Kühlung Praxis Testberichte

Sharkhan Extreme XTC-4 im Test – Koreanische Wärmeleitpaste im Erstversuch

Erst einmal Entwarnung an alle, die glauben, ich hätte mich mal wieder verschrieben. Aber: Sharkhan ist nicht Sharkoon, sondern ein Brand von Chenglin Inc. aus Südkorea. Kennt Ihr nicht? Macht nichts, denn die Firma gibt es auch erst seit 2017. Die Auswahl der Produkte ist auch noch sehr überschaubar, aber man möchte mit der Sharkhan Extreme XTC-4 gern auch in naher Zukunft auf den deutschen Markt. Ein guter Grund, mal genauer hinzusehen.

Kommen wir nun zu den eigentlichen Messergebnissen, die ich während der Feiertage parallel laufen lassen konnte, weil man fast alles automatisiert steuern kann. Und siehe da, beim Kompaktwasserkühler lieget die Sharkhan XTC-4 so ziemlich exakt dort, wo sich die in etwa gleich viskose Gelid GC Extreme auch bewegt.

Dass die IC Diamond 7 als kleinere Tube schlechter abschneidet, als die gleiche Paste als Diamond 24 in einem späteren Nachtest der größeren Tube, liegt entweder an einer möglichen Alterung der Paste (die Diamond 7 war bereits zwei Jahre alt) oder an einer größeren Serienstreuung. Ich habe den Wert bewusst mit aufgenommen, da die Paste zweimal getestet wurde und alle folgenden Grafiken nun einmal Platz 1 bis 20 unserer Wärmeleitpasten-Charts repräsentieren.

Die Position trügt etwas, denn der Abstand (das Delta) zur Gelid GC Extreme ist mit 0,5 Grad noch im möglichen Toleranzbereich. Wir sehen aber im Umkehrschluss auch sehr schön, dass alle Pasten, wenn sie optimal aufgetragen wurden und der Anpressdruck stimmt, in etwas gleich performen. Es gibt sie also nicht, die absolute Wunderpaste. Man sollte sich also eher Gedanken machen, für welches Einsatzgebiet welche Paste am zweckmäßigsten sein und am einfachsten anzuwenden sein könnte.

Trägt man die Sharkhan Extreme XTC-4  mit dem Spatel und etwas erwärmt, dann auch dünn genug auf, sitzt sogar ein Luftkühler mit vergleichsweise geringem Anpressdruck ohne Fehl und Tadel, weil die Paste eine wirklich homogene Schicht zwischen den beiden Flächen schafft und zudem auch ein „Verrutschen“ des Kühlers verhindert. Diesen Effekt kann man z.B. bei sehr dünnflüssigen Pasten beobachten.

Beim Einsatz auf der alten Grafikkarte liegt man ebenfalls innerhalb eines Kelvins zu den direkten Mitbewerbern, was gut ist. Es ist somit kein Ausreißer nach oben oder unten, sondern solides Mittelmaß, was nicht negativ behaftet ist. Die Kryonaut schaffte es hier allerdings, mit einer deutlich dünneren Schicht hinzukommen, was bei wirklich planen Heatsinks stets ein Vorteil ist. Eine ungemoldete RX Vega wäre wohl allerdings mit der Sharkhan Extreme XTC-4 aufgrund der etwas zäheren Konsistenz besser weggekommen. Aber ich schrieb ja schon: Zweckmäßigkeit.

Unterm Strich leistet sich die südkoreanische Wärmeleitpaste made in China also keine Ausreißer, sondern performt exakt wie so Vieles, das vermutlich aus derselben oder einer ähnlichen „Ursuppe“ hergestellt wird. OEM-Business halt.

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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