Kühlung Praxis Testberichte

Sharkhan Extreme XTC-4 im Test – Koreanische Wärmeleitpaste im Erstversuch

Erst einmal Entwarnung an alle, die glauben, ich hätte mich mal wieder verschrieben. Aber: Sharkhan ist nicht Sharkoon, sondern ein Brand von Chenglin Inc. aus Südkorea. Kennt Ihr nicht? Macht nichts, denn die Firma gibt es auch erst seit 2017. Die Auswahl der Produkte ist auch noch sehr überschaubar, aber man möchte mit der Sharkhan Extreme XTC-4 gern auch in naher Zukunft auf den deutschen Markt. Ein guter Grund, mal genauer hinzusehen.

Benutzerfreundlichkeit? Ja, aber…

Ich schrieb ja bereits, dass die Sharkhan Extreme XTC-4 eine recht viskose Paste ist. Deshalb lässt sie sich auch nur mit einem Spatel wirklich optimal auftragen. Versuche mit kleineren Kühlern wie der Corsair H80i (samt eigener Backplate) und einem Klecks gehen zwar – irgendwie. Aber perfekt ist die Verteilung nicht, zumal mir der Anpressdruck so auch nicht gefällt. Hier macht es nämlich einen sehr großen Unterschied, ob ein Heatspreader der CPU eher konkav oder konvex ist. Dieses Risiko sollte man doch besser ausschließen.

Nicht extra erwärmt, lässt sich die Paste (mit einigen Skills) auch bei Zimmertemperatur verarbeiten, wobei man Gefahr läuft, entweder eine zu dicke, aber homogene Schicht zu erhalten oder eine zwar sympathisch dünne Schicht, die allerdings leicht wieder beim Nacharbeiten aufreißen kann. Man sollte also wirklich den Heatspreader sehr sorgfältig reinigen und vielleicht sogar an den Ecken und Kanten etwas aufrauen bzw. anschleifen.

 

Zusammenfassung und Fazit

Die Sharkhan Extreme XTC-4 ist keine schlechte Paste, aber eben auch keine geheimer Überflieger. Es ist eine solide OEM-Nummer eine Firma, die neu am Markt ist und sich auch gern Europa erschließen möchte. Das wiederum ginge sicher nur über einen extrem guten Preis, denn vergleichbar performende Pasten gibt es zu Hauf. Der Hersteller ist also gut beraten, sich einen passenden Distributor zu suchen und den Markt von unten her anzugehen. Hochpreisig einzusteigen würde definitiv schiefgehen.

Was mir persönlich fehlt, ist ein Spatel zum Auftragen dieser doch sehr viskosen Paste. Auch wenn diese Konsistenz unbestrittene Vorteile bietet, ist sie für Einsteiger nicht ganz einfach zu beherrschen. Würde die Paste deutlich günstiger angeboten werden können, als z.B. die eh schon nicht zu hochpreisige Gelid GC Extreme, dann wäre es durchaus noch einen zweiten Test wert, was Tiefsttemperaturen und Langzeithaltbarkeit betrifft. Ansonsten ist es leider nur Paste unter vielen gleichen.

Aber ich habe zumindest wieder einen Eintrag mehr in unseren Wärmeleitpasten-.Charts. Und wer weiß, vielleicht klappt es ja sogar mit dem Distributor. Ich hätte erst einmal nichts dagegen.

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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