Testdurchlauf und Temperaturen
Ich schließe die Grafikkarte erneut direkt an den Chiller an, erhöhe das Power Target auf die maximalen 380 Watt, den Kerntakt um 200 MHz und die Spannung auf das einstellbare Maximum. Dann starte ich Witcher 3 auf maximalen Details bei 3840 x 2160 Pixeln (Ultra-HD).
Die Kontrollmessung ergab ca. 378 bis 379 Watt über die gemessenen 30 Minuten für die Grafikkarte allein, die Wassertemperatur betrug wie immer konstante 20 °C und die Raumtemperatur lag bei 2 2°C. Damit haben wir nun die besten Voraussetzungen für spätere Vergleiche mit anderen Produkten.
Bei einer GPU-Temperatur von durchschnittlich 36 bis 37 °C registriere ich unter dem Sockel auf der Platinenrückseite ca. 37 bis 38 °C, das ist gut und nicht schlechter als bei den bereits getesteten Kühlern. Die Speichermodule werden, je nach Positionierung, zwischen 41 °C und 48 °C warm, was akzeptabel bis gut ist. Die Spannungswandler werden maximal 51 °C warm, was ebenfalls im grünen Bereich liegt und sich nicht schamvoll verstecken muss.
Im direkten Vergleich aller ermittelten Werte der bisher getesteten Kühler muss sich der Raijintek Samos also nicht verstecken, auch wenn es nicht für einen Spitzenplatz reicht. Funktionell ist alles im grünen Bereich und bei der GPU-Diode ist das Ergebnis wirklich gut.
Zusammenfassung und Fazit
Gutes muss nicht teuer sein, das sollte man dem Fazit unbedingt voranstellen. Der Raijintek Samos NV2080 Ti RBW ist kein Loser, sondern kann sich in wichtigen Teilbereichen durchaus achtbar schlagen. Es wird zwar nie die Spitzenposition erreicht, aber man findet eben auch keine echten Ausrutscher. Die Qualität der CNC-Bearbeitung ist gut, Grate findet man keine. Dafür hat es der Preis in sich. Je nach Dollar-Kurs plant Raijintek derzeit eine UVP zwischen 109 bis maximal 119 Euro.
Das ist für einen gut funktionierenden Wasserblock mit Backplate im Zubehör schon eine echte Kampfansage, denn schlechter als der Vector von EKWB ist der Samos eigentlich auch nicht. Nur deutlich günstiger. Ein kleiner Wermutstropfen ist die ausschließliche Kompatibilität zu RGBpx, was den Anwender dann zu bestimmten Mainboards und Peripherieprodukten zwingt, die er so vielleicht sonst nicht gekauft hätte. Das ist etwas schade, aber vielleicht perspektivisch ja auch noch änderbar. Aber auch hier muss man den Preis ja stets mit im Auge behalten.
Den Preis-/Leistungsaward hat sich dieses Produkt, das erst noch in Kürze auf den Markt kommen wird, bereits jetzt schon redlich verdient. Denn selbst wenn die UVP um ungünstigsten Fall wirklich bei 119 Euro liegen würde und nicht bei 109 – es ist immer noch deutlich weniger als das, was andere verlangen. Auch das musste mal gesagt werden, denn man erhält ein umfangreiches Paket aus Kühler, adressbierbaren RGB und einer Backplate, die man auch einfach mit in das Kühlkonzept integrieren könnte. Da ist einfach alles dabei.
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