Grafikkarten Testberichte VGA

So testen wir Grafikkarten, Stand Februar 2017

Projektziel: Mehr Transparenz und Realitätsbezug Man kann den Lesern, die mir dieses Feedback mittlerweile vermehrt gaben, eines ganz bestimmt nicht absprechen: Dass ihr Unmut unbegründet wäre. Wir sind uns der Umstände, dass die Ergebnisse im offe...Messung der Wasser- und Lufttemperatur Was ich als zusätzliche Information ermittle, ist die Wasser- und vor allem auch die Lufttemperatur im geschlossenen Aufbau. Dies sind zwar keine Werte, die sich direkt auf die getestete Hardware beziehen, jed...Messung der Leistungsaufnahme Wir verfolgen die Problematik bereits seit Jahren und haben uns kontinuierlich auch den Anforderungen moderner Grafikkarten gestellt. Der hierfür betriebene Aufwand ist sicher immens, lohnt sich aber durchaus. Wer unse...Messung der Performance Auch hierfür verwenden wir nur den geschlossenen Zustand und aufgewärmte Karten, denn nur der endgültige, resultierende Takt der vollständig erwärmten Karten ist eine objektiv verwertbare Größe. Der Rest ist schöngefärbt und...

Messung der Wasser- und Lufttemperatur

Was ich als zusätzliche Information ermittle, ist die Wasser- und vor allem auch die Lufttemperatur im geschlossenen Aufbau. Dies sind zwar keine Werte, die sich direkt auf die getestete Hardware beziehen, jedoch können sie die späteren Messwerte durchaus erklären und sind somit eine wichtige Ergänzung.

Während ich die Wassertemperatur im Durchlauf des aufgewärmten Wassers zum Radioator messe („Worst-Case“ und Sicherheitsmessung), wird die Lufttemperatur an der wärmsten Stelle des geschlossenen Systems gemessen. Der präparierte Aluminiumkörper  besitzt dank der Lamellen eine größere Oberfläche und kann sich somit schneller der Innentemperatur der Luft anpassen. In den Boden habe ich einen Sensor gepresst und fixiert, sodass ein direkter Kontakt besteht.

Das Ablesen erfolgt an der Front des Systems über zwei Digitalanzeigen, die für diese Zwecke noch ausreichend genau arbeiten (siehe Bild unter  der Tabelle). Die dort abzulesenden Werte können wir nun recht einfach in den Zusammenhang bringen, was wir am Beispiel einer Gigabyte GTX 1070 G1 Gaming gut veranschaulichen können. Die dazu korrespondierenden Bilder der Wärmebildkamera sehen wir dann noch weiter unten.

  Water
Air
GPU-Diode
FPS
Metro Last Light
Open Bench Table
30.6 °C 28.3 °C 64 °C 47.28
Metro Last Light
Closed Bench Table
31.9°C 41.2 °C 66 °C 47.15
Furmark
Open Bench Table
29.4 °C 26.1 °C 67 °C 52
Furmark
Closed Bench Table
29.8 °C 39.2 °C 69 °C 51

Doch sowohl diese beiden externen Sensoren als auch das, was die Grafikkarte an Temperaturwerten bietet, sind leider nur die halbe Wahrheit. Deshalb will ich an dieser Stelle auch einmal mit einer Urban Legend aufräumen, die sich seit Ewigkeiten hartnäckig hält, jedoch totaler Nonsens ist: Es ist und war noch nie möglich, die Spannungswandlertemperaturen mit einem Tool wie GPU-Z oder Hardwareinfo auszulesen!

Das, was GPU-Z früher bei AMD-Karten als VRM bzw. VRM1 und VRM2 ausgegeben hat, ist lediglich die Eigentemperatur des jeweiligen PWM-Controllers, der sich zudem nie bei den Spannungswandlern im temperaturkritischen Bereich der Platine befindet!

Um diese Temperaturen wirklich messen zu können, muss man schon einen Schritt weitergehen und richtig messen. Genau dafür nutze ich die bewährte Thermo-Kamera PI640 von Optris, über deren Einsatz und die technischen Voraussetzungen ich im Grundlagenartikel So testet THDE: Infrarot-Technik richtig und sinnvoll eingesetzt (Englisch Measurement Science: Taking Accurate IR Thermal Readings) bereits ausführlich berichtet habe.

In diesem Grundlagenartikel beschrieb ich die Messung mit der faktisch durchlässigen Folie, so dass hier nur die praktische Umsetzung im Fokus steht. Um die störenden Bild- und Strahlungsobjekte wie Wasserkühlungszuleitungen, RAM-Module und Kühlkörper ausblenden zu können, teste ich die Grafikkarten alle auf der Riser-Karte, die einen zusätzlichen Abstand zum Mainboard schafft.

So gelingt es uns am Ende nahezu perfekt, auch nur das zu messen, was die Karte selbst an Wärme abstrahlt. Da außerdem der Winkel stimmt, ist dieser Aufbau mit Stativ jeder händischen Messungen unbedingt vorzuziehen.

Nunmehr kann ich erstmalig auch messen, wie sich so eine Grafikkarte im geschlossenen Gehäuse verhalten würde, was in dieser Konsequenz sicher noch niemand anderes in der täglichen Praxis so exakt umgesetzt hat, weil es keine verwertbaren Testsysteme gab. Der Unterschied zwischen der Gigabyte GTX 1070 G1 Gaming im offenen und geschlossenen Betrieb ist deutlich sichtbar:

Wir sehen den bereits im geschlossenen Referenzgehäuse festzustellenden Unterschied von etwa zwei Kelvin, der natürlich je nach Rechnerkonstellation und Kühllösung auch deutlich höher ausfallen kann.

Dementsprechend lauter agieren dann dann nämlich auch die Lüfter, was in einer höheren Geräuschemmission resultiert. Wir wir so etwas messen, ist Inhalt der nächsten Seite.

Infrarotmessungen
Messtechnik: Wärmebild-Technik:
Optris PI640, Infrarotkamera
PI Connect Auswertungssoftware mit ProfilenSensoren:
Modifizierter Temperatursensor mit großem Aluminiumblock
Messverfahren: Infrarotüberwachung in Echtzeit
Video- und Bildaufzeichnung
Kalibrierung mittels einfachen Schwarzstrahlers
Sensoraufzeichnung (Digitalanzeige)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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