Zusammenfassung
Da wir die Frage nach den Treibern und einigen, vereinzelt auftretenden Performance-Nachteilen der Boardpartner-Karten gegenüber der Referenz bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend klären konnten, lassen wir diesen Punkt aus unserer Gesamtbewertung der Karte fairerweise heraus. Denn wenn die Treiber das taten, was man von ihnen erwarten kann, dann war die Sapphire RX Vega64 Nitro+ dem Referenzmodell oft genug auch bei der Performance überlegen, in manchen Situationen sogar deutlich. Deshalb legen wir den Fokus beim Gesamturteil verstärkt auf die technische Umsetzung.
Wenn man eine Boardpartner-Lösung der RX Vega64 sucht, dann sollte sie wohl so aussehen wie diese und auch genauso gut funktionieren. Viel mehr geht technisch aktuell einfach nicht und das, was wir am Ende vielleicht an einigen kleinen Einschränkungen mit im Text einbauen mussten, liegt definitiv nicht an Sapphire. Treue AMD-Kunden dürfen sich somit erneut ein Loch in den Bauch freuen, dass Sapphire AMD-exklusiv Karten fertigt und somit auch dieses Mal wieder als sichere Bank für eine solide gekühlte Karte gilt.
Sie ist kühl und für ihre Verhältnisse auch erfreulich leise. Letzteres muss man ja immer im Zusammenhang mit der abzuführenden Abwärme sehen, wo in Bereichen um die 400 Watt nun einmal auch die die physikalischen Grenzen des mit einer Luftkühlung Machbaren liegen. Die mindestens 150 MHz Mehrtakt, die die Karte ab Werk gegenüber einer Referenzkarte eigentlich immer halten kann, nachdem diese unweigerlich in das Temperaturlimit gelaufen ist, sind natürlich ein netter Zugewinn, macht sie aber nicht um Klassen schneller. Die zehn Prozent mehr Takt zahlen sich natürlich (je nach Spiel am Ende mehr oder weniger) schon aus, lassen aber für ein weiteres, manuelles Übertakten nur noch wenig Luft nach oben.
Die ab Werk nutzbaren Einstellungen und die so abrufbare Leistung ist jedoch aus unserer Sicht der beste Kompromiss, wenn man eher leistungsorientiert denkt und trotzdem keinen Fön im Rechner mag. Das hat Sapphire recht gut ausgeknobelt. Wenn man als Kunde noch optimieren möchte, dann sollte man eher in die entgegengesetzte Richtung denken, wo es dann deutlich sparsamer, sowie auch kühler und leiser bleibt. Dann jedoch ist die Sapphire RX Vega64, so martialisch sie auch aussehen mag, kaum noch akustisch wahrnehmbar. Es liegt also an jedem selbst, für welches BIOS oder welche Voreinstellung er sich am Ende entscheidet.
Fazit
Wir können über die tatsächliche Verfügbarkeit leider nur spekulieren und ob der Langzeitfaktor in Form des Straßenpreises dann wirklich eines Tages mal so recht zum Tragen kommt, das bleibt vorerst auch offen. Es ist nichtsdestotrotz ein tolles Produkt, an dessen Preis von 679 Euro incl. MwSt. bzw. 659 USD (ohne Steuern) als unverbindliche Preisempfehlung sich wohl die Geister aktuell ein wenig scheiden werden, wobei es kaum an der Leistung liegen sollte. Deutlich billiger dürfte die Karte nämlich vorerst kaum werden, es sei denn, es gelingt den Markt überproportional vollzupumpen, was eher nicht zu erwarten sein dürfte.
Deshalb ist der Award auch eher als Würdigung der technischen Umsetzung durch Sapphire zu sehen und kein wirklicher Kauftipp durch uns. Ein Liebhaber wird diese Karte auf Grund der gewissen Exklusivität auch ohne Werbung durch uns finden und für eine explizite Kaufempfehlung müsste sie in der breiten Masse erst einmal verfügbar werden. Es steht allerdings auch nichts dagegen, das Geld für diese Karte auszugeben, wenn man denn zu den Glücklichen gehört, die überhaupt eine ergattern können.
- 1 - Einführung und Kartendetails
- 2 - Spannungsversorgung und detaillierte Platinenanalyse
- 3 - Ashes of the Singularity: Escalation (DX12)
- 4 - Battlefield 1 (DX12)
- 5 - Destiny 2
- 6 - Tom Clancy’s The Division (DirectX 12)
- 7 - Doom (Vulkan)
- 8 - Tom Clancy’s Ghost Recon Wildlands (DX11)
- 9 - Metro: Last Light Redux (DX11)
- 10 - Middle-earth: Shadow of War (DX11)
- 11 - The Witcher 3 (DX11)
- 12 - Leistungsaufnahme im Detail
- 13 - Temperaturen, Taktraten, OC und Wärmebildanalyse
- 14 - Kühlerdetails und Geräuschentwicklung
- 15 - Zusammenfassung und Fazit
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