Grafikkarten Testberichte

Sapphire Radeon RX 6800 XT Nitro+ im Test – Es geht auch leise, schnell und ganz schön durstig

Taktraten und Übertaktungsreserven

Das mit dem Takt schaut richtig gut aus. In Full-HD und auch stellenweise WQHD schafft die Karte mit BIOS 1 deutlich über 2350 MHz und stellenweise geht das kurzzeitig sogar bis zu ca. 2450 MHz. Voll aufgewärmt und in Ultra-HD sind es noch zwischen 2340 und 2380 MHz, je nach Spiel und Last. Erhöht man das Power Limit um die maximal möglichen 15%, dann geht beim Takt sogar noch etwas, denn er stabilisiert sich auf bis zu 2600 MHz und sogar etwas darüber, je nach Chip-Güte. Kurzzeitig waren auch noch Spitzenwerte von knapp über 2,6 GHz sichtbar, aber nur kurz und allein für die Galerie. Die dann fälligen 400 Watt stehen allerdings in keiner Relation zur Performance, da die Skalierung mit dem Takt irgendwann dann doch stärker nachlässt.

Das BIOS 2 zeigt, dass es trotz weniger Energiezufuhr auch so gehen kann. Zwischen 2240 und 2270 MHz sind es jetzt, da liegt man in Ultra-HD kaum 100 MHz niedriger , bleibt aber viel genügsamer. Dass die Temperaturen höher ausfallen, liegt an den gleichzeitig fast schon lautlos agierenden Lüftern, das das BIOS 2 eine andere Zielvorgabe besitzt (siehe Seite 1).

Temperaturen GPU und GDDR6-Speicher

Betrachten wir nun die Temperaturen. AMD setzt zwar intern immer noch auf die sogenannte Hotspot-Temperatur, löst dies jetzt aber deutlich smarter und mit mehr und clever positionierten Messpunkten bzw. Sensoren. Die Summe kann in der Spitze bis zu 110 °C erreichen, in der Praxis waren es dann jedoch nur knapp über 90 °C. Den Knick merken wir uns mal für die Lüfter im nächsten Kapitel. Die AMD-intern als Edge-Temperatur bezeichnete „GPU-Diode“ (kennen wir ja auch von NVIDIA) liegt mit den Werten deutlich darunter.

Den GDDR6 habe ich mit Hilfe eines speziellen Engineering-Tools auslesen können, wobei es interessant ist, dass es pro Speichermodul sogar zwei Werte gibt, da auch der Speicher die doppelte Kapazität besitzt und anscheinend zwei Sensoren ausgibt. Aus diesen 16 Einzelwerten wichtet man dann im Tool die Speichertemperatur, die ich Euch in der Grafik einmal mit ausgegeben habe. Der Speicher bleibt, auch auf Dauer, im Inneren (Substrat) bei knapp über 80 °C (BIOS 1) und unter 85 °C (BIOS 2), was eine akzeptable Temperatur ist. Die höchsten Auslese-Werte dürften die beiden Module generieren, über deren Heatsink keine Kühlfinnen angeordnet sind. Der Unterschied zwischen den einzelnen Modulen beträgt bis zu 5 Grad!

Das belegen auch die IR-Bilder sehr eindrucksvoll, bei dem ich die Karte absichtlich jeweils mit Backplate betrieben habe, weil ich den Speicher (und vieles mehr) ja eh auslesen konnte. Die Spannungswandler geben intern Temperaturen von nicht einmal 75 °C zurück, vorbildlich.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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