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UDNA alias GFX13: Eintrag im Kernel-Code deutet auf AMDs nächste GPU-Generation hin – und wir wissen fast nichts

Also gut, da ist er wieder – dieser berüchtigte Moment, in dem eine einzige Zeile Code mehr Fragen aufwirft als Antworten liefert. GFX13 lautet der neue Spaßbegriff, den AMD offenbar intern für seine kommende GPU-Architektur verwendet. Die Quelle? Ein Eintrag in einer Kernel-nahen Codebasis. Und wie immer reicht das, um aus ein paar Bits und Bytes ein ganzes Narrativ zu spinnen. Man kennt das Spiel.

RDNA war gestern – jetzt kommt… UDNA?

Der heißeste Anwärter für den Namen dieser ominösen neuen Architektur: UDNA. Wofür das U steht, weiß natürlich niemand so genau. “Unified” ist der beliebteste Tipp, aber es könnte genauso gut für “Unbestätigt”, “Unentschlossen” oder “Unveröffentlicht” stehen. Fakt ist: Die bisherige RDNA-Familie hat mit RDNA 4 ihren Zyklus noch nicht mal abgeschlossen, da wird im Code schon an der nächsten Generation geschraubt. Laut dem allseits aktiven Leaker Kepler_L2 – eine Quelle, die in der Vergangenheit mal mehr, mal weniger treffsicher lag – handelt es sich bei GFX13 um die interne Bezeichnung von UDNA, möglicherweise auch RDNA 5. AMD selbst schweigt sich dazu aus, was in der Branche durchaus üblich ist. Offizielles gibt es also nicht – nur Codezeilen, Mutmaßungen und eine gehörige Portion Kaffeesatzleserei.

“Wavegroup”: Mehr Buzzword als Feature?

Spannend ist der Fund eines neuen Features mit dem Namen „Wavegroup“. Das klingt im ersten Moment nach einer musikalischen Selbsthilfegruppe, ist aber wohl eher eine Erweiterung des bisherigen “Wavefront”-Konzepts. Letzteres beschreibt bei AMD bekanntlich eine Gruppe von Threads (typisch 32 oder 64), die gemeinsam durch die Shader-Pipeline marschieren. Die „Wavegroup“ könnte eine Art Meta-Ebene darüber darstellen – also mehrere Wavefronts, die gemeinsam verwaltet oder koordiniert werden. Ob das nun ein neuer Scheduling-Ansatz ist, ein Load-Balancing-Mechanismus oder einfach nur ein weiteres Marketing-Schlagwort ohne Substanz – wer weiß das schon? Der Kernel-Code jedenfalls verrät dazu herzlich wenig.

TSMC N3E: Der nächste Schritt in der Schrumpfkur

Wenn man den Gerüchten weiter folgt, wird UDNA (oder wie auch immer es heißen mag) auf TSMCs N3E-Fertigungsprozess setzen – also auf 3-nm-Technologie mit verbesserten Parametern für High-Performance-Designs. Das ist soweit nachvollziehbar, immerhin zieht der Rest der Branche (Apple, Intel, Nvidia) bei den Fertigungsgrößen ebenfalls die Gürtel enger. Interessant ist, dass die neue Architektur offenbar nicht nur für dedizierte Grafikkarten gedacht ist, sondern auch in APUs auftauchen könnte – also in den integrierten GPUs zukünftiger Zen-6-Prozessoren. Zumindest theoretisch. Denn laut den aktuellen Roadmaps wird ein Großteil der Zen-6-Familie noch mit RDNA 3.5 arbeiten – siehe Strix Point, Strix Halo, Krackan Point. Von UDNA-basierten iGPUs fehlt dort bisher jede Spur.

https://x.com/Kepler_L2/status/1922109005389840884

RDNA 4: Mittelklasse statt Machtdemonstration

Während die Spekulationen um GFX13 zunehmen, bleibt RDNA 4 vorerst das konkrete Produkt. Und hier hat AMD bekanntlich das High-End-Segment bewusst ausgelassen. Statt einer neuen RX 7900 XTX gibt es aktuell eher solide Mittelklassekost – etwa die RX 9700 XT und 9600 XT. Die RX 9060 XT soll auf der Computex folgen, wenn man den Leaks trauen darf. Offenbar hebt sich AMD die richtig großen Brötchen für UDNA auf. Der Launch-Zeitraum? Frühestens 2026 – sofern keine neuen Verzögerungen oder Kurswechsel dazwischenfunken. Bis dahin bleibt RDNA 4 das letzte Kapitel der klassischen GPU-Architektur, bevor eventuell die große Vereinheitlichung ansteht.

Ein Codename macht noch keine Architektur

Wer glaubt, mit dem Fund von „GFX13“ sei nun der große Durchbruch in Sachen AMDs GPU-Zukunft geschafft, der dürfte sich irren. Der Eintrag im Kernel ist ein Mosaikstein – nicht mehr, nicht weniger. Es ist ein Indiz dafür, dass AMD intern längst an der Nachfolgegeneration bastelt. Aber welche Form sie annimmt, wie sie sich leistungstechnisch positioniert, was die „Wavegroup“ am Ende wirklich bringt – all das bleibt derzeit im Dunkeln. Und wie so oft gilt: Wer zu früh zu viel erwartet, riskiert am Ende enttäuscht zu werden. Bis AMD selbst die Karten auf den Tisch legt, bleibt es beim Beobachten, Deuten und (hoffentlich) nüchternen Analysieren. Der Rest ist Spekulation – und davon gibt es bekanntlich schon genug.

Source: Kepler_L2

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