Komplett-PCs System Testberichte

Shuttle XPC cube SH570R6 Plus Barebone im Test – Kleiner Kraftprotz mit großem Namen

Zusammenfassung und Fazit 

Bei einem Barebone lässt sich natürlich die gebotene Leistung nicht abschließend bewerten, da man dafür selbst verantwortlich ist, aber von allem Anderen konnte ich mir einen guten Eindruck machen. Auch wenn mir wie bereits erwähnt der Klavierlack auf der Vorderseite überhaupt nicht zusagt, so kann ich in der Verarbeitung selbst keine Kritikpunkte finden. Alle sichtbaren Teile sind sauber lackiert, Kanten sauber entgratet und insgesamt bekommt man einen wertigen Eindruck vermittelt. 

Shuttle.eu

Und auch der CPU-Kühler konnte überzeugen, zumindest bei dem hier verbauten i5 der 10. Generation. Auch wenn das System nie ganz lautlos ist und auch mal deutlich hörbar wird unter längerer Last, wirklich störend sind weder Lautstärke noch die „brummende“ Geräuschcharakteristik. 

 

Was mit beim Thema Kühlung aber noch etwas Sorge bereitet ist nicht der Prozessor, sondern die Grafikkarte. Generell ist die Luftzufuhr ist durch die seitlichen Löcher zwar möglich, aber doch sehr eingeschränkt. Vergleicht man dann mal das Seitenteil der SH570R8 mit dem Seitenteil des SH570R6, wäre da im wahrsten Sinne des Wortes „noch etwas Luft gewesen“.  

Ein Preisvergleich zum Selbstbau ist zwar etwas schwierig, aber ich habe mich mal an den 13,6 Liter Volumen des SH570R orientiert und versucht, etwas Passendes zusammenzustellen.  

Übrigens haben wir auch einen Artikel für ein sehr ähnliches System in diesem Gehäuse: 
Mini ITX Office-PC mit Intel Core i5-11400 im Sharkoon QB One 

Laut Pressemeldung des Herstellers liegt die unverbindliche Preisempfehlung für das XPC Barebone SH570R6 (300 Watt PSU) bei 412€, für das SH570R6 Plus (500 Watt PSU) bei 471€. Im freien Handel lagen die Preise kurz nach Release bereits bei 369€ beziehungsweise 409€, also deutlich unter UVP beider Modelle. Verglichen mit dem Selbstbau aus Standardteilen liegt das Barebone preislich trotzdem noch ein gutes Stück darüber. Den Aufpreis könnte man durch die noch kleinere Größe, die doppelte Anzahl an RAM-Slots sowie Möglichkeit für 128GB Arbeitsspeicher rechtfertigen. Auch ein 5,25″ Schacht findet man in diesem Formfaktor sehr selten. Drei 4K Monitore ohne dedizierte Grafikkarte anschließen zu können ist auch ein nettes Feature. Ein nennenswerter Nachteil ist natürlich noch der „alte“ Sockel LGA1200, wobei die 10. und 11. Generation an Intel-CPUs auch einiges zu bieten haben.  

Am Ende ist es also eine persönliche Abwägung, inwiefern der gebotene „Luxus“ eines vorbereiteten Barebones in Kombination mit den Möglichkeiten auf kleinem Raum des Aufpreis wert sind.  

Update 01.01.2022:

Auch einige Tage nach Release funktioniert die sonst hier immer verlinkte Preisvergleich-Box von Geizhals bei diesem Produkt nicht, daher hänge ich hier nochmal die Direktlinks an:

Shuttle PC-SH570R611 (300W Modell)

Shuttle SH570R6 PLUS (500W Modell)

Besonders die Variante mit 300 Watt Netzteil ist nochmal ordentlich im Preis gefallen und landet mittlerweile bei etwa 350€ ! Das macht das Ganze natürlich nochmal interessanter, da der Preisunterschied zum Selbstbau immer kleiner wird

Das Testmuster samt verbauter Hardware wurde von Shuttle unverbindlich zeitweise ausgeliehen. Eine Einflussnahme auf die Tests und Ergebnisse fand und findet nicht statt. Eine Aufwandsentschädigung erfolgte ebenfalls nicht und es bestand auch keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.

 

Kommentar

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komatös

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97 Kommentare 60 Likes

Boooooaaaaaaah, wenn ich Shuttle lese setzt sich bei mir immer von alleine die Hasskappe auf. Wie oft hab ich mir die Hände an den schei... Innenleben der Barebone Gehäuse geschnitten. Da war meistens nichts entgratet und man musste die halbe Inneinrichtung herausnehmen damit man Prozessor und RAM installieren konnte.

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Alexander Brose

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Schöner Artikel!

Ich hatte schon ewig nichts von Shuttle gehört, war aber echt verwundert zu sehen, dass die Dinger heute noch praktisch genau so aufgebaut sind, wie zu Sockel 462 Zeiten, wo ich meinen ersten XPC gebaut habe.

Grüße!

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Tim Kutzner

Moderator

816 Kommentare 660 Likes

Bisschen fummelig sind kleine Systeme immer, fand ich jetzt nicht übermäßig schwierig :D
Aber ja, im Vergleich zu einem ATX System ist es schon schwierig. Angst um meine Finger hatte ich aber wie gesagt nicht

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Tim Kutzner

Moderator

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Danke!
Never change a running system und so. Wenn man sich ein eigens angepasstes Mainboard für das eigene Gehäuse anfertigen kann, muss man auch den Formfaktor nicht zwingend ändert :P

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Tim Kutzner

Moderator

816 Kommentare 660 Likes

Aber das ist doch mal etwas ganz Anderes, oder? :D
In der immer länger werdenden Durststrecke an Hardware, die mal wirklich innovativ und interessant (für mich) ist, war so ein komplett neues Gebiet erfrischend. Man hat es vielleicht schon im Review der letzten AiO gemerkt, so langsam wird Asetek Wasserkühlung mit Markenname XY drauf Nummer #12634 doch etwas trocken. Und so hat es mich sehr gefreut, dass die Resonanz bei den verschienen Mini-PC Herstellern so positiv war.

Und bevor Shuttle den (Retail) Prototypen wieder zurück haben wollte kam ich nicht umhin, ihn auch mal in mein kleines Homelab zu stellen. Der Ikea-Regal Formfaktor ist jedenfalls da :D Ich habe das System jetzt nicht integriert, aber mit ESXi oder Proxmox lässt sich da bestimmt was Feines basteln.

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R
Rheinfels

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52 Kommentare 28 Likes

Und für den ESXi/Proxmox-Fall im Homelab fände ich noch interessant, wie energiehungrig bzw. effizient das Mainboard ist. Mit 2 Ethernetkarten udn der Möglichkeit, eine 10Gbit im PCie Slot zu verbauen wäre ja ein wenig möglich.

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komatös

Mitglied

97 Kommentare 60 Likes

Hallo Tim, mag sein, dass die neuen Gehäuse besser aufgebaut sind. Zu meinen Anfängen in den 1990ern hatte ich mit den meisten Shuttle Gehäusen 'einschneidende' Erfahrungen gemacht. Die Verarbeitungsqualität war damals, nicht dem Preis gerecht.

Wie dem auch sei, danke für den Artikel.

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Fresh-D

Mitglied

70 Kommentare 10 Likes

@Tim Kutzner: Sind es nicht RS-232 Ports und nicht RS-323? 😉

Sonst hat sich gefühlt nichts geändert am Innenaufbau (Früher bis heute). Was ich schon immer gut fand war der Formfaktor des Mainboards (DTX). Das sieht zwar im ersten Moment komisch aus, im Vergleich zu den heutigen Mainstream Standards, aber ich finde immer noch das sich ein M-ITX+-Standard (wie Mini-DTX oder DTX) ruhig etablieren könnte.
Weil viele Leute brauchen in der Regel nur einen PCIe-Slot und haben für den Rest gerade in der heutigen Zeit, mit den ganzen M.2-Steckkarten, eigentlich keine Verwendung mehr und so könnte man irgendwann auch mal (m)ATX als Standard ablösen.
Schade ist das Shuttle, wie du das angesprochen hast, anscheinend unterschiedliche Seitenteile benutzt, obwohl dem System jeder Luftzug von aussen gut tun würde. Weil theoretisch auch der Core i9 irgendwie gekühlt werden möchte. 😄

Greetz,
Fresh-D

Edit: Jetzt erst den Autor gesehen und auch noch vergessen zu taggen. 😅

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Abductee

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271 Kommentare 48 Likes

Wie verhält sich denn das Netzteil akustisch?
Der kleine 40mm Lüfter ist ja bei den meisten FLEX-ATX Netzteilen gut hörbar.

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B
Besterino

Urgestein

6,730 Kommentare 3,326 Likes

Wer soll denn davon wohl die Zielgruppe sein?

Meines Erachtens kommt ein Built auf Basis eines DanA4 wertiger, flexibler und - wenn geizhals mit ca. 450 Euro als Preis für das Shuttle nicht lügt - je nach Ausgestaltung sogar preiswerter daher. Ok, mehr Platz für eine Graka und potentiell 2 Steckplätze (x16 +x4) und 4 statt dem ITX-Standard 2 RAM-Plätze hätte es auf der Haben-Seite…

Meine einzige eigene Real-Life Erfahrung mit Shuttle ist auch schon Ewigkeiten her und hat mich so überzeugt, dass ich nur noch komplett selber baue (außer Mini-Office-Kisten mit mal nem MUC oder so)…

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Tim Kutzner

Moderator

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Hups, korrigiert! :D Schreibt man nicht mehr ganz so häufig von :p

Ja, die paar Löcher mehr hätte man ruhig noch stanzen können. Sei es jetzt für CPU oder GPU

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Tim Kutzner

Moderator

816 Kommentare 660 Likes

Geht im Rest unter beim Betrieb. Mir zumindest nicht störend aufgefallen und ich habe hier ein 1U-Netzteil, wo es mich stört :D

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Tim Kutzner

Moderator

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Update 01.01.2022:

Auch einige Tage nach Release funktioniert die sonst verlinkte Preisvergleich-Box von Geizhals bei allen Modellen vom Shuttle nicht, daher hänge ich hier nochmal die Direktlinks an:

Shuttle PC-SH570R611 (300W Modell)

Shuttle SH570R6 PLUS (500W Modell)

Besonders die Variante mit 300 Watt Netzteil ist nochmal ordentlich im Preis gefallen und landet mittlerweile bei etwa 350€ ! Das macht das Ganze natürlich nochmal interessanter, da der Preisunterschied zum Selbstbau immer kleiner wird

@Besterino Da hast du mit den 450€ aber einen teuren Händler erwischt, da gibts deutlich bessere Angebote :)

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Fresh-D

Mitglied

70 Kommentare 10 Likes
Tim Kutzner

Moderator

816 Kommentare 660 Likes

Ach das ist nur das Netzteil von der Coldstorage-NAS :D
So gut wie nie an und steht in einem anderen Raum, das passt schon

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jo-82

Mitglied

54 Kommentare 21 Likes

Die XPCs haben sich von außen kaum verändert...meiner von 2006? sieht fast genauso aus. Der war Leistung auf Volumen gerechnet lange Zeit auf den damaligen LANs die Nr. 1 ;)
Hatte zum Schluss nen 2,6Ghz QuadCore drinn, die gute alte 280 GTX (P4 Stromkabel musste gemodded werden da der Stecker genau auf Linie des PCIe Slots war) und 2x 150 GB WD Raptor HDDs im Raid 0. Dazu gabs ein schickes Täschchen zum Transport.

Ich finde auch heute die Mainboardgröße mit ca. 10 x 20 cm immer noch deutlich sinnvoller als die 15 x 15 cm von ITX, da es schlankere Gehäuse ermöglicht... Leider schläft hier die Industrie und beharrt auf Quadratisch-Unpraktisch.

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R
RazielNoir

Veteran

337 Kommentare 111 Likes

Aufbau und Optik wie zu Zeiten meines Shuttle mit I7 4770. Und damals hab ich das Barebone schnellsmöglich wieder abgestossen.
Lautstärke und Kühlvermögen waren unterirdisch. In einem Fractal Design Core 500 oder einem Sharkoon QB One geht mehr und leiser. Nur das Mainboardformat ist hochinteressant.

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About the author

Tim Kutzner

Unterstützende Kraft bei den Themen Kühler, Peripherie und 3D-Druck.
Linux-Novize und Möchtegern-Datenhorder mit DIY NAS.

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