Da sind sie also – Samsungs 3-GB-GDDR7-Speicherchips. Ganz ohne Fanfaren, ohne Pressemitteilung, ohne Launch-Event. Stattdessen tauchen sie auf einem chinesischen Online-Marktplatz auf – als wären sie ein Ersatzteil für den Wasserkocher. Doch wer genauer hinschaut, erkennt schnell: Hier könnte sich eine stille Revolution anbahnen. Oder zumindest der Beginn eines Refresh-Marathons für NVIDIAs RTX-50er-Serie.
VRAM: Mehr Dichte, mehr Möglichkeiten – oder nur heiße Luft?
Schon seit Monaten munkelt man über die 3-GB-Module mit der Bezeichnung K4VCF325ZC-SC28, die im Gegensatz zu den bisher üblichen 2-GB-Chips (K4VAF325ZC) stehen. Bislang nur im mobilen RTX 5090 entdeckt – einer GPU, die eigentlich alles ist, nur kein typisches Notebook-Herzstück –, stehen die größeren Module nun plötzlich offen zum Verkauf. Direkt aus dem Herzen des globalen Graumarkts: China. Klar ist, mit 16 dieser Module wären 48 GB VRAM auf einer einzigen Karte möglich. Und das ohne Rocket Science, sondern einfach per Austausch der Speicherbausteine. Dass die offiziellen RTX-5090-Boards mit diesen Modulen bereits gesichtet wurden, spricht Bände – und zwar laut. Der Umstieg wäre trivial, wenn da nicht BIOS-Limits, Energiehaushalt und die übliche NVIDIA-Paranoia in Sachen Partner-Ökosystem wären.
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K4VCF325ZC-SC28 24Gb— Ruby_Rapids (@RubyRapids) June 9, 2025
Geopolitisches Gedächtnis: Von Peking nach Santa Clara
Dass diese Module zuerst in China auftauchen, ist kein Zufall, sondern symptomatisch. China ist längst mehr als verlängerte Werkbank – es ist Versuchslabor, Graumarkt-Bühne und kreativer Hackspace zugleich. Und wo NVIDIA im Westen lieber taktet als liefert, schaffen findige Händler Fakten. Die Module könnten damit nicht nur für Bastler, sondern auch für systematische Re-Designs bei OEMs sorgen – etwa bei einer „RTX 5090 D Special Edition für KI-Workloads“. Denn eines darf man nicht vergessen: Die US-Regierung hat Hochleistungschips für China längst auf dem Kieker. Da wären abgespeckte RTX-Varianten mit größerem VRAM, aber reduzierter FP64-Performance ein diplomatischer Ausweg – oder, wie man in Santa Clara sagen würde: „strategische Marktdiversifikation“. Wer’s glaubt…
Super-Strategie oder Super-GAU?
Was bedeutet das für die kommende „Super“-Serie von NVIDIA? Ein RTX 5080 Super mit 24 GB? Eine RTX 5070 Super mit 18 GB? Selbst eine 5060 mit 12 GB wäre machbar, realistisch und markttechnisch clever – vor allem angesichts AMDs neuer AI-Karten und Intels Arc-Aufbäumen. Aber hier beginnt der Tanz auf dem Drahtseil: Jede VRAM-Aufstockung erhöht nicht nur die Attraktivität, sondern senkt die Exklusivität teurerer Modelle. Und NVIDIA hat bisher nur selten Geschenke verteilt, ohne sich vorher den ROI fein säuberlich auszurechnen.
Zwischen Hoffnung und Hardware‑Hickhack
Samsung hat geliefert – und zwar hardwareseitig das, worauf viele spekuliert haben. Doch ob NVIDIA das Potenzial der 3-GB-Module wirklich nutzt oder die Chips nur still in ihren High-End-Laptops verschwinden lässt, bleibt offen. Klar ist: Der Markt hat die Signale längst empfangen. Und wenn der Graumarkt schneller agiert als das offizielle Line-up, wird es ungemütlich – zumindest für alle, die auf geplante Obsoleszenz und Marketing-Zyklen gesetzt haben. Bleibt zu hoffen, dass NVIDIA nicht nur an Benchmarks denkt, sondern an reale Anwendungsprofile – und sich traut, den Speicherdeckel endlich zu lüften. Alles andere wäre eine diplomatische Kapitulation vor der eigenen Innovationsangst.
Source: 1688, Unikoshardware
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