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RTG Radeon Tweaker Group – AMD Radeon VII Mods, Tweaks, Untervolten und Übertakten leicht gemacht | igorsLAB

Die RTG (Radeon Tweaker Group) ist eine Gruppe derer, die es sich bereits seit AMDs Polaris und später auch Vega zur Aufgabe gemacht hat, so manche übervoltete und unnötig heiße Radeon zu dem zu machen, was man als Endkunde gern möchte: zu einer schnelleren und deutlich effizienteren Grafikkarte.

Das richtige Werkzeug: die PowerPlayTable der Radeon VII

PowerPlay, also AMDs Leistungs- und Stromspartechniken, sind nicht natürlich neu und wurden bereits von AT vor der Übernahme durch AMD genutzt. Allerdings hat sich vieles bei der Implementierung und externen Möglichkeit einer Einflussnahme durch den Anwender geändert. Und im Gegensatz zu dem sehr restriktiven Umgang Nvidias mit deren Äquivalent Boost, liegen hier viele Informationen offen und man kann selbst Hand anlegen. Auch dies war natürlich etwas Reverse-Engineering, aber das eingangs genannte Team hat da wirklich ganze Arbeit geleistet.

Der Lösungsansatz basiert auf einer Eigenheit (Bequemlichkeit) des Radeon-Treibers, der, anstelle stets und ständig die relevanten Register (PowerPlay Table) aus dem BIOS auszulesen, das alles aus einer Kopie der Registry entnimmt, die beim erstmaligen Erkennen der Karte angelegt wird. Sicher, die Registry ist mittlerweile zur Datenmüllhalde von Windows verkommen, aber man kann ja Nachteile auch exzellent in einen persönlichen Vorteil verwandeln, wenn man weiß, wie.

Der hier vorgestellte SoftPowerPlay Registry-Mod ist eine vollständige Kopie des PowerPlay Info Table aus dem BIOS. Da man auch als Anwender Zugriff darauf hat, vereinfacht sich der Aufwand natürlich immens. In der Registry findet man unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Class\ den Schlüssel {4d36e968-e325-11ce-bfc1-08002be10318}. Dumm ist dabei halt nur, dass man meist massenhaft Einträge unterhalb dieses Keys findet, weil jede Grafikkarte abgespeichert wird, die jemals unter dieser Windows-Installation gefunden bzw. erkannt wurde.

Denn diese Einträge entstehen sogar nach jedem BIOS-Update oder beim Crossfire-Setup. Da spielt es noch nicht mal eine Rolle, ob nun AMD-, Nvidia- oder Intel-Grafik. Reingepresst wird alles, was beim Hochfahren jemals erkannt wurde. Damit man jedoch auch wirklich den richtigen Eintrag bearbeiten kann und auch die hier vorgestellten Reg-Files wirksam werden, müssen ein paar wenige Regeln befolgt und Arbeitsschritte ausgeführt werden, die zwingend nötige Voraussetzungen dafür sind. Doch dazu später mehr…

Radeon VII PPT

 

Auch mit den Lüftern zeigen sich erste Fortschritte, auch wenn hier noch ordentlich Evaluation betrieben werden muss. Für die ganz Neugierigen haben wir auch schon den (höchstwahrscheinlich) relevanten Teil der Lüftereinträge fürs Customizing:

Fan Table

 

Wichtig: Vorbereiten der Registry

Der Key, unter dem die Grafikkarte installiert ist, MUSS mit der Angabe in der Datei übereinstimmen. Bei nur einer Grafikkarte sollte diese unter \0000 registriert sein, aber bei mehr als nur einem Schlüssel (das passiert schnell) wird das Ganze natürlich unübersichtlich. Wenn man den richtigen Key kennt, kann man diesen natürlich auch in den hier gehosteten Reg-Files manuell abändern bzw. anpassen, aber für so manchen Anwender ist bereits dies eine kleinere Hürde.

Deshalb empfiehlt sich einmal ein Durchlauf des Display Driver Uninstaller (DDU), den Ihr hier beim Anbieter Wagnardsoft findet: Offizieller Download-Link. Bitte nutzt diesen Direktlink und keine Drittanbieter-Links, die damit nur auf lau Traffic generieren oder diese Freeware mit sogenannten „Installern“ ausliefern, die meist überflüssige und ärgerliche Schundprogramme gleich mitinstallieren möchten. Seid also bitte so fair und geht gleich zum Anbieter.

Der Durchlauf von „Clean Deinstall“ sollte unbedingt im abgesicherten Modus erfolgen. Wer nicht weiß, wie er den Rechner unter Windows 10 im sogenannten „Safe Mode“ startet, dem wird bei Microsoft geholfen. Danach bitte zur Sicherheit noch einmal eine Kontrolle durchführen! Dazu einfach Regedit öffnen (Rechtsklick Start -> Run) -> HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Class\{4d36e968-e325-11ce-bfc1-08002be10318}. Wenn dort immer noch mehr als nur 0000 als Eintrag  zu finden ist, den DDU nochmals nutzen und ggf. auch Intel- bzw. Nvidia-Treiber auswählen.

Das alles klingt natürlich komplizierter, als es in Wirklichkeit ist. Bange machen gilt also nicht! Zum Bereinigen gibt es übrigens auch eine REG-Datei, die ich vorsichtshalber als ZIP eingepackt habe:

Download von RemoveSPPT

 

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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