Gaming Praxis Testberichte

Taschenbillard? Mobiles Retro-Gaming für einen schmalen Taler!

Betriebssystem und Handling

Als OS habe ich mit auf einer Karte für Batocera entschieden, auf der anderen Speicherkarte für Recalbox. Beide Betriebssysteme lassen sich kinderleicht auf die SD-Karte flashen und nach dem ersten Einschalten installieren sich diese automatisch. Bei Batocera konnte ich meinen WLAN-Dongle zum Laufen animieren, bei Recalbox leider nicht. Als emulierende Systeme habe ich die ganze Bandbreite von C64 bis Playstation 1 und Dreamcast getestet. Erwartungsgemäß kommt es zu kleineren Rucklern ab dem Nintendo 64 und neuer. Diese fallen aber weniger ins Gewicht als z.B. bei einem Raspberry-Pi 3. Alle Systeme der früheren Generationen laufen butterweich und können sogar mit aufwändigen Shadern nicht zum Ruckeln gebracht werden. Das automatische Key-Binding für alle Konsolen, egal bei welchem Betriebssystem funktioniert hervorragend und ist gut durchdacht.

In seiner Grundform lässt sich der Go Super gut bespielen, muss aber bei größeren Händen oder langen Fingern Abstriche machen. Ohne selbstgedruckten Halter merkt man erste Ermüdungserscheinungen schon nach einer halben Stunde. Die Haptik der Steuerungselemente ist sehr gut, wobei das Steuerkreuz ein wenig zum Lärmen neigt. Eine bessere Tastendämpfung wäre hier nicht schlecht gewesen. Die Analog-Sticks funktionieren hervorragend und driften nicht, auch wenn die Köpfe der Sticks meiner Meinung nach einen Tick zu klein ausgefallen sind. Die Tasten auf der Vorderseite machen ihren Job gut und hier gibt es vom Druckpunkt her nichts auszusetzen.

Um die größtmögliche Verbesserung in der Handhabung des Systems zu erreichen, musste ich meinen 3D-Drucker konsultieren, der mir dann nach einer Suche auf Thingiverse folgendes Gesamtbild ermöglichte:

Mit der Halteerweiterung lassen sich nun auch ausgedehnte Einsätze ohne Schmerzen, Krämpfe oder Ermüdungserscheinungen durchhalten. Natürlich leidet die schnittige Bauform ein wenig darunter, das ist meiner Meinung nach aber verschmerzbar, denn man kann die Konsole durch Herausschieben jederzeit wieder befreien. Noch einen kleinen Ständer konstruiert und gedruckt, schon findet unser kleiner Freund auch ein sicheres Obdach im heimischen Wohnzimmer.

Fazit

Wer Lust auf portables Retro-Gaming hat und bei Konstruktion oder auch Installation den ein- oder anderen Handgriff nicht scheut, für den ist der Odroid Go Super hervorragend geeignet! Es ist einfach für mich besonders großartig, entspannt in öffentlichen Verkehrsmitteln, beim Arzt oder auf der Couch eine kleine Runde die alten Klassiker spielen zu können. Leider ist keine Micro-SD-Karte im Lieferumfang enthalten. Wer keinen 3D Drucker sein Eigen nennt, kann natürlich Andere um den Druck des Aufsatzes bitten, aber auch ohne diesen macht der Go Super eine sehr gute Figur. Für den Preis von 105 € bekommt man eine gut gefertigte, performante und portable Spielekonsole, quasi die Kindheit zum Mitnehmen!

Mich als leidenschaftlichen Retrospieler hat die Konsole komplett überzeugt und wer interessiert ist, sollte auf keinen Fall einen Blick scheuen.

Kommentar

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Pascal TM-Custom

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Hab noch denn Alten Odroid Go im Gameboy Format ich find die Dinger einfach cool.

Der liegt bei mir wie es sich für einen Mann gehört im Badezimmer in der Schublade 🤣

Ihr wisst schon wenn es Mal wieder länger geht 🤣🤣🤣

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m
meilodasreh

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572 Kommentare 284 Likes

Oh ich hab da ein analoges Buch mit 500 schweren Sudokus plus Kuli liegen.
Ist das noch Retro, oder schon völlig hinterm Mond? 😄

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Pascal TM-Custom

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1,122 Kommentare 1,358 Likes

Vorteil an dem Buch hast du wenn dir das Klopapier ausgeht :ROFLMAO: da bist du definitiv im Vorteil

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C
ChaosKopp

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511 Kommentare 533 Likes

Ketzer! Buchmissbraucher... *g* Aber mal etwas ernster: Bücher gehören gesammelt. Nicht so vergänglich wie digitale Inhalte (man braucht keine Software, der Akku hält ewig) und derzeit leider unterschätzt. Musste beim Umzug zwar einige verklappen, aber das waren die der Holden und somit nicht Tolkien, Asimov, Lem, Herbert, etc.

Zum Test: Vielleicht magst Du uns noch mitteilen, welche Emulatoren gut rennen, welche wo etwas eingeschränkt? Überlege derzeit, mir so nen Winzling auch mal zu gönnen.

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G
Guest

Coole Sache das. Für mich denke ich brauch ich für das zwar üppige, aber doch kleine Display wohl eine Brille. Daher bleib ich lieber bei den PC-Emu´s, dafür hab ich mir ja auch wegen dem Artikel hier schon das Rig zusammengebaut. Jetzt müsste ich eben nur mal anfangen, aber spiele gerade ziemlich viel anderes, daher wird das wohl noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Davon habe ich zum Glück aber reichlich.
Vor allem auch die 3D-Druckteile sind recht ansprechend gelungen.
Vielleicht könnte man mit so einem Drucker auch was für die Sticks drucken, vielleicht mit 3-4 kleinen Laschen mit ebenfalls kleinen Nasen zum einrasten. Die könnte man dann bei Bedarf auch einfach wieder entfernen. Gibt ja so was ähnliches für die Playstation und X-Box Controller zum vergrößern oder besseren Gripp.

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ELITKon GmbH

1

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Hi Chaoskopp! Gerne, ich fang mal an: perfekt laufen: Gameboy, Game Boy Color, Game Boy Advance, NES, SNES. Laufen weitgehend: N64, ist spielbar, läuft aber nicht wirklich flüssig: PSX und Dreamcast.

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C
ChaosKopp

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511 Kommentare 533 Likes

Hab vielen Dank. Das sollte für zwischendurch und unterwegs wohl ausreichend sein.

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About the author

Bernhard Baumgartner

Bernhard ist langjähriger Hardwareentwickler in der Optoelektronik, der gern mal aus dem Nähkästchen spricht und mit seinem Start-Up CrankzWare einen plattform- und herstellerunabhängigen RGB-, Fan- und Pumpencontroller namens RainPOW entwickelt hat und vertreibt.

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