. Dass man in einem großen Unternehmen nicht auf jeden Kritiker reagieren kann oder will, ist verständlich. Doch in diesem Fall handelt es sich nicht um vage Vermutungen oder anekdotische Nutzerberichte, sondern um laborbasierte Materialanalysen mit ASTM-konformen Messverfahren, dokumentierter Mikroskopie und chemischer Rückführung per LIBS. Wer diese Art der Kritik einfach ignoriert, nimmt auch die darin aufgezeigten Risiken für eigene Kunden nicht ernst.

Vielleicht passt meine Art der Berichterstattung nicht zur weichgezeichneten Pressearbeit, die man in der lokalen PR-Abteilung von Gigabyte offenbar bevorzugt. Ich denke, dass man auch im Headquarter lieber den Aussagen interner Technologen oder Vertriebspartner der teuer angeschafften Maschienen vertraut, also Menschen, deren Aufgabe es ist, Prozesse zu verkaufen oder zu vertreten, nicht sie zu hinterfragen. In einer solchen Filzstruktur ist es offenbar einfacher, unabhängige Stimmen zu marginalisieren, als sich ernsthaft mit technischer Kritik auseinanderzusetzen.

Dass ich mich seinerzeit öffentlich zu abfackelnden Netzteilen geäußert habe und damit einen wunden Punkt traf, wird mir bis heute nachgetragen. Aber anstatt emotionslos in den Dialog zu gehen, den ich ja von mir aus aufgenommen hatte, wurde ich damals auf die schwarze Liste gesetzt, als vermeintlich unbequemer Journalist. Das ist nicht nur kurzsichtig, sondern letztlich selbstschädigend. Denn: Ich bin nicht das Problem. Im Gegenteil: Ich bin gern bereit, meine Erkenntnisse zu teilen, transparent, quellengestützt und mit dem Ziel, die Produktqualität zu verbessern. Nur müsste man dafür eben auch einmal fragen. Ich beiße nicht. Ich messe, dokumentiere und veröffentliche. Und wer den Anspruch erhebt, Produkte für professionelle oder gar industrielle Anwender zu fertigen, sollte sich diesem Maßstab auch stellen. Nicht durch wortlose Verweigerung, sondern durch kritischen Diskurs.

Dass Gigabyte diesen Weg nicht geht, ist nicht mein Schaden. Ich arbeite weiter, finde heraus, was andere lieber verschweigen, und veröffentliche es. Am Ende straft sich das Unternehmen damit aber nur selbst und zwar mit einem Imageverlust, der nicht durch Marketingfloskeln oder Wortneuschöpfungen wie „Server Grade Gel“ zu kompensieren ist. Technik verzeiht keine PR-Taktik. Sie reagiert auf Physik, Chemie und Belastung – und genau da fängt das Problem an. Weitere Updates folgen.

Gigabytes sogenanntes „Server-Grade Thermal Conductive Gel“ und eine degradierende Wärmeleitpaste auf der RX 9070 Gaming OC | Testlabor

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Karsten Rabeneck-Ketme

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Wow. Danke für deine Mühe, so etwas genau herauszufinden. Sehr interessant. Da kann man mal sehen

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ipat66

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1,646 Kommentare 1,804 Likes

Ich bin beileibe kein Marken – Junkie …
Mir geht es um Preis-Leistung .
Service und der damit einhergehende Umgang mit Kunden fließen wenn möglich
auch in die Kaufentscheidung mit ein .
Es gibt dann eher positive oder eben negative Punkte …
In welche Kategorie dann Gigabyte fällt, kann sich jeder selbst denken :)
Fehler machen alle. Nicht jeder geht aber mit eben diesen und eventueller Kritik um .

Manche schießen sich einfach selber ins Knie :D

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komatös

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Gewinnmaximierung zu Lasten der Produktqualität ist scheinbar in allen Bereichen "en voque". Vielen Dank @Igor Wallossek und den anderen Laboranten für die wichtige und richtige Aufklärungsarbeit.

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eastcoast_pete

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Gigabyte tut sich hier in vieler Hinsicht keinen Gefallen. Angefangen mit der jetzt offensichtlichen Priorität der einfachstmöglichen Verarbeitung bei der Wahl der instabilen Putty, gefolgt von der Augen-zu und Kopf-in-den-Sand Haltung nachdem sie von Dir auf das problematische Ausölen aufmerksam gemacht wurden, und dem offensichtlichen Ignorieren der wahrscheinlichen Folgeschäden. Neben der Überhitzung der GPU werden die Silikonöle auch so manches Mainboard ruinieren. Und wie Du ja bereits erklärt hast, ein einmal kontaminierter PCIE Slot ist nicht mehr vollständig sauber zu kriegen.
Ich würde mich also nicht wundern, wenn es sowohl hier in Deutschland als auch in den USA Sammelklagen gegen Gigabyte auf Minderung und Schadensersatz geben wird oder vielleicht sogar schon gibt.
Und da Gigabyte von Dir schon vor Wochen ausführliche Daten und Messungen dazu erhalten haben, wussten Gigabyte spätestens ab dem Zeitpunkt, daß sie entweder den Verkauf unterbrechen müssen - haben sie wohl nicht- oder weiterhin jetzt bewusst mangelhafte Ware ausgeliefert. Von Rückrufen oder Änderungen in der Herstellung hat man ja nichts gehört. Ich nehme an, das wird Gigabyte noch teuer zu stehen kommen.

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grimm

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3,567 Kommentare 2,614 Likes

Kommunikativ ist das sicher ein Desaster, was Gigabyte hier abgibt. Aber ich gehe fest davon aus, dass die entsprechende Abteilung intern in Aufruhr ist.

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e
eastcoast_pete

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2,575 Kommentare 1,702 Likes

Wobei ich davon ausgehe, daß die Rechtsabteilung bei Gigabyte auch sehr viel zu bedenken hat. Wenn man wissentlich minderwertige bzw defekte Geräte (hier: GPUs mit instabiler Putty) an ahnungslose Kunden verkauft, ist das schon lange nicht mehr nur fahrlässig.

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Alkbert

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1,124 Kommentare 906 Likes

Da muss man sich schon wundern. Ich meine, ich hatte auch schon Gigabyte Boards, allerdings zu Zeiten, als die Intel Chipsätze noch BX hießen und die CPU´s von Intel im Slot Design daherkamen, über den Sockel in dem der Bulldozer von AMD drin war bis zuletzt einen Sockel 2011 - übrigens die einzigen Boards die mir zum Teil mit Spontandefekten die Grätsche gemacht haben. Wenn ich mir allerdings überlege, dass ich mir ums Haar eine 5090 Aorus ICE gekauft hätte, weil die so schön in mein weißes Setting passt, dann hätte ich mich wohl in den A***** gebissen. Das kann ja wohl nicht der Wahrheit entsprechen, dass das QM bei Gigabyte seit 25 Jahren (mit Pausen) regelmäßig versagt.

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cunhell

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690 Kommentare 712 Likes

Ich denke, Gigabyte wird einen Teufel tun und zugeben, dass sie Mist gebaut haben.
Das würde bedeuten, dass sowohl die RMA- als auch die Schadensersatzabteilung sehr viel arbeit bekommen würde.
Erstere, weil sie zugeben würden, dass der Fehler von Anfang an vorhanden war ( Stichwort: Beweislastumkehr nach 1a ) und
die Schadensersatzabteilung, da ggf. Folgeschäden wie z.B. defekte Boards anfallen würden.
Betroffene könnten sich dann relativ einfach auf den eingeräumten Fehler berufen.

Von Rechtsfolgen in anderen Ländern wie z.B. den USA auf Gigabyte gar nicht zu reden.

Ich erwarte daher von Gigabyte viel eher ein Aussitzen des Problems und bestenfalls eine stillschweigende Änderung der Produktion als alles andere.

Cunhell

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C
Cicero01

Mitglied

13 Kommentare 7 Likes

Vielen Dank Igor für deine fundierte Recherche und die transparente Berichterstattung!

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H
Has90

Neuling

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Ich bin etwas verunsichert, bin selbst Besitzer einer GPU mit besagtem "Thermal Gel". Die Frage ist was tut man, wartet man Zwecks Garantie bis erste Probleme entstehen, oder tauscht man den Krempel vorher schon gegen hochwertiges Material. Igor hatte in seinem Bericht ja eine Karte mit Semi-Putty-Pads ausgestattet. Weiß jemand um welches Produkt es sich gehandelt hat?

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eastcoast_pete

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2,575 Kommentare 1,702 Likes

Vorab, nachstehend hier meine subjektive Perspektive dazu: Wenn ich eine davon betroffene Karte von Gigabyte hätte, und die noch unter Garantie ist, würde ich mit selbst Putty tauschen usw eher warten. Stattdessen zuallererst gründlich inspizieren, also sieht man die Putty schon auf Wanderschaft? Gehen die Temperaturen schnell nach oben, heulen die Lüfter usw. Wenn ja (alle oder auch nur einer dieser Punkte) , dokumentieren (Bilder mit dem Smartphone aufnehmen, Screenshots..). Aber, mit oder ohne bereits sichtbare Zeichen, daß hier was unschönes passiert, dann entweder Gigabyte oder den Händler anschreiben (E-Mail) - wer auch immer als Kontakt für die Garantie bzw Gewährleistung angegeben ist. Jetzt kommt es darauf an, ob man sein Geld zurück haben möchte (aber dann eben minus GPU ist), oder die Karte repariert haben will. In der E-Mail gleich anfragen, ob die Karte per RMA eingeschickt werden soll, um Probleme und Folgeschäden an Karte und Board zu vermeiden. Wenn die Antwort darauf "nein" ist (also nicht einschicken), nachhaken, ob das heißt, daß die Karte so wie sie ist unbedenklich weiter benutzt werden kann. Und zB @Igor Wallosseks Artikel hierzu verlinken.

Der Grund, warum ich in Deiner Situation (betroffene GPU aber noch unter Garantie) nicht einfach selbst Hand anlegen würde ist, daß damit Gigabyte eine gute Ausrede hat, wenn sich später herausstellt, daß die GPU bereits Schaden genommen hat. Denn mit DIY Reparatur ist es viel leichter für einen Hersteller, die Verantwortung auf den Kunden zu schieben. Wenn Gigabyte aber die Karte nachbessert oder klar sagt, daß alles so wie es ist okay sei, ist das deren Problem (ihre Verantwortung).
Allerdings ist es in jedem Fall ärgerlich, daß Du Dich mit solchen Problemen überhaupt rumschlagen mußt!

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Igor Wallossek

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12,327 Kommentare 24,454 Likes

Bitte kontaktiere mich mit den Informationen zum Kaufzeitpunkt und dem Händler. Dann kann ich Dir vielleicht helfen, denn ich sammle gerade Daten. :)

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P
Pokerclock

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783 Kommentare 762 Likes

Gigabyte nutzt seit Jahren und Generationen minderwertige Wärmeleitmaterialien. Ich durfte bis zuletzt alle Pads von meinen 3080 OC Vision abkratzen, weil die VRAM-Temps >105 Grad erreichten. Und das ab Tag 1. Dazu gesellen sich bei fast allen Gigabyte-Boards, die ich habe, nervige BIOS-Bugs.

Ich kaufe daher keinerlei Gigabyte-Produkte mehr und rate jedem, dasselbe zu tun.

Der informierte Kunde möge bitte seine "Macht" ausnutzen und die Produkte einfach nicht kaufen. Anders wird das nicht verstanden.

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ro///M3o

Veteran

418 Kommentare 304 Likes

Nach meiner Einschätzung will man nichts verbessern sondern hat das bewusst so gemacht mit voller Absicht. Wenn Garantie abgelaufen ist, soll das Produkt kaputt gehen bzw. Probleme bereiten damit neu gekauft wird.
Ich gehe einen Schritt weiter: Aktuell wird eh neu gekauft, weil immer das Beste, Geilste und teuerste "in" ist und die Zahlen sollen noch weiter steigen in dem diese Produkte erst garnicht den second hand Markt erreichen sollen. Eine Art indirekte deaktivierung für die Weiternutzung nach der vorgesehenen Zeit dafür. Da Spreizen sich die Werte der EU zu Asien und Andere extrem.

Wie der "Lebenszyklus" eines KFZ. Je nach Marke schwankt die so bei 140tkm. Stichwort "lifetime Öle" in Komponenten wie Getriebe (Marke sagt lebenslang und Hersteller sagt alle 60-80tkm ein Wechsel, bei 100tkm spätestens eine Spülung usw.). Danach soll neu gekauft werden und möglichst der second hand Markt vermieden werden. Vorbeschädigungen sind da kalt mit einkalkuliert und volle Absicht damit der Zweitbesitz möglichst teuer und Ersatzteileintensiv wird mit natürlich Spezialwerkzeug / künstliches Einlernen "dummer" Komponenten auf die nur die Vertragswerkstatt zugriff hat. Als Beispiel, vielleicht erinnert sich wer an die bestimmte Bremsanlage der E Klasse W211 bei der die Anzahl der Bremsvorgänge begrenz war/ist bis man den Bremsblock austauschen muss, auch wenn diese eigentlich völlig intakt ist. Hat auch einige Zeit gedauert bis freie Werkstätten das mit "unabhängigen" Tester für einen Bruchteil des Preises der Vertragswerkstatt durchführen konnten. Getroffen hat es oft den Zweitnutzer der dann Ahnungslos da stand. Oder bei VW die Bremse, die selbstständig immer wieder sich selbst betätigt um bei Regen die Scheiben "trocken" zu halten... "Server Grade Thermal Gel"...

Das Gleiche passiert hier ziemlich offensichtlich. Für eine "Größe" wie Gigabyte ist das schon weit hergeholt zu behaupten, dass das "unabsichtlich" passiert bzw. "fehlkonstruiert" wurde. Das ist mit voller Absicht mit oben genannter Motivation geschehen und war eine Vorgabe. Da bin ich sehr sicher. Die "Risiken" wurden als annehmbar durchgewunken. Das Gleiche bei den Netzteilen und vorher bei den Wasserkühlungen. Wird auch nicht das letzte Produkt sein. Da leg ich gar meine Hand ins Feuer für.
Eher machen sie sich in Zukunft mehr Mühe das besser zu verschleiern als zu verbessern. Naja Mit Igor und Gleichgesinnten "Kameraden", die das knallhart aufdecken, wird das sicher wieder ans Licht kommen. Denke aber nicht, dass es an den Zahlen was ändern wird, bis da mal EU technisch / Gesetzgeber technisch vorgegangen wird.

Ist aber überall mal mehr mal weniger. Gewinnmaximierung. Inzwischen haben sie als Tool auch die KI dazu bekommen. Wie war das mit dem Code von Microsoft und KI generiert? QA wurde ja vor Jahren abgeschafft 🙃 hier halt nichts Anderes.

Ich sollte lieber nicht zu viel dazu schreiben...

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eastcoast_pete

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2,575 Kommentare 1,702 Likes

Die andere Sache mit Gigabyte ist ja, daß die auch Auftragsfertigung für andere Marken machen. Weiß allerdings nicht, ob das auch für GPUs so zutrifft.
@Igor Wallossek: Kannst Du noch etwas mehr Hintergrund dazu geben, wenn Du es kannst, ohne NDAs (geschriebene und implizierte) zu verletzen?

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Igor Wallossek

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12,327 Kommentare 24,454 Likes

Nicht bei Grafikkarten :)

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Alkbert

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1,124 Kommentare 906 Likes

Danke @Igor Wallossek, das habe ich mir fast gedacht. Wer will den Schrott denn freiwillig haben und dafür auch noch seinen Kopf und seinen guten Namen "hinhalten".

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cunhell

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690 Kommentare 712 Likes

Vielleicht sollten sie es dann bei Grafikkarten mal andersrum versuchen und auftragsfertigen lassen :unsure:

Cunhell

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Masti78

Neuling

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Hmm @Igor Wallossek was bleibt uns Betroffenen jetzt zu tun übrig ?

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Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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