Arbeitsspeicher System Testberichte

T-Force DDR4 4000 Xtreem im AMD- und Intel-Test – Kam, sah und leuchtete

Speichertests Intel

Das Gute daran ist natürlich, dass wir die Taktraten des Speicher-Kits voll ausfahren können. Die Frage jedoch bleibt, was es überhaupt bringt. Ich nutze das Standard-Setup für die Workstations und dann jeweils die Benchmark-Suite für Workstations und fürs Gaming. Ich setze bei der Intel-CPU die 100%-Marke auf den offiziellen Takt von 2666 MHz, skaliere aber von DDR4 2133 bis DDR4 4000 und starte zunächst mit den Anwendungs-Benchmarks, bei denen ich die reinen CPU-Composite-Werte (Compute, Rendering usw.) sowie die 3D-Grafikperformance normalisiere und kumuliere, um danach den Gesamt-Index in Prozent zu erhalten.

Der Sprung von DDR4 2133 zu DDR4 2400 ist erwartungsgemäß am größten. Was aber verblüfft, ist die fast lineare Skalierung, wenn man sich Mühe gibt, auch die optimalen Timings zu setzen. Zwischen dem von Intel spezifizierten Standard-Speichertakt und dem Maximum liegen im Schnitt reichlich 20%, allerdings büßt man zum unteren Ende hin auch mal schnell bis zu 11% ein.

  

Interessanterweise hält sich der Zuwachs beim Gaming eher in Grenzen. Ich habe extra die Titan RTX aus dem Creators-Table verwendet, um weder die CPU, noch die GPU besonders einseitig limitieren. Mit nur reichlich 11% fällt der Zuwachs aber moderater aus, wobei die Steigerungsraten nach oben hin stark abnehmen. Nach unten hin sind es aber ebenfalls fast 10%, was zeigt, dass alles unter DDR4 2400 eigentlich extrem bremsend ist. Das Ergebnis beweist jedoch auch, dass auch Intels Spezifikation von 2666 MHz für den Core i9-9900K einfach nicht mehr zeitgemäß ist, wenn man die knapp 8% Zuwachs auf DDR4 3200 betrachtet. Sicher, es gibt Anwendungen, die mehr oder weniger profitieren, aber als Mittelwert ist das schon recht ordentlich.

Speichertests AMD

DDR4 4000 und so ein Ryzen  der 3. Generation bringt nichts, auch wenn es durchaus läuft.  Da die Kommunikation der Kerne untereinander über den Infinity Fabric (IF) abläuft stehen wir dann nämlich vor einem technischen Problem. Weil dieser Datenbus direkt an den RAM-Takt gekoppelt ist, steigt natürlich auch der Bus-Takt mit dem RAM-Takt. Was bis DDR4 3600 noch stabil bleibt und sogar ordentliche Performance-Zuwächse bietet, geht leider nicht unendlich, da oberhalb von DDR4 3600 dann ein Teiler zum Tragen kommt, weil der IF diese hohen Taktraten nicht mehr schafft.

Wird dann z.B. ein Teiler von 1:2 eingesetzt, liefe der IF nur noch mit der Hälfte des Speichertaktes, was im Umkehrschluss sogar zu einer deutlich schlechteren Performance führt genau deshalb habe ich diesen Takt dann auch weggelassen. Einbußen von 5 bis zu 8% sind reichlich sinnlos, denn man ist dann sogar langsamer unterwegs als mit DDR4 3200. Und die Timings? CL14, CL16 oder CL18 sind hier eher marginal und nur dann bedeutend, wenn es ums Geldverbrennen geht. Mein Kit lief übrigens auch mit DDR4 3600 noch stabil mit CL14, brauchte dann aber leider auch etwas mehr Spannung. Der Mehrwert von ca. 1-2 % ist aber eher etwas für die Galerie.

Bei den Anwendungen sind es reichlich 6% Zuwachs. Das klingt erst einmal wenig, wäre aber mit 10% gegenüber den 2666 MHz der Intel-CPU auch noch gut in der Gewinnzone bei den Anwendungsbenchmarks, würde man es so vergleichen.

Beim Gaming fällt der Absolutwert natürlich deutlich geringer ausfällt, wobei ja auch der Einstieg bei 100% ein komplett anderer ist. Mit ca. 5% gewinnt man zwar im Vergleich zur Spezifikation noch messbar hinzu, aber das kann man notfalls auch verkraften. Dies gilt übrigens für Grafik- und Compute-Messungen in sehr ähnlichem Maße. OC bringt etwas, muss aber gar nicht sein. Hier bringen bessere Timings fast schon mehr als als ein Taktplus von 100 MHz.

Zusammenfassung und Fazit

Optisch ist der T-Force DDR4 4000 Xtreem ARGB schon mal ein Hingucker der mir richtig gut gefällt. Bunt ist er ja, aber nicht so knallig und ätzend dominant, sondern eher vornehm. Man braucht also keine Sonnenbrille, was schon mal für diese Lösung spricht. Der Mehrwert des teuersten der drei RAM-Packs liegt sicher an seinem maximalen Endtakt. Als AMD-User kann man zwar mit den (theoretisch sogar möglichen) DDR4 4000 kaum was anfangen, aber bei DDR4 3600 kann man durchaus versuchen, auch die Timings etwas anzuziehen. Ob man dann CL14 schafft, ist dann aber wohl eher eine Frage des Glücks und der Spannung. CL16 geht jedenfalls ziemlich sicher.

Preislich ist das aktuell so eine Geschichte für sich, denn kein Mensch kann wissen, wie das in ein paar Tagen schon wieder aussehen wird. Der vorab schon einmal genannte Preis von ca. 140 USD für das schnellste Kit ist da eher so eine Sache mit einem Fragezeichen, denn momentan gibt es noch keine Listung mit Preisen, wohl aber schon einen Geizhals-Eintrag. Da werden wir uns wohl überraschen lassen müssen.

TeamGroup T-Force XTREEM ARGB DIMM Kit 16GB, DDR4-4000, CL18-22-22-42 (TF10D416G4000HC18JDC01)

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

Folge Igor auf:
YouTube   Facebook    Instagram Twitter

Werbung

Werbung