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Roundup: Cooler Master CryoFuze 7, CryoFuze 5 Violet, MasterGel Maker und Pro V2 im Test – Wärmeleitpaste von grau bis bunt

Kontrollkurven in der TIMA Analyse

Bevor ich auch die effektiven Werte der Einzelergebnisse eingehe, stelle ich die Originale aus der TIMA-Software voran, denn es ist ja auch eine Frage der Transparenz. Zumal wir hier auch die Bulk-Wärmeleitfähigkeit angezeigt bekommen, die für den relevanten Temperatur- und BLT-Bereich ermittelt wurde. Im Dateninterface kann man diese real ermittelten Werte vorab kontrollieren, auf Plausibilität testen und für die Ermittlung die abweichende Werte abwählen. Man erkennt so auch die vielleicht bestehenden leichten Anomalien bei bestimmten Schichtstärken, wo der Wärmewiderstand nicht mehr sonderlich linear mit der Schichtdicke korreliert.

Genau das muss man aber hinterfragen, weil es dafür Gründe geben muss. Außerdem wird hier die korrekte Bulk-Wärmeleitfähigkeit exakt so ausgegeben, wie sie die auch die seriösen Hersteller ermitteln. Ich nutze dafür, je nach Linearität, mindestens 10, maximal 16 einzelne Messpunkte für das Gesamtergebnis. Die Schönwetteranalysen basieren hingegen auf Messungen im Eimer mit mindestens 10 cm Abstand oder aber nur zwei sehr eng beieinander liegenden Messpunkten (BLT). Dann kommt man auch schnell mal über 10 W/m·K oder mehr.

Cooler Master CryoFuze 7

Diese Paste liegt sehr gut im Rennen und bietet mit fast 4.6 W/m·K auch die mit Abstand bester Leistung aller vier getesteten Pasten von Cooler Master. Der Bulk-Wert katapultiert sie in die Oberklasse, wobei die magische Fünf vor dem Komma der Spitzenklasse trotzdem verfehlt wird. Der Interface-Widerstand ist mit 5.4 mm²·K/W ebenfalls angenehm gering.

Cooler Master CryoFuze 5 Violet

Diese Paste schneidet mit 2.6 W/m·K Bulk-Wärmeleitfähigkeit am schlechtesten ab, was erstaunt, weil der Preis samt Verpackungsaufdruck eine höhere Leistung implizieren. Aber man kann sich diese Paste, nur weil so violett ist, auch nicht schönrechnen, wenn man wirklich ehrlich bleiben will. Das ist noch nicht einmal Mittelklasse.

Cooler Master MasterGel Maker

Und was schafft unser grauer Breitmaulfrosch unter den Tuben? Mit den 3.9 W/m·K verfehlt die Paste zwar die Performance the CryoFuze, aber immerhin erreicht man fast die Grenze zur Oberklasse, die man bei 4 W/m·3K sehen könnte.

Cooler Master MasterGel Pro 2

Die Paste liegt mit ihren rund 3.5 W/m·K etwas hinter der MasterGel Maker zurück, aber dafür sehr deutlich vor der CryoFuze 5 Violet. Das ist solide Mittelklasse und passt am Ende auch zum Preis.

 

 

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pinkymee

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Mal wieder sehr aufschlussreich. Danke Igor. Erschreckend finde ich, dass der Kunde keine Chance hat zu erkennen, welche Paste ihren Job gut macht und welche reine Zeit- und Geldverschwendung ist. Ohne Dich wäre es noch immer so, dass man als Kunde im Dunkeln tappt. Du bereicherst uns :)

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RedF

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Das, die sich überhaupt die Mühe machen verschiedene Pasten abfüllen zu lassen.
Könnten doch überall die gleiche Pampe reinfüllen, die Angaben passen sowieso nicht.

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eastcoast_pete

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1,895 Kommentare 1,192 Likes

Da ich momentan keine CPU oder GPU verarzten muss, bin ich irgendwie froh, daß ich jetzt erstmal darauf warten kann, bis die ja wirklich gute Honeywell Paste auch für Endabnehmer zu einem einigermaßen fairen Preis erhältlich ist.
Was bei einigen dieser teuren Pasten (v.a. den dünnen mit solala Testwerten) ja auch noch dazu kommt ist, daß man die ganze Prozedur dann in 6-12 Monaten gleich nochmal machen darf. Und die dafür notwendige Zeit ist auch was wert.

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RedF

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5,161 Kommentare 2,962 Likes

Ich will eine grüne Paste!

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DrDre

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310 Kommentare 165 Likes

Die Maker hab ich auch mal ausprobiert. Der Applikator macht überhaupt keinen Sinn.

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Charger93

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Sehr spannende Ergebnisse für eine Firma, die sich Cooler Master nennt.
Ich bin sehr auf den Testbericht der Kooling Monster KOLD-01 gespannt, weil die hat sich mit in das Diagramm geschlichen :)
Die Werte sehen sehr gut aus, jetzt ist nur noch die Frage der Handhabbarkeit.

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Igor Wallossek

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C
Charger93

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12 Kommentare 12 Likes

Beton hat laut dem allwissenden Internet eine Wärmeleitfähigkeit zwischen 1,3 und 2,5 W/(mK)
Könnte schlechter aber für eine CPU sicher nicht die beste Wahl :D

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Igor Wallossek

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10,953 Kommentare 20,769 Likes

BTW: Zur KOLD wird es noch eine Art Investigativartikel geben, aber da warte ich noch auf Details ;)

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Nulight

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277 Kommentare 187 Likes

Mal eine Frage, gibt es schon eine Datenbank wo man alles vergleichen kann, oder ist diese noch in Arbeit? Danke für den Test.

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S
SpotNic

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Tja, Marketing und was soll ich dir sagen, es funktioniert bestens :D

Du sprichst unterschiedliche Käuferschichten damit an und es gibt genug die für gefühlt Premium auch Premiumpreise zahlen, auch wenns das identische Produkt wie die billigversion ist... Da sie die nicht kaufen, stellen sie das garnicht erst fest, andersherum genauso.

Das ist ne simple Marketing-/Wirtschaftlichkeitsentscheidung. Ist der Erlös größer als die Kosten das identische Produkt in 2, 3 oder 4 Verpackungen und Preisregionen anzubieten, wird es gemacht.

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Igor Wallossek

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Es kommen demnächst in drei Schritten auch drei Datenbanken, also Paste, Putty und Sheet. Aber vorher kloppe ich noch etwas mehr Inhalt rein. :)

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Dragokar

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@Igor Wallossek

Ich habe hier noch eine alte ungeöffnete Cooler Master IC Essential E1. Ist die interessant oder eher nicht weil alt und nicht mehr wirklich verfügbar?

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Igor Wallossek

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McDexter

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67 Kommentare 25 Likes

Stimmt schon. Aber warum nicht aus einer Paste vier machen? So kann man verschiedene Kunden abholen.
Die wo sparen wollen oder müssen und die wo denken, für 18 € das beste vom Besten für ihre Hardware zu bekommen.

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ro///M3o

Veteran

381 Kommentare 276 Likes

Auf Hanfbasis, ja Mann! Wenn die dann warm wird, ist die Stimmung beim Zocken sicher sehr relaxt und intensiver 🙃

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Hoebelix

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59 Kommentare 37 Likes

Hab die MasterGel Maker seit 2017 eigentlich immer auf den CPUs verwendet und nie Probleme damit gehabt.
Auch beim Entfernen nach 3-4 Jahren hat man immer gesehen dass die nicht unkontrolliert ausgeblutet ist.
Schön dass die Tests bestätigen dass das ein grundsolides Produkt ist.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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