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Rolle rückwärts? Support für Zen3 und die Ryzen 4000 Desktop CPUs auch für X470 und B450, aber individuell über die Boardpartner

Nachdem AMD bei Endanwendern, Systemintegratoren, Händlern und wohl auch einzelnen Motherboard-Herstellern gleichermaßen in der Kritik stand, weil man den Support der neuen Ryzen 4000 CPUs auf den 400er Chipsätzen ausschloss, hat AMD diese Entscheidung doch nun wieder rückgängig gemacht. Stattdessen wird man die Unterstützung durch einen optionalen AGESA-Code ermöglichen, der den Mainboard-Herstellern zur Verfügung gestellt werden soll.

Allerdings  gelten mehrere gewichtige Vorbehalte, über die ich zum Teil schon geschrieben hatte. AMD äußerte sich dazu wie folgt

  1. Wir werden den Code entwickeln und unseren Motherboard-Partnern mit dem Code ermöglichen, “Zen 3”-basierte Prozessoren in ausgewählten Beta-BIOSen für AMD B450- und X470-Motherboards zu unterstützen.
  2. Diese optionalen BIOS-Updates werden die Unterstützung für viele bestehende AMD Ryzen™ Desktop-Prozessormodelle deaktivieren, um den erforderlichen ROM-Speicherplatz verfügbar zu machen.
  3. Die ausgewählten Beta-BIOSe werden einen Einweg-Upgrade-Pfad für AMD Ryzen-Prozessoren mit “Zen 3” ermöglichen, der noch in diesem Jahr eingeführt wird. Das Flashen zurück zu einer älteren BIOS-Version wird nicht unterstützt.
  4. Um Verwirrung zu vermeiden, beabsichtigen wir, den BIOS-Download nur verifizierten Kunden von Hauptplatinen der Serie 400 anzubieten, die einen neuen Desktop-Prozessor mit “Zen 3” erworben haben. Auf diese Weise können wir sicherstellen, dass Kunden nach dem BIOS-Flash einen bootfähigen Prozessor zur Hand haben, wodurch das Risiko minimiert wird, dass ein Benutzer in eine No-Boot-Situation gerät.
  5. Der Zeitpunkt und die Verfügbarkeit der BIOS-Updates werden variieren und möglicherweise nicht unmittelbar mit der Verfügbarkeit der ersten “Zen 3”-basierten Prozessoren zusammenfallen.
  6. Dies ist der letzte Weg, den AMD für Hauptplatinen der Serie 400 zur Unterstützung neuer CPUs ermöglichen kann. Für CPU-Versionen, die über “Zen 3” hinausgehen, wird ein neueres Motherboard erforderlich sein.
  7. AMD empfiehlt Kunden weiterhin, sich für ein Motherboard der AMD 500 Serie zu entscheiden, um die beste Leistung und die besten Funktionen mit unseren neuen CPUs zu erhalten.
  8. Die neuen BIOS-Revisionen werden die volle Funktionalität der Zen 3-Prozessoren ermöglichen, aber Sie werden immer noch keinen Zugriff auf die PCIe 4.0-Schnittstelle bei den B450- und X470-Motherboards erhalten (sie unterstützen die Schnittstelle nicht).

Weiterhin wurde verlautbart, dass AMD eine spezielle AGESA-Unterstützung bereitstellen wird, auf dem die Motherboard-Anbieter dann ihre BIOSe aufbauen können, um die Unterstützung von Zen 3-Prozessoren zu ermöglichen. Es ist jedoch bisher nicht sichergestellt, ob diese AGESA- oder die SMU-Komponenten des Codes überhaupt regelmäßige Aktualisierungen erhalten werden, um die Performance zu verbesssern. AMD wird sich allerdings noch zu einem späteren Zeitpunkt dazu äußern

Aufgrund der riesigen Anzahl unterstützer AM4-Prozessoren, kam es auch in der Vergangenheit immer wieder  zu Kapazitätsenpässen auf den SPI-ROMs. ROM-Kapazitätsgrenzen sind jedoch ein unveränderliches Problem, das nur durch die Verwendung größerer Chips und neuerer Prozessoren gelöst werden kann, die überhaupt ROMs mit größerer Kapazität ansprechen können. Außerdem ist dies auch für Motherboardhersteller ein gewisser Kostentreiber.

Diese BIOS-Updates sind somit auch eine Art Einbahnstraße, denn man kann das Motherboard nur einmal auf die neue Firmware flashen und wird definitiv nicht in der Lage sein, wieder auf frühere BIOS-Versionen zurück zu flashen. Darüber hinaus setzt man die Hürde relativ hoch, um überhaupt an so ein BIOS zu gelangen. Ob und inwieweit dann auch der hohere FCLK unterstützt wird, bleibt auch noch abzuwarten. Trotz allem kann man diesen Schritt nur begrüßen und ein Kompliment für die doch recht schnelle Reaktion auf das Feedback aussprechen.

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Igor Wallossek

Editor-in-chief and name-giver of igor'sLAB as the content successor of Tom's Hardware Germany, whose license was returned in June 2019 in order to better meet the qualitative demands of web content and challenges of new media such as YouTube with its own channel.

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