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Samsungs 3-GB-GDDR7-Module: Wenn der Graumarkt schneller taktet als NVIDIA

Da sind sie also – Samsungs 3-GB-GDDR7-Speicherchips. Ganz ohne Fanfaren, ohne Pressemitteilung, ohne Launch-Event. Stattdessen tauchen sie auf einem chinesischen Online-Marktplatz auf – als wären sie ein Ersatzteil für den Wasserkocher. Doch wer genauer hinschaut, erkennt schnell: Hier könnte sich eine stille Revolution anbahnen. Oder zumindest der Beginn eines Refresh-Marathons für NVIDIAs RTX-50er-Serie.

VRAM: Mehr Dichte, mehr Möglichkeiten – oder nur heiße Luft?

Schon seit Monaten munkelt man über die 3-GB-Module mit der Bezeichnung K4VCF325ZC-SC28, die im Gegensatz zu den bisher üblichen 2-GB-Chips (K4VAF325ZC) stehen. Bislang nur im mobilen RTX 5090 entdeckt – einer GPU, die eigentlich alles ist, nur kein typisches Notebook-Herzstück –, stehen die größeren Module nun plötzlich offen zum Verkauf. Direkt aus dem Herzen des globalen Graumarkts: China. Klar ist, mit 16 dieser Module wären 48 GB VRAM auf einer einzigen Karte möglich. Und das ohne Rocket Science, sondern einfach per Austausch der Speicherbausteine. Dass die offiziellen RTX-5090-Boards mit diesen Modulen bereits gesichtet wurden, spricht Bände – und zwar laut. Der Umstieg wäre trivial, wenn da nicht BIOS-Limits, Energiehaushalt und die übliche NVIDIA-Paranoia in Sachen Partner-Ökosystem wären.

Geopolitisches Gedächtnis: Von Peking nach Santa Clara

Dass diese Module zuerst in China auftauchen, ist kein Zufall, sondern symptomatisch. China ist längst mehr als verlängerte Werkbank – es ist Versuchslabor, Graumarkt-Bühne und kreativer Hackspace zugleich. Und wo NVIDIA im Westen lieber taktet als liefert, schaffen findige Händler Fakten. Die Module könnten damit nicht nur für Bastler, sondern auch für systematische Re-Designs bei OEMs sorgen – etwa bei einer „RTX 5090 D Special Edition für KI-Workloads“. Denn eines darf man nicht vergessen: Die US-Regierung hat Hochleistungschips für China längst auf dem Kieker. Da wären abgespeckte RTX-Varianten mit größerem VRAM, aber reduzierter FP64-Performance ein diplomatischer Ausweg – oder, wie man in Santa Clara sagen würde: „strategische Marktdiversifikation“. Wer’s glaubt…

Super-Strategie oder Super-GAU?

Was bedeutet das für die kommende „Super“-Serie von NVIDIA? Ein RTX 5080 Super mit 24 GB? Eine RTX 5070 Super mit 18 GB? Selbst eine 5060 mit 12 GB wäre machbar, realistisch und markttechnisch clever – vor allem angesichts AMDs neuer AI-Karten und Intels Arc-Aufbäumen. Aber hier beginnt der Tanz auf dem Drahtseil: Jede VRAM-Aufstockung erhöht nicht nur die Attraktivität, sondern senkt die Exklusivität teurerer Modelle. Und NVIDIA hat bisher nur selten Geschenke verteilt, ohne sich vorher den ROI fein säuberlich auszurechnen.

Zwischen Hoffnung und Hardware‑Hickhack

Samsung hat geliefert – und zwar hardwareseitig das, worauf viele spekuliert haben. Doch ob NVIDIA das Potenzial der 3-GB-Module wirklich nutzt oder die Chips nur still in ihren High-End-Laptops verschwinden lässt, bleibt offen. Klar ist: Der Markt hat die Signale längst empfangen. Und wenn der Graumarkt schneller agiert als das offizielle Line-up, wird es ungemütlich – zumindest für alle, die auf geplante Obsoleszenz und Marketing-Zyklen gesetzt haben. Bleibt zu hoffen, dass NVIDIA nicht nur an Benchmarks denkt, sondern an reale Anwendungsprofile – und sich traut, den Speicherdeckel endlich zu lüften. Alles andere wäre eine diplomatische Kapitulation vor der eigenen Innovationsangst.

Source: 1688Unikoshardware

Kommentar

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RX480

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Wie machen das eigentlich die Chinesen, wenn die alte Modelle damit aufrüsten?
Brauchts dann ein geändertes Bios?

Bei der 5080 passt ja evtl. so ein Bios von der 5090M.

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FfFCMAD

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927 Kommentare 337 Likes

Die 5090 profitiert ja nicht mal ansatzweise vom 512Bit Datenbus. Die GPU ist also schon komplett am keuchen. Warum da also noch schnelleren RAM drauf klatschen? Energieverschwendung. Besser auch die 60xx warten

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big-maec

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@RX480 Vielleicht bringt dir die Erklärung von Corsair was.

Hier gibt es auch noch was.

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RX480

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Ist schon klar, das ein Aufrüsten nur auf den GDDR7-PCB´s geht.
Der Knackpunkt ist ja der Ersatz von 2GB-Modulen mit 3GB-Modulen, was das Bios wissen muss.

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big-maec

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1,030 Kommentare 611 Likes

Ach so äh ja, man wird dann den Adressbereich der 3 GB Module brauchen. Denke mal, eine Anpassung in irgendeiner Form wird dann nötig sein. Bei einer RTX2080 wurde die Speicherverdopplung per Jumper gemacht. Aber ob das immer noch so gemacht wird ???.

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RX480

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deswegen ja die Idee, das Bios von der 5090M zu nehmen, die eigentlich ne 5080 mit 3GB-Modulen ist

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M
McFly_76

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417 Kommentare 151 Likes

Schaut euch den Preis für ein 3 GB-Modul an. Das sind umgerechnet "nur" ~ 10 €

Der größte Fehler von Nvidia war dass sie nicht von Anfang an bei allen Grafikkarten die 3 GB-Module verwendet haben.
Eine spätere Veröffentlichung der "Super"-Modelle macht wenig Sinn weil die Grafikkarten einfach zu teuer im Vergleich zur Konkurrenz bleiben.

Und niemand wird gewillt sein für eine RTX 5060 Super @12 GB > 359,- € 🫣 zu zahlen ( wenn sie trotz 4 GB VRAM mehr von der Leistung auf der Stelle tritt ).

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Ifalna

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Soweit ich weiß waren die einfach noch nicht in ausreichenden Stückzahlen lieferbar. Da hätte ganze Launch verschoben werden müssen.
Angesichts der Treiberprobleme wäre etwas Feinschliff im Stillen vllt. sogar angebracht gewesen.

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e
eastcoast_pete

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2,543 Kommentare 1,678 Likes

Um "Grafik" geht's IMHO weder bei den großen Blackwell GPUs noch diesen 3 GB GDDR7 Speicherchips. Rein von der Grafik Leistung her hat sich ja zwischen der 4090 und der 5090 eigentlich nichts getan; die 5090 hat halt deutlich mehr und stärkere Tensor Kerne, die v.a. für KI gebraucht werden.
Und KI Leistung ist, von der Hardware her, von der Anzahl und Rechenleistung dieser spezialisierten Kerne und sehr stark von dem verfügbaren Speicherplatz und - Durchsatz begrenzt. Da das GDDR7 in 5090ern Durchsätze bis zu 1.7 TB/s erreichen kann, ist es eine echte Alternative zu früheren HBM Generationen. Auch daher die Wartezeiten für die 96 GB RTX6000 Karten auch im Westen - "Budget Grace Blackwells".

Und, hier ein Spekulatius meinerseits: große Nvidia Karten (5090, ob beschnitten oder "original") sind uU gar nicht das Haupteinsatzgebiet dieser GDDR7 Grauware. Mit angepasstem RAM Controllern könnten 3 GB GDDR7 Speicherchips auch zB Huaweis Ascend Beschleunigern noch mehr Oomph geben. Denn die werden zZt auch durch deutlich langsameren Speicher (kein HBM ) als es Blackwells oder Instincts haben gebremst, und an modernes HBM (HBM3 und 3e) kommt China, zumindest offiziell, zur Zeit nicht ran.
Jetzt wird Huawei nichts Offizielles dazu rauslassen, aber wenn sie 3 GB GDDR7 Speicherchips mit 512 bit oder sogar noch breiterem Bus anbinden könnten, bräuchten Chinesische KI Farmen beschnittene Blackwells gar nicht mehr.

Abschließend: Samsungs Foundry Sparte ist momentan in ziemlichen Nöten, daß sie bei der Ausfuhr von GDDR7 nach China beide Augen fest zudrücken würde dazu passen. Halt 🙈🙉🐵.

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Samir Bashir

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