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Toshiba RC500 im Test – Was taugt die günstige SSD mit 500 GB wirklich und reicht der SLC-Cache aus?

Benchmarks mit CrystalDiskMark und ATTO

Der Vollständigkeit halber lasse ich zunächst die beiden Mainstream-Benchmarks laufen, die übrigens die Hersteller-Angaben durchaus bestätigen können. Was hier interessant ist, ist der Umstand, dass die SSD vor allem beim Schreiben kleinerer Blöcke noch recht gut performt, auch wenn es natürlich für keinen Spitzenplatz reicht.

 

ATTO sieht recht ähnlich aus, wobei das Lesen und Schreiben der kleineren Blöcke annährend gleich schnell erfolgt. Aber hier verwendet man auch einen anderen Algorithmus. Trotzdem schicken beide Benchmarks den internen SLC-Cache nicht auf die Folterbank, ein sehr unangenehmer Nachteil solcher synthetischen Benchmarks.

AJA Systemtest – was passiert mit dem SLC-Cache unter echter Last?

Ich gebe ja durchaus zu zu, dass das Schreiben und Lesen von 64 GB großen Ultra-HD-Videos jetzt nicht gerade zum Alltag von Hiltrud und Karl-Heinz Normalverbraucher(in) gehört, aber nach einer netten Urlaubsreise mit der neuen 4K-Cam ist auch dies locker im Rahmen des Möglichen gerutscht. Ich hatte ja in der Einführung bereits erwähnt, dass der SLC-Cache die Aufgabe übernimmt, den 1-Bit-weisen Zugriff zu realisieren, doch niemand weiß wirklich, wo groß der am Ende ausfällt. Aber genau das wollen wir jetzt mal testen!

Die Grafik lässt sich durchs Anklicken auch noch einmal richtig vergrößern, so dass man den plötzlichen Impact, wenn der SSD der SLC-Cache ausgeht, wunderschön sehen kann. Bei ca. 10 GB ist hier nämlich Ende Gelände und der Schreibvorgang rutscht deutlich ab. Aus den reichlich 1600 MB/s im Durchschnitt mit SLC-Cache werden dann urplötzlich nur noch 780 MB/s, wenn der Cache voll ist. Der kleinste Messwert ohne SLC-Cache betrug ganze 345 MB/s, der maximale Wert mit Cache 1715 MB/s.

Die SSD eignet sich also nicht für den semi-professionellen oder gar professionellen Einsatz im Creation-Bereich, das kann man bei Technologie und Preis auch nicht erwarten. Den Cache-Einbruch erlebt man allerdings nur beim permanenten Schreiben riesiger Datenmengen mit maximaler Geschwindigkeit, sonst nicht. Die Testinstallation der 120 GB von Call of Duty über mein Gigabit-Internet hat jedenfalls keine derartigen Effekte gezeigt. So gesehen wird also Kevin-Klaus Normalzocker kaum Nachteile befürchten müssen.

Das Lesen geht (fast) konstant schnell, auch wenn man hier ebenfalls sehr deutlich sehen kann, wann der Cache  seine Strahlkraft verliert (bitte Grafik durch Anklicken vergrößern). Gleiche Stelle, aber kleinere Delle. Mit 1523 MB/s nach der Cache-Kapitulation ist man doch recht flott dabei, auch wenn die Minimum-Rate periodisch auch mal auf bis zu 1263 MB/s abfällt. Im Maximum waren mit Cache noch 1689 MB/s, ein noch guter Wert für einen Vierkanal-Controller und TLC mit Cache.

Die Temperaturen sind übrigens kein Thema, denn mit im Schnitt 45 bis maximal 56 °C im gekühlten zweiten M2.Slot des MSI MEG Z390 Godlike liegt man hier sehr gut im Rennen.

Fazit und Zusammenfassung

Der Plan, eine günstige SSD mit ordentlichen leistungswerten auf den Markt zu bringen, scheint also aufgegangen zu sein. Natürlich ist diese SSD kein Überflieger, aber das hatte Toshiba eigentlich auch nicht vor. Denn genau dafür bietet man ja die größere RD-Serie, die dann auch mit 5 statt 3 Jahren Garantie wie bei den RC-Modellen aufwarten kann Toshiba bietet auch für die RC500 eine 5 jährige Garantie, verfügt aber über einen achtkanaligen Controller. Innerhalb der angepeilten Zielgruppe hat man jedoch ein recht ansprechendes Produkt am Markt platziert, dass jetzt seine Käufer finden muss.

Solide und unauffällig, allerdings auch mit den üblichen Nachteilen der TLC-SSDs. Doch hier kann man für den Preis wohl auch nicht mehr erwarten. Der Normal-Kunde wird jedoch den SLC-Cache kaum in die Knie zwingen können, solange er nicht wirklich schwere Datengeschütze auffährt. Aber spätestens dann hat er ja auch die Zielgruppe verlassen. 

Das Fazit meinerseits ist durchaus positiv zu werten, solange auch der Preis stimmt. Und genau da stochert z.B. Crucial mit den 1-TB-Modellen arg an der 100-Euro-Marke. Man wird also die Preise genau beobachten müssen, um für dich die beste Entscheidung zu treffen. Technische Hindernisse für einen Erfolg sehe ich allerdings nicht, nur rein monetäre.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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