Grafikkarten Testberichte VGA

Sapphire RX 5700 XT Nitro Plus im Test – mit weniger Gewicht sprintet es sich besser (bis an die Spitze)

Zusammenfassung

Tja, und nun? Wenn man eine nahezu perfekte AMD-Grafikkarte bauen will, dann bitte so. Leise wie die Red Devil von Powercolor, einen klitzekleinen Tick schneller und dabei sogar noch leichter und deutlich bunter. Das kann man erst einmal so stehen lassen, denn die Karte könnte man kaum besser machen. Dazu kommt die neue Software, die erstmals auch auf die Power Play Tables setzt, wie wir sie auch im MorePowerTool verwenden. Auch wenn der BIOS-Schalter noch mechanisch betätigt werden könnte, man muss jetzt noch nicht einmal die Seitenwand abnehmen und kann es bequem per Software lösen.

Bei der Leistungsaufnahme landet man entweder auf Brechstangen- oder Referenz-Karten-Niveau, je nach Gusto und Laune. Dazu korrespondiert dann auch die abrufbare Performance, wobei mir persönlich der etwas zahmere Modus besser gefällt. Noch leiser und vor allem immer noch schneller als die Referenz, wenn auch nicht signifikant. Die Platine ist ausreichend und zweckmäßig bestückt, Reserven auch für Wasserkühlungs-Fanatiker vorhanden. Die dürfen dann auch gern noch etwas übertakten und mit den PPT spielen, wenn es kühler wird. Dann sind die 2 GHz auch kein Thema.

Die Verarbeitung geht in Ordnung, die Lüftermodule sind diesmal besser als das Propeller-Spielzeug auf der Pulse. Sapphire setzt ja auf wechselbare Module und wer möchte, kann auch noch ARGB-Lüfter aus Sapphires Zubehör-Laden draufpappen und die abgedunkelten Originale entsorgen. Die Menge an RGB-Dioden auf der Platine muss auch erst mal einer nachmachen, nur der ARM-Prozessor von Nuvoton treibt die Leistungsaufnahme auch im Idle etwas zu hoch. Damit wird man leben müssen, denn man kann zwar die LED deaktivieren, nicht jedoch den ganzen Strang. Egal, die 5 Watt, die man da vielleicht noch sparen könnte, bringen auch keinen um. Der Rest ist jedenfalls in Ordnung und die  TriXX-Software ist in Version 7 endlich auf einem Stand, den man als stabil und empfehlenswert bezeichnen kann.

 

Fazit

Wenn man auf Raytracing verzichten kann, überwiegend in WQHD spielt, sich über eine funktionierende Software und eine moderne Treiberoberfläche freuen kann und im Gegenzug auch den frickeligen Wattman als Tool nonchalant toleriert, der hat keinen Grund, den Kauf einer solchen Karte zu bereuen. Die UVP liegt laut Sapphire bei 479 Euro, was im Hinblick auf die Features sicher ok ist. Trotzdem gibt es von mir statt der Kaufempfehlung den „Excellent Hardware“-Award, weil die Karte, unabhängig vom Grafik-Chip, nicht nur eine grundsolide und überdurchschnittliche Grafikkarten-Umsetzung ist, sondern die Karte im realen Einsatz rundherum überzeugen konnte.

Wenn man bei ähnlichen Karten immer irgendwo noch ein kleines Wenn oder Aber finden konnte, so ist es hier am Ende wohl nur der Preis, der vielleicht den einen oder anderen potentiellen Kunden noch abschrecken könnte. Aber das wiederum liegt außerhalb meiner redaktionellen Macht. Ich für meinen Teil finde die Karte wirklich gut und es zeigt erneut, dass es machbar ist, auch mit AMD-Grafikchips leckere Grafikbeschleuniger zu produzieren, die neben dem Schubsen der Pixel auch noch gut aussehen und einem nicht den letzten akustischen Nerv rauben. Passt so!

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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