Dieser PC war vor 10 Jahren das Weihnachtsgeschenk für meinen damals über 70-jährigen Vater und der kleine Computer funktioniert bis heute ohne jegliche Reparatur. Was auch der Beweis ist, dass nicht nur High-End lange halten kann, wenn man die Teile ordentlich aussucht, sinder auch günstigere Lösungen. Ramsch rächt sich natürlich und preiswert muss nicht billig sein. Aber wem sage ich das…
Originalartikel vom Dezember 2011
Es gibt mittlerweile durchaus kleine PCs und Clients relativ günstig zu kaufen – oft genug dann aber ohne optisches Laufwerk, mit zu wenig RAM, beschränkten Anschlussmöglichkeiten und meist auch noch zu langsam für mehr als nur die Wiedergabe diverser Videos. Gute Lösungen sind teurer und mal im Ernst – wer freut sich nicht über eine selbst gebaute Individuallösung? Den Anstoß erhielten wir übrigens aus der eigenen Familie, wo ein ziemlich rabiates Exemplar von Haushaltshilfe regelmäßig für mittlere PC-Katastrophen sorgt, weil staubsaugenderweise Kabelverbindungen dran glauben müssen. Und so verbleibt oft genug ein sprachloser, weil tonloser Anwender, der sich mit seinen über 70 Jahren auch nicht mehr hinterm Schreibtisch bücken kann, um den Kabelsalat zu bereinigen und z.B. den Lautsprecher-Klinkenstecker wieder in das kleine, grüne Runde zu stecken.
Wir wollten unter 300 Euro bleiben, um gegebenenfalls noch etwas sinnvolles Zubehör dazu zu stellen. Nicht ganz einfach, aber lösbar. Außerdem verzichten wir dieses Mal auf Wärmeleitpaste, Kühlermontage und andere Hürden und garantieren zudem, dass die vorgestellten Teile miteinander harmonieren. Dieses Teil kann wirklich jeder nachbauen – ohne Vorkenntnisse und ohne lange Einarbeitung.
Das gewählte Konzept und die Hardware
Wir haben uns aus Gründen der Nachbausicherheit, des finanziellen Rahmens und der Standfestigkeit für ein schnelles Mini-ITX-System entschieden, welches wir in einem normalen Mini-Tower unterbringen wollen. Dieser bietet bei nur 14 cm Breite und 24 cm Tiefe immer noch genügend Platz für den Einbau herkömmlicher Laufwerke und steht sicherer, als diverse handelsübliche Kleinstgehäuse mit Standfuß oder Halterung.
Das ITX-System wird eine Dualcore-CPU und eine für den Einsatzzweck angemessene Grafiklösung enthalten, und wir wollen zudem optional auch technische Erweiterungen mit einarbeiten bzw. Erweiterungsmöglichkeiten offen halten. Alles wird sich, wie beabsichtigt und gewünscht, einzig und allein auf dem Schreibtisch abspielen und somit auch gut erreichbar sein. Der Platz unterm Tisch wird somit zur einsamen Spielwiese der rabiaten Putzhilfe, rausgezogene Kabel sind damit Geschichte.
Das ITX-Format lässt nicht viel Spielraum, am Ende bleiben Platinen mit AMDs E-350 oder Intels Dualcore-Atom D525 samt ION2 Grafik übrig – wir wollten ja nicht mit Wärmeleitpaste und Kühlern hantieren. Die später noch aufgeführten Benchmarks zeigen auch, warum wir uns am Ende für den E-350 entschieden haben, denn nicht nur preislich ist diese Lösung von Vorteil, sie ist auch schneller. Die wenigen ITX-Boards für Sockel 1155 und der aktuell günstigste Pentium G530 sind von der einen CPU-Leistung her zwar meilenweit überlegen, benötigen aber auf Grund der Kühlermontage mehr Platz und vor allem auch Erfahrung beim Zusammenbau. Wir werden dem Pentium G530 in einem anderen Projekt mit Sicherheit noch eine Chance geben – hier passt es einfach nicht ins Konzept.
Ansicht des Mini-Towers schräg links von vorn.
Die Platinen mit dem E350 sind bereits fertig bestückt, hier muss nichts mehr zugefügt werden.
Mit dem Kingston Value DDR3 1333 kann man faktisch nichts falsch machen, der passt fast überall drauf
Das günstige Xilence SFX 200 Watt 80+ hatten wir schon im Interceptor Pro verbaut
Position | Modell/Artikel | Grundpreis | Aufschlag (Differenz) |
---|---|---|---|
Gehäuse | JCP MI-111 Mini-ITX Tower | 25 Euro | |
Netzteil | Xilence 200 Watt SFX 80+ | 38 Euro | |
Mainboard | MSI E350IS-E45 MSI E350IA-E45 (besserer, leiserer Kühler) als Alternative |
85 Euro – |
– 20 Euro |
RAM | 2×2 GB Kit Kingston Value RAM DDR3 1333 | 20 Euro | |
Festplatte | 500GB Samsung Spinpoint (aus einem externen Laufwerk) 500GB Western Digital Eco Green |
70 Euro – |
– 30 Euro |
ODD | LG SATA-Brenner LG Kombinationslaufwerk BluRay+DVD-Brenner |
20 Euro – |
– 30 Euro |
Endpreis | 253 Euro | 88 Euro |
- 1 - Einführung und Aufgabenstellung
- 2 - Schritt 1 - Mainboardmontage
- 3 - Schritt 2 - Netzteilmontage
- 4 - Schritt 3 - Laufwerksmontage
- 5 - Schritt 4 - Inbetriebnahme und Fertigstellung
- 6 - Performance und Benchmarks
- 7 - Peripherie: Der richtige Ton
- 8 - Peripherie: Eingabegeräte und Zubehör
- 9 - Zusammenfassung und Fazit
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