Der Test des Prototyps der Thermal Grizzly Duronaut, die ich damals intern als „Paste X“ bezeichnet hatte, markierte hoffentlich den Anfang vom Ende einer Ära, die man fast als Pasten-Beschaffungskriminalität bezeichnen könnte. In der Vergangenheit war es ein wahres Abenteuer, gute und haltbare Wärmeleitpasten zu finden – insbesondere, wenn man auf Qualität und Konsistenz Wert legte. Oft blieb nichts anderes übrig, als sich auf fragwürdige Quellen zu verlassen: chinesische Online-Marktplätze mit zweifelhafter Authentizität, bei denen man nie genau wusste, ob die Paste wirklich hält, was sie verspricht – oder ob überhaupt das ankam, was bestellt wurde.
Mit dem finalen Launch der neuen Wärmeleitpaste hat man jetzt zumindest ein Problem weniger. Für den heutigen Test wurde bewusst keine von Thermal Grizzly im eigenen Labor selbst hergestellte Probe mehr verwendet, sondern eine handelsübliche Retail-Packung direkt aus der Massenproduktion. Das Ziel war klar: Sicherstellen, dass das Produkt, das am Ende im Regal steht, genau dieselbe Leistung bringt wie die vielversprechenden Prototypen. Und genau das hat sich, ohne jetzt zu viel spoilern zu wollen, auch bestätigt. Die Paste zeigte nicht nur die gewünschte Effizienz und Stabilität, sondern auch die Zuverlässigkeit, die man von einem Produkt aus seriöser Quelle erwartet. Und sie fügt sich unerwartet weit vorn in der Online-Datenbank ein, was sie auch für dünne Schichten geeignet macht, aber dazu gleich mehr.
Damit endet wohl das Kapitel der unsicheren Bestellungen und des Hoffens auf ehrliche Lieferanten. Dann relativiert sich sicher auch wieder der Preis von knapp 9 Euro pro 2-Gramm-Tube, was zwar nicht gnadenlos günstig, aber immer noch anständiger ist als der überzogene Preis für die EKL Alphenföhn Blitzeis, die weniger für mehr bietet. So gesehen, ist alles gut, denn deren Preise ab 12 Euro (inklusive Versand) für nur zwei Gramm grenzen für das (nicht) Gebotene fast schon an Wegelagerei, wenn man sich die soliden Mitbewerber im preislichen Umfeld anschaut.
Zubehör und Echtheitsprüfung
Solch nettes Zubehör wie Alkohol-Pads für die Reinigung oder gar Folien zum Bepasten gibt es keine, dafür aber einen Pasten-Applikator zum Draufstecken, zwei Spatel und eine Art Manual. Aber auf gefällige Dreingaben, die im Einkauf fast nichts kosten, aber sinnlos die Umwelt mit Müll belasten, kann man gern verzichten, wenn dann Performance und Haltbarkeit stimmen.
Ein nettes Gimmick ist die Echtheitsüberprüfung über einen QR-Code. Das Ganze ist zwar ausschließlich auf Englisch, aber eigentlich selbsterklärend:
Hat man sich nicht vertippt, dann bekommt man eine Bestätigung, was allerdings am Smartphone nicht ganz reibungslos klappte. Man muss schon gehörig zoomen, um überhaupt etwas zu erkennen. Aber der Wille zählt!
Somit ist also in der Tube (und damit auch in meiner Online-Datenbank) hoffentlich auch das drin, was ich nach dem ersten Prototypen-Test erwartet habe. Lassen wir uns auf den nächsten Seiten mal überraschen!
Rechtliche Vorschriften
Die Inverkehrbringung von Wärmeleitpaste in Deutschland und der EU erfordert die Einhaltung strenger rechtlicher Vorgaben, insbesondere im Rahmen der REACH-Verordnung (EG Nr. 1907/2006). Eine der zentralen Anforderungen ist die Bereitstellung von Sicherheitsdatenblättern, die detaillierte Informationen zu den chemischen Eigenschaften, möglichen Gefahren und Sicherheitsmaßnahmen eines Produkts enthalten müssen. Das Fehlen solcher Sicherheitsdatenblätter stellt nicht nur einen Verstoß gegen die gesetzlichen Vorgaben dar, sondern birgt auch potenzielle Gefahren durch unsachgemäßen Umgang. Hier ist Thermal Grizzly sicher ein Vorbild, denn alle nötigen Dokumente, seien es nun Datenblatt oder Sicherheitsdatenblatt, sind direkt von der Webseite aufrufbar:
Denn Gemäß der CLP-Verordnung (EG Nr. 1272/2008) ist eine eindeutige Kennzeichnung von chemischen Produkten vorgeschrieben, um Nutzern auf den ersten Blick Informationen über Gefahrenklassen und Vorsichtsmaßnahmen bereitzustellen. Eine fehlende Kennzeichnung erschwert es den Anwendern, die potenziellen Risiken zu erkennen und angemessen zu reagieren, was sowohl die Sicherheit als auch die Rechtssicherheit gefährdet. Die Registrierung von Stoffen und Gemischen in relevanten Datenbanken, wie etwa dem Europäischen Chemikalienregister (ECHA-Datenbank), ist ebenfalls vorgeschrieben. Diese Datenbank ermöglicht die Nachverfolgung chemischer Stoffe, ihre Klassifizierung und die Einhaltung der REACH-Anforderungen. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ist die zuständige Behörde in Deutschland, bei der Unternehmen Chemikalien registrieren und Informationen einreichen müssen. Damit Ihr wisst, wie so ein Sicherheitsdatenblatt aussieht, habe ich das betreffende Dokument mal für Euch als PDF mit eingebettet:
TG-014-Duronaut_DE_Sicherheitsdatenblatt
Thermal Grizzly Duronaut Wärmeleitpaste, 2g (TG-D-002-R)
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Thermal Grizzly Duronaut Wärmeleitpaste, 6g (TG-D-006-R)
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