Grafikkarten Testberichte VGA

Dual-Slot-Design: EVGA GTX 1080 Ti FTW3 Gaming im Test

Lüftersteuerung und -Kurven

Wir schrieben ja bereits über die Temperaturbereichs-gesteuerten Lüfter der EVGA GTX 1080 Ti FTW3 Gaming, wobei es zunächst interessant war, den Verlauf aller drei Lüfter zu verfolgen. Die Kontrollmessung mit einem Laseraufbau bestätigte uns zudem, dass die vom Tachosignal gelieferten Werte in etwa stimmen. Um nicht mit drei Lüfterkurven im Diagramm arbeiten zu müssen, haben wir die mittlere Geschwindigkeit aller drei Lüfter nachgebildet. Das ist insofern passend, da die beiden rechten Lüfter selbst bei maximaler thermischer Last kaum 100 U/min schneller drehten.

Der Unterschied beim Gaming im offenen und geschlossenen Aufbau ist jedoch sehr deutlich sichtbar. Die Gründe sehen wir auch in der senkrechten, ungeleiteten Luftstromabgabe, die genau dann, wenn die Karte horizontal verbaut wurde, leider zu einem gewissen Teil so auch wieder unter die Karte gelangt und erneut angesaugt wird („self-sucker“). Würde man den Luftstrom kontrollierter nach hinten (im eingebauten Zustand dann nach oben) leiten, wäre der Kühler deutlich effizienter. Experimente mit angeklebter Luftleitfolie auf Ober- und Unterseite waren da sehr eindeutig.

Beim Torture-Loop folgen die Lüfterkurven genau dem, was wir schon bei den Infrarot-Bildern beschrieben hatten. Da die GPU kühler bleibt, drehen auch die Lüfter entsprechend niedriger.

Was uns etwas verwirrt hat, war ein Effekt, den wir allerdings nur wenige Male reproduzieren konnten und den wir in die Kategorie Bug einsortieren würden. Beim Abkühlen bliebt der mittlere Lüfter zuerst stehen. Erwischt man dann den richtigen (eigentlich ja falschen) Augenblick und legt wieder Volllast an, bleibt der Lüfter inaktiv und die Karte erhitzt sich beim Gaming dann auf knapp über 80°C. Dann half in allen Fällen nur ein Rechner-Neustart, um den mittleren Lüfter wieder nutzen zu können.

Geräuschemission („Lautstärke“)

Dass wir in einer extra eingerichteten Chamber („Raum-im-Raum“) messen, kann man ja auch dem Link auf Seite Eins beim Test-Setup entnehmen. Wir wurden oft nach dem minimal möglichen Pegel im Raum gefragt, so dass wir die Kontrollmessung nicht vorenthalten wollen.

Bringen wir nun etwas Geräusch in die Totenstille und messen, was die Karte beim Gaming-Loop akustisch so anstellt. Im offenen Aufbau landen wir bei für eine flache Drei-Lüfter-Karte akzeptablen knapp 41 dB(A), die jedoch schon die Grenzen des flachen Designs aufzeigt, denn hier ersetzt am Ende ja der Airflow die fehlende Kühlerfläche.

Gut gefallen kann uns der Umstand, dass im Klangspektrum fast keine tieferfrequenten Lagergeräusche nachweisbar sind, was eher selten der Fall ist. Die 41 dB(A) sind zwar gut hörbar, aber es ist ein eher zurückhaltendes Rauschen und keine wilde akustische Hetzjagd.

Im Extremfall beim Torture-Loop und maximalem Power-Target von 127% steigen jedoch die reinen Lüftergeräusche bis auf knapp 44 dB(A) an, wobei die Drehzahlen dann in etwa dem entsprechen, was wir auch für den Gaming-Loop in unserem geschlossen Aufbau ohne Takterhöhung, aber mit dem angehobenen Power-Target messen konnten. Das ist dann schon sehr hart an der Grenze des gerade noch so Zumutbaren.

Zwischenfazit

Die Karte besitzt einen akzeptablen, flachen Kühler, der sicher das Maximum aus dem konstruktionsbedingten Format herausholen kann. Das Ganze ist nicht superleise, aber auf Grund der eher neutralen Klangcharakteristik noch vertretbar. Die Karte wird im geschlossenen Aufbau umso leiser, umso mehr Platz zwischen ihr und der Seitenwand verbleibt. Außerdem ist ein Aiflow vom Gehäuseboden bzw. unterhalb der Karte hilfreicher, als ein ungesteuerter Lufteinlass von der Gehäusevorderseite aus.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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