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RTG Radeon Tweaker Group – AMD Radeon VII Mods, Tweaks, Untervolten und Übertakten leicht gemacht | igorsLAB

Die RTG (Radeon Tweaker Group) ist eine Gruppe derer, die es sich bereits seit AMDs Polaris und später auch Vega zur Aufgabe gemacht hat, so manche übervoltete und unnötig heiße Radeon zu dem zu machen, was man als Endkunde gern möchte: zu einer schnelleren und deutlich effizienteren Grafikkarte.

Simpel, günstig und effektiv: der Ghetto-Mod

Die einfachste Variante stellt ein Ghettomod dar. Die Karte eignet sich sehr gut dafür, auch bleibt dabei die Garantie im Grunde ja erhalten, denn es reicht hierfür völlig aus, nur die obere Kühlerabdeckung (Shroud) abzuschrauben und damit den Kühlkörper freizulegen. Befestigungsmöglichkeiten bietet die Karte genügend, hier dürfte der findige Bastler kaum Probleme bekommen.

Kabelbinder oder gute Klett-Pads, die ineinandergreifen, lassen einen zwei 120er Lüfter schnell montieren. Mit einem passenden Adapterkabel für den 4poligen Anschluss auf der Karte sowie einem Y-Adapter auf 2x 4Pin, sind die Lüfter schnell installiert und werden weiterhin wie gewohnt über die Grafikkarte gesteuert. Das nachfolgende Bild zeigt zwei (temporär) aufgelegte Lüfter, um mal die Größe abzuchecken.

Der Gauss-Mod von ZeroStrat setzt hingegen auf Klettbänder von 3M. Das hält ebenfalls sicher und bietet zudem noch eine willkommene Schallentkopplung.

Je nach verwendeten Lüftern, dem Setting und dem Anspruch, bekommt Ihr die Karte damit entweder deutlich leiser und/oder habt zudem noch wesentlich mehr Spielraum für Übertaktungen. Solange man das GPU-Bracket nicht entfernt, und beim Umbau nichts beschädigt, dürfte auch keinerlei Gefahr für den Garantieanspruch bestehen, wenn man keine sichtbaren Kratzer oder mechanische Schäden verursacht.

Korrekt montiert und mit zwei Noctua F12 Lüftern auf 1400 Umdrehungen ausgestattet, verbessern sich die Temperaturen @Stock (1059mv) wie folgt: Stock:67 °C GPU und  105 °C Junction, wenn man wie Gurdi ein Fractal R5 Define nutzt. Da die Ergebnisse dieses Umbaus natürlich je nach verwendeten Lüftern, eurem Gehäuse und weiteren Umständen stark abweichen können, machen pauschale Vergleichswerte keinen Sinn. Am besten testet Ihr selbst anhand eins gut reproduzierbaren Szenarios, welche Auswirkungen dies konkret bei euch hat.

 

Umbau mit dem Raijintek Morpheus

Ich würde jetzt mal „Pending“ reinschreiben, weil ich mit dem Hersteller gesprochen habe und man dort einen spezielle Anpassung für die Radeon VII plant. Bis dahin ist etwas Handarbeit angesagt, die sich natürlich ebenfalls lohnt. Allerdings sollte man schon einige Skills mitbringen, denn man muss auch Bohren. Keine Angst, nicht auf der Platine, wohl aber auf dem Kühlframe, also der sogenannten Basisplatte, die die Spannungswandler kühlt. Die bleibt nämlich drauf, weil das mit den aufgeklebten Kühlerchen des Morpheus nicht sonderlich sicher und stabil scheint. Aber das ist locker machbar.

Deshalb wird die komplette Umbauanleitung auch später mit dem neuen Morpheus wiederholt. Um einen ersten Eindruck zu bekommen, habe ich hier einige Community-Bilder von Gurdi in einer kurzen Dokumentation zusammengefasst. Da man lieber auf die originale Kühlung der Bauelemente setzt, hat Gurdi den Frame der Radeon 7 weitergenutzt, jedoch die notwendigen 5-mm-Löcher für den Morpeus gebohrt. Warnung: Danach ist der Originalkühler samt Garantieanspruch hinüber. Aber es lohnt, sich, wenn man den Mut ins eigene Können besitzt.

Entgraten ist Ehrensache und der Ersatz eventuell beschädigter Originalpads natürlich auch. Danach wird der Frame aufgelegt und sitzt wie eine Eins.

Man sieht sehr schön auch die Kombination aus 4-Pin-Adapter und dem Y-Kabel für die Lüfter. Wer smart mitdenkt, kauft gleich ein Y-Stück als Verteiler mit langen Kabeln und spart so das Zwischenstück. Das die Lüfter PWM-geregelt sind, mus darauf geachtet werden, dass das Tachosignal nur von einem der Lüfter abgegriffen wird (Master-Slave). Ich habe bei Amazon schon Adapter gefunden, wo dies parallel verkabelt war. Dann hilft nur das Abwacken eines Drahtes..

Das Einbeziehen der Backplate in die Kühlung ist durchaus zielführend, wenn man gute Pads nimmt, Allerdings hat Qualität auch immer ihnen Preis.

Man legt die passenden Pads einfach auf die relevanten Stellen und montiert erst danach die originale Backplate der Radeon VII.

Over and out. Der Einbau ist abgehakt und Gurdis Karte läuft leise und schnell. Sparsamer sowieso.

Lässt man die Karte nun mit AMDs Werkseinstellungen laufen, dann errreicht man mit dem Morpheus:52 °C für die GPU und 78 °C Junction. Untervoltete man dann das alles wie auf Seite 2 beschrieben, hat man 47 °C auf der GPU und 68 °C für Junction. Damit ließe es sich doch schon recht entspannt übertakten und genau das tun wir jetzt auch!

 

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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