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Schenker XMG Ultra 17 im Test: Gewichtig, richtig schnell und trotzdem flexibel (Teil 1 von 2)

Das Akku-Pack

Das Schöne an einem Barebone ist seine Flexibilität beim Bestücken, das Schlechte ist, dass man ihn vor dem Servieren erst einmal zerlegen muss. Ich zeige auch auf den nächsten Seiten natürlich noch den genauen Arbeitsablauf, aber zunächst muss erst einmal der Akku dran glauben. Die Arretierung ist schnell gelöst und man kann den Akku sehr schnell und einfach entnehmen bzw. später wieder einsetzen. Das sollte für niemanden eine wirkliche Hürde darstellen.

Schon allein die Große des Akkus lässt erahnen, dass man hier mit 97 W/h so nicht sonderlich weit kommt. Auch wenn das Notebook im Batteriemodus etwas genügsamer daherkommt, eine Stunde ist mit Akku und erhöhter Last eigentlich nicht drin. Beim ambitionierten Gaming, sollte man dann schon öfters speichern, wenn keine Steckdose in Sicht ist, denn nach kurzer Zeit geht dem Boliden die Puste aus. Aber das kennen wir ja schon: E-Auto, Autobahn und Winter mit Heizung – energetischer Schwund ist nun mal immer.

Hat man sich des Akkus entledigt, dann kann man auch die Bodenabdeckung abnehmen, sollte jedoch auf die seitlichen Streifen der Light-BAR achten. Dann klappt es auch mit dem Hochheben. Insgesamt 8 Schrauben stehen der neuen Offenheit entgegen, Kinderspiel!

Maximale Leistungsaufnahme und Kühlblock

Kommen wir nun zum Sahnestück der ganzen Fuhre, denn die CPU darf im PL2 über einen begrenzten Zeitraum bis zu 251 Watt ziehen (was sie natürlich auch tut) und die GPU liegt mit 150 Watt bei kombinierter GPU- und CPU-Last, bzw. sogar mit bis zu 165 Watt bei überwiegender GPU-Last (NVIDIA Dynamic Boost mit maximal 15 Watt Draufgabe) auch nicht gerade im Spar-Bereich. Rechnet man jetzt noch die weiteren Komponenten (Motherboard, RAM, SSD, LED) und die Verluste (Spannungswandler, Platinenverluste usw.) dazu, dann geht das mit den bis zu 372 Watt in der Spitze (Peak bis 410 Watt) durchaus auf. Im Long-Term-Run waren es dann ziemlich konstant 360 Watt.

Und wie kühlt man diese zugeführte und später in Abwärme umgewandelte elektrische Energie jetzt wieder weg? Da hat Clevo eigentlich wie immer eine saubere Arbeit geleistet. Betrachten wir den massiven Block, der CPU und GPU gemeinsam kühlt, zunächst einmal von oben. Zum Einsatz kommen insgesamt 10(!) abgeflachte Heatpipes aus sehr wirksam arbeitenden Kupfer-Komposit-Material, die einschließlich des Heatsinks auf der Oberseite schwarz beschichtet wurden.

Ich vermute mal, dass man hier auf eine geschickt gelöste galvanische Tauchlackierung gesetzt hat, um auch kombinierte Materialien in einem Rutsch zu beschichten, da die Spuren des sonst übliche Sprühnebels auf der Untersete komplett fehlen und der Übergang wie abgeschnitten aussieht. Das tut der Funktion keinen Abbruch, sondern garantiert im Gegenteil eine schön glatte, sehr homogene Oberfläche, die auch haltbar bleibt.

Ein Blick von unten zeigt, dass der OEM wirklich nicht an Kupfer gespart hat. Die beiden Radiallüfter sitzen vor den Kammern der Lamellenkühler, welche wiederum die Enden der ganzen Heatpipes aufnehmen. Während die CPU (auf dem unteren Bild oben) mittels flachem Kupfer-Heatsink gekühlt wird, an dem bereits sieben Heatpipes beginnen, nutzt man zur Kühlung der GPU, des Speichers und der Spannungswandler sogar eine großflächige Vapor-Chamber, die neben den sieben CPU-Heatpipes noch drei weitere zur Kühlung spendiert bekommt.

Dieses System ist aufwändig und komplex gestaltet, bleibt aber dabei trotzdem noch sehr kompakt. Und ohne es an dieser Stelle bereits spoilern zu wollen, es schafft diese Abwärme mit einer Geste von Nonchalance und etwas Lüfter-Stöhnen auch locker weg. Man sollte jedoch den Nutzer*Innen empfehlen, das Notebook nicht längere Zeit an den relevanten Stellen direkt auf einer Feinstrumpfhose zu drapieren. Sonst werden aus den Oberschenkeln am Ende noch folienverpackte Broilerkeulen. Das Teil gehört definitiv auf den Tisch mit glatter Unterlage, damit auch noch genügend Luft zum Ansaugen bleibt. Sonst kommt es schneller zum Hitzekollaps, als man Mops sagen kann.

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big-maec

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Da jetzt die Vorraussetzungen geschaffen sind mit dem Notebook, könnte man ja jetzt noch einen Laptop-Kühler Test nachschieben.😊
Würde mich mal Interessieren was noch so ein Notebook Kühler zusätzlich bringt.

Um nochmal auf das Schenker zu kommen, damals hatte ich auch ein sehr gutes Gaming Notebook wie das Schenker, nur nach 2,5 Jahren traten Probleme bei der Grafikkarte auf. Bis Irgendwann die Graka gar nicht mehr ging. Wie sich etwas später herausstellte traten wohl wegen der ständigen Wärme Probleme auf. Als erste und einfachste Maßnahme hatte ich das Grafikkartenmodul einmal durch den Reflow-Ofen gejagt. Hatte echt Schwein gehabt danach lief die Grafikkarte erst mal wieder. Danach habe ich das Notebook nicht mehr zum zocken verwendet, einfach um es zu schonen. Aus diesem und anderen Gründen sind für mich Gaming Notebooks eigentlich keine Option mehr, aber man weiß ja nie, was noch so kommt wie ein Wassergekühltes Gaming Notebook.

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Igor Wallossek

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Wasser bringt da auch nichts, aber hier hat man eine gute Vapor-Chamber verbaut. ich hatte selten so niedrige Platinentemepraturen. Chapeau!

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michae28

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Da ich den Kommentar von big-maec gelesen habe: mein "Super-Schenker XMG U705" hat auch nach ziemlich genau 2,5 Jahren die gleichen Symptome gezeigt. Grafikkarte im Eimer. Nichts ging mehr. Auf Nachfrage bei Schenker..leider wird die GTX980M nicht mehr verbaut. Ersatzteilvorhaltung 2 Jahre...usw. Drei Monate später allerdings die Info, man hätte wieder einge GraKa und für ca. 900,- € könnte ich dei haben und den rechner einschicken. Hab ich keinen Bock mehr gehabt. Jetzt steht hier nie 3000€+ Schreibmaschine. Würde also ehrlich gesagt, nicht wieder einen Laptop als Gaming-Laptop kaufen. Das Thema Reparatur/Austausch ist dann doch recht aufwendig bzw. kostenintensiv.

Aber 2,5 Jahre :(lang...war das ne Granate:cool:

Deshalb, ich freu mich auf Teil 2...

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Igor Wallossek

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Da man die Platine mit der GPU wechseln kann, sehe ich das nicht so als Stressfaktor :)
Immerhin 55 bis 60 FPS in Control mit maximalen Settings, Raytracing und DLSS Off.

Damit ist man schneller als eine RTX 2080 Super FE und etwas langsamer als die 3060 Ti. Und das im Schlepplop

View image at the forums

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big-maec

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827 Kommentare 475 Likes

Der Stressfaktor kam erst als der Preis bekannt gegeben wurde. Vielleicht findest du mal Zeit und Frage mal Schenker, was eine GPU Ersatzkarte für das getestete Notebook kostet. Wäre mal Interessant was so die GPU Karten 3060, 3070, 3080 kosten. Für den Fall falls man mal das Notebook aufrüsten möchte.

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G
Guest

Reine Ressourcenverschwendung, was soll das an einem 17"? Das ist kein PC und auch kein Laptop mehr, irgendein Zwischending das kein Mensch braucht. Und die Preise? Geht's denen bei Schenker noch gut?

Jetzt kostet ein Laptop soviel wie ein gebrauchter Kleinwagen. Dieses Leuchtgedöns, macht das ursprünglich schlichte Design von Schenker komplett kaputt. Wäre nicht meins, zu heiß und zu viel blink blink.

Da macht Ultrabook und eGPU deutlich mehr Sinn und ist womöglich auch noch Preiswerter zu bekommen.

Meine 2070 (m) ist schon eine Katastrophe, kann mir nicht vorstellen das sich das bei einer 3070 oder 3080 anders anhört. MaxQ hat im Laptop einfach nichts zu suchen. Einfach nur alles verwursten zu können, ohne aufwendigere Selektion der Dies zu betreiben und ihnen eine VID mitzugeben, die auch in den Mobilebereich passt.

Wieder so ein Schachzug, für den gerinsgten Aufwand den größtmöglichen Preis zu veranschlagen.

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fejerm

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Aus Liebe zu Gott, bitte testen Sie das eingebaute Panel sehr sorgfältig! Bitte testen Sie die Antwortzeit und prüfen Sie, ob Clevo werkseitig den LCD-Overdrive aktiviert hat oder nicht. Auf dem x170sm war der LCD-Overdrive mit dem 240- und 300-Hz-Panel aktiviert (Benutzer kann ihn nicht ausschalten), und dies führte bei Spielen mit dunklen Szenen zu overshoot und inverse ghosting. Ich nehme an, Sie wissen, was LCD-Overdrive und Overshoot / Inverse Ghosting sind. Vielen Dank!

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Igor Wallossek

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Das Panel ist eh EOL, es kommt ein WQHD mit 144 Hz. FHD ist so eine Sache. PWM - Flimmern gibts nicht sichtbar und eine Overdrive-bedingte Korona samt Rändern hatte ich auch nicht.

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fejerm

Neuling

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Haben Sie den Laptop tatsächlich auf LCD-Overdrive getestet? Es tut mir leid, dass ich skeptisch war, aber als ich dieses Problem mit dem x170sm fand, habe ich dies in einem Forum gepostet und die meisten Benutzer sagten, dass "sie es nicht sehen und nur ich dieses Problem habe". Ich bin mir ziemlich sicher, dass sogar das BIOS die LCD-Overdrive-Factory aktiviert hat, aber ich werde ehrlich sein und sagen, dass der Corona-Effekt gering und nicht immer vorhanden war und vielleicht sogar ich ihn verpasst hätte, wenn ich nicht danach gesucht hätte. Wie gesagt, es war in dunklen Szenen nur minimal sichtbar, während Gsync aktiv war.

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G
Guest

Muss auch nicht der Fall sein wenn die Spannung nicht zu hoch gewählt wird. Overdrive ist zumindest dann Nonsens, wenn man geringen Lag braucht, weil das Bild zwischengespeichert werden muss um Korrekturwerte zu errechnen. Das werden die wenigsten wissen. Das kann zu deutlichen FPS Droops führen. Vor allem wenn man bestimmte Bildausgabefunktionen in den Nv-Treiber für geringen Lag aktiviert. Ghosting tritt auf, wenn die Spannungen über die normalen Helligkeitswerte hinaus so hoch gewählt werden. Wenn die LCD Zelle dabei zuviel abbekommt schwingt es über. Wenn das tatsächlich automatisiert eingreift, muss man sich nicht wundern.

Der größte Fauxpass ist doch, dass Nvidia selbst über Expierence (Optimierungsmanager) nicht mal DLSS auf Notebooks empfiehlt, gerade da wäre es sinnvoll, aber hohe RT Settings (Profile hoch usw.).

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[wege]mini

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32 Kommentare 13 Likes

Verdammt. Die Jungs bei Schenker machen mich schwach. Auch wenn es nur so eine Art von MXM ist, endlich mal wieder eine nicht verlötete Graka.

Jetzt muss ich nur noch den kleinen grünen Kobold, der auf meinem Goldtopf hockt, weg boxen und den doofen Pfennigfuchser zur Seite stoßen, der meine innere Firewall für (zu) teure Ausgaben darstellt.

Menno. Du kannst mich doch nicht so anfixen. :)

mfg

p.s.

Ich habe hier noch 1-drölf verkackte Bios-Updates bei MXM Karten. Wenn ich die 5870m (Beispiel) da rein klemme, geht das System an? Hast du da irgend eine Ahnung?

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G
Guest

Nie wieder Biosmods mit Hexeditor, nein - bitte nicht. Die ganzen schlaflosen Nächte, das halt ich nicht mehr aus.:)

Letztlich bleibt und ist eine "m" nie das, für was sie beziffert wird. Ergo - lohnt sich nicht, weil dananch irgendwas anderes nicht passt und wenns der Treiber ist.

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e
eastcoast_pete

Urgestein

1,460 Kommentare 819 Likes

Ich geb's zu: Ich habe eine (irrationale) Faszination mit solchen "Luggables". Hatte selbst Mal den Großvater dieses Teils, ein Clevo mit Desktop Pentium IV und (damals noch ATI) dGPU. Hatte zwar nur einen Adapter, aber der war a. sehr groß und b. hatte einen Fan eingebaut. Und heiß und laut war der Laptop auch, aber schnell war er. Ideal wenn man doch öfter Mal woanders arbeiten oder spielen will. Dann aber immer mit Kopfhörer.
Jetzt warte ich gespannt auf den zweiten Teil des Tests.

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4medic

Mitglied

96 Kommentare 50 Likes

Ich bin gespannt auf Teil 2, und habe im Gegensatz zu zweien meiner Vorposter keine Probleme mit meinem U705. Ich habe die 980m im Takt belassen, allerdings den 4790K auf 4GHz festgenagelt und downgevoltet.

Gruß

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B
Besterino

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6,707 Kommentare 3,306 Likes

Hab mich von Gaming Laptops verabschiedet. Entweder echter Business-Langläufer (ohne Gaming) oder DanA4 mit echter Desktop-Hardware. Letzteres schlägt jeden Laptop um Längen und einen Monitor finde ich ... äh fand ich als Reisen noch ein Thema war... in Form eines TV auch überall.

Mit dem Mora-Wakü-DanA4 geht das allerdings nicht mehr so gut. ;) Aber ich hab ja noch einen Zweiten nur „unter Luft“.

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O
Oberst

Veteran

335 Kommentare 130 Likes

Äh, das stimmt aber nur, weil du die Effizienz der RX 6800 nicht im Diagramm hast, denn die kommt als Desktop Karte auf die selben 1,17 Punkte als die 3080 Laptop (in FHD). Die Karte ist wirklich beeindruckend Effizient... In QHD ist sie mit 1,68 sogar effizienter als die 3080 Laptop!
Ich warte daher immer noch drauf, dass ein Laptop Hersteller den Mut hat, die Karte in seine Laptops zu setzen. Noch etwas weniger Takt und schon spart man noch mal etwas, hat aber gleichzeitig ein echt beeindruckendes Monster verbaut...

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A
Aritex

Neuling

5 Kommentare 1 Likes

Ich nutze seit ca. 4 Jahren einen Schenker DTR15 mit I7 7700K delidded. Super Verarbeitung - alles Top. War zu der Zeit das Maximum für portabel. Heute würde mich aber ein Gerät mit AMD Desktop CPU mehr interessieren. TDP / realer Verbrauch sind im Laptop weit wichtiger.

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XMG Support

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9 Kommentare 10 Likes

Hallo zusammen,

ich habe unter Igors Review auf Youtube mal noch folgende FAQ gepostet:

Q: Bekommen unterschiedliche Konfigurationen unterschiedliche Kühlsysteme?
A:
Unabhängig davon, welche CPU- oder GPU-Option man wählt, erhalten man immer die Maximalversion des Kühlsystems. Deshalb werden Konfigurationen mit geringer spezifizierten Komponenten (z. B. CPUs ohne "K" und RTX 3060/3070) unter Last weniger Lüftergeräusche erzeugen als Konfigurationen im Vollausbau.

Q: Wie funktioniert die Selbstreinigung des Kühlsystems?
A:
Die Lüfter drehen bei Systemstart für eine kurze Zeit rückwärts mit voller Geschwindigkeit. Dadurch werden Staub und sonstige Fremdkörper, welche sich zwischenzeitlich an der Innenseite der Kühlrippen niedergelegt haben, von den Kühlrippen weggesaugt und über den Anti-Dust-Tunnel entsorgt. Im Control Center lässt sich einstellen, wie oft diese Aktion durchgeführt werden soll (z.Bsp. etwa nach Wunsch nur 1x pro Woche).

Q: Lassen sich die RGB LED-Beleuchtungen komplett abschalten?
A:
Tastatur-Beleuchtung und rückwärtige RGB/LED-Lichtleiste lassen sich im Control Center getrennt voneinander dauerhaft deaktivieren. Alternativ besteht die Möglichkeit, die entsprechenden RGB/LED-Kabel einfach vom Mainboard abzuziehen. Bei der Tastatur läuft die Hintergrundbeleuchtung über ein Kabel welches von der Keyboard-Tastenlogik separiert ist. Die rückwärtige Lichtleiste hat ihr eigenes Kabel, welches sich nach Öffnen der Laptop-Unterseite ebenfalls leicht vom Mainboard lösen lässt. Auf Wunsch machen wir das auch gern schon bei der Assemblierung Ihres Auftrags - einfach bei Bestellung mit ins Notizfeld schreiben.

Q: Ist es möglich, die Intel CPU-Grafikeinheit zu verwenden - entweder um Energie zu sparen oder um Intel QuickSync zu nutzen?
A:
Die Intel-Grafikeinheit ist im Mainboard des XMG ULTRA 17 komplett abgeklemmt - sie wird nicht einmal mit Strom versorgt. Dies gilt sowohl für die alte 2020er Version als auch für das neue 2021er Modell von XMG ULTRA 17. Das dient zum Teil der Effizienz des Laptops (vor allem im Leerlauf), vereinfacht aber auch das Layout der Stromversorgung für die CPU und die dedizierte Grafikkarte.

Q: Warum gibt es das ULTRA 17 nicht mit AMD Desktop CPU?
A:
Außer einem Nachfolger (bzw. Refresh) des XMG APEX 15 mit maximal RTX 3070 ist kein Modell mit AMD-Desktop-CPU in Planung. Das hat verschiedene Gründe, u.a. die Tatsache dass keiner der drei großen Hersteller (AMD, Intel, NVIDIA) besonders begeisterungsfähig für die Unterstützung solcher Nischenprodukte ist. Bei Intel hat die Unterstützung der XMG ULTRA-Plattform und ihrer diversen Vorgänger (X7200, P570WM, P775TM usw.) immerhin eine lange Tradition und gut verwurzelte Netzwerke in Taiwan und derzeit noch relativ sicheren Supply mit CPUs und Chipsätzen, wodurch das Risiko, dass all die schönen Entwicklungskosten mittels eines Paperlaunches in den Sand gesetzt werden, minimiert werden.

Und ja, auch NVIDIA spielt hier eine Rolle - schließlich muss jedes GPU-Produkt durch das übliche Greenlight-Verfahren, und da spielt bei einem Notebook nunmal auch das Gesamtsystem (Mainboard, CPU, Power-Budget) eine Rolle. Andere ODMs (ich nenne keine Namen) haben bereits versucht, Systeme mit Desktop-CPU (egal ob jetzt AMD- oder Intel-CPU) in Entwicklung zu geben und sind trotz bereits fertiger, sinnvoller Entwürfe für Platinenlayouts nicht besonders weit gekommen.

Bei dieser Gelegenheit kann man sich auch fragen, warum eine RTX 3080 im XMG ULTRA 17 auf 165W TGP beschränkt ist, wo doch die RTX 3070 im Desktop bei 220W TGP liegt. Wie man im GPU-Stress-Test sieht, hat die Grafikkarte mit dem Kühlsystem des ULTRA 17 noch ordentlich Luft nach oben: 63°C im Stress Test bei einem von NVIDIA maximal erlaubten GPU Temperature Target von 87°C.

Die Antwort ist wie so oft: die Hersteller optimieren auf Masse, und die Masse im Laptop-Bereich will thin & light, daher gibt es von NVIDIA für Laptops in dieser Generation einfach kein Board-Layout, welches 200W unterstützt. Ob sich das in Zukunft wieder ändern mag, steht in den Sternen.

Das ist leider alles viel, viel verfahrener als man sich das als Endkunde vorstellen kann (bzw. möchte) und wir können leider nicht besonders offen darüber sprechen, ohne diverse NDAs zu brechen.

Ich bin der Sache nochmal auf den Grund gegangen und kann folgende Fakten bestätigen:

  • Bei dem FHD 240Hz und FHD 300Hz Panels im XMG ULTRA 17 ist tatsächlich Overdrive (OD) aktiv
  • Die Funktion lässt sich nicht abschalten
  • XMG ULTRA 17 ist das einzige Notebook in unserem Portfolio, in welchem diese Funktion aktiv ist
  • Unser ODM sieht trotz mehrfacher Nachfrage keine Möglichkeit mehr, die Funktion im aktuellen Produkt abzuschalten
  • Ich weiß noch nicht genau, ob die Funktion in dem kommenden 1440p/165Hz-Panel im ULTRA 17 ebenfalls aktiv sein wird
  • Wir untersuchen, ob wir diese Funktion in anderen, zukünftigen Modellen optional zur Verfügung stellen können, da die meisten Panels sie zumindest laut Datenblatt mitbringen. Aber immer unter der Vorgabe, dass Nutzer die Funktion auch deaktivieren können.

Soviel also erstmal zur Lage. Konkrete Beschwerden zu Ghosting oder anderen Overdrive-Artefakten beim ULTRA 17 halten sich aber extrem in Grenzen. AFAIK gab es da mal einen einzigen Kunden, der das beim 240Hz-Panel der Vorgänger-Generation (2020) in Skyrim gesehen haben möchte. Das wurde dann im Forum auf Notebookreview breit diskutiert. Solche Sachen sind aber immer ein bißchen wie der sprichwörtliche Sturm im Wasserglas. Gerade eben habe ich nochmal das Wort "Ghosting" in unserem Ticket-System gesucht und finde dazu keinerlei relevante Treffer. Und das obwohl wir vom ULTRA 17 (trotz des hohen Preises) nicht gerade wenig verkaufen.

Nichtsdestotrotz: ich werde beim Thema Overdrive am Ball bleiben und das auch für das kommende WQHD-Panel klären. Dann gibt's hier im Thread nochmal ein Update.

(Achtung, Werbung) Das VISION 14 sagt Hallo! :)

Aktuelle Infos zu Zen 3 (Desktop-CPU) im XMG APEX gibt es hier.

VG,
Tom

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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